Trauriger Anblick: abgestorbene Wälder in Folge von Trockenheit - Fotos: Pixabay

REGION Bäume werden geschwächt

Trotz anhaltender Niederschläge: Wälder leiden unter Trockenheit

17.08.24 - Die zunehmend hohen Temperaturen der letzten Jahre machen nicht nur uns Menschen zu schaffen. Auch die Bäume werden durch diese Hitze geschwächt. Dies geht sogar so weit, dass Hessen-Forst ein Waldgebiet sperren musste.

Die extreme Trockenheit der Jahre 2018 bis 2023 hat unter anderem auch das 28 Hektar große Waldgebiet auf dem Burgberg in Battenberg (Waldeck-Frankenberg) geschwächt. Dadurch können trockene Äste abbrechen und ganze Bäume umstürzen. Mit einem "Betreten verboten"-Schild wird die drohende Lebensgefahr deutlich. Die Sperrung der Waldflächen wird so lange dauern, "bis eine Vielzahl der abgestorbenen Bäume entweder im Rahmen der Verkehrssicherung gefällt werden konnten oder über natürliche Prozesse keine Gefahr mehr darstellen", erklärt die Pressestelle von Hessen-Forst.

Auswirkungen der Trockenheit

Lebewesen, die auf Totholz angewiesen sind, profitieren kurzfristig von dem gesteigerten Lebensraumangebot. Sobald das entstandene Totholz allerdings zersetzt ist, verlieren jene Arten ihren Lebensraum. Auch der Mensch ist durch die Trockenheit des Waldes gefährdet, sei es durch abbrechende Äste, umstürzende Bäume oder zunehmende Waldbrandgefahr.

Fotos: Katharina Geppert

Gefahrenlage in Osthessen

Die Dürre der letzten Jahre hat auf mehrere Wälder eingewirkt und laut Hessen-Forst zu "Absterbeerscheinungen und Vitalitätsverlusten" geführt. Die Witterung sei dieses Jahr deutlich niederschlagsreicher und sorge hier sogar für Entspannung. Doch Hessen-Forst warnt: "Ob dieser Trend anhält und zu einer Verbesserung der allgemeinen Vitalität führen wird, kann derzeit noch nicht abgesehen werden." Doch auch Insektenbefall kann starke Schädigungen hervorrufen, genauso spielt auch die Lage eines Waldstückes eine Rolle. So kommt es bei einem eher flachgründigen Gebiet zu wenig gespeicherten Wasser im Boden.

Der Landesbetriebsleitung Hessen-Forst seien derzeit keine vergleichbaren Situationen aus Osthessen bekannt. Dennoch wird betont: "Die klimatischen Herausforderungen betreffen aber natürlich alle Landesteile Hessens, daher kann hier nicht ausgeschlossen werden, dass perspektivisch auch solche Situationen in Osthessen auftreten können."

Der Landesbetrieb Hessen-Forst setzt in Zeiten des Klimawandels auf einen Baumartenwechsel und wendet sich an mehr trockenheitsresistente Baumarten. Zudem sollen entsprechende waldbauliche Pflegeeingriffe, wie klimafestere Mischbaumarten in Waldbeständen, gefördert werden. Darüber hinaus versucht Hessen-Forst vitale und klimastabile Wälder zu erhalten.

Rhön bleibt noch verschont

Auch das Biosphärenreservat Rhön haben wir kontaktiert und dies äußert sich wie folgt: "Obwohl Trockenheit auch in der Rhön ein Thema ist, sind derzeit keine Waldgebiete aufgrund erhöhter Gefahren gesperrt." Die derzeit stabile Lage der Rhön lässt sich auf den relativ hohen Durchschnittsniederschlag zurückführen und ebenso scheint die kontinuierliche Überwachung und die Maßnahmen zur Verkehrssicherung dazu beizutragen, dass keine akuten Gefahren entstehen. Das Ziel sei, die Wälder und Wege der Rhön so stabil und sicher wie möglich zu halten.

Dennoch warnt Lea Hohmann, länderübergreifende Pressereferentin des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön: "Es kann jedoch vorkommen, dass einzelne Wege vorübergehend gesperrt werden, um präventive Verkehrssicherungsmaßnahmen durchzuführen. Dies dient der Sicherheit und gewährleistet, dass es im besten Fall gar nicht erst zu Sperrungen aufgrund akuter Gefahren kommen muss."

Dennoch Vorsicht in Rhöner Wäldern

Auch wenn die Wälder der Rhön auf den ersten Blick stabil wirken, ist deren Entwicklung mit großer Sorge zu betrachten. Dies liegt an dem Klimawandel, durch den auch der Totholzanteil zunimmt und schließlich auch die Gefahren steigen. Lea Hohmann betont: "Vor einem Betreten des Waldes bei Wind oder Sturm muss daher dringend gewarnt werden."

"Seitens des Biosphärenreservates müssen wir auf die Zuständigkeiten von Hessen-Forst sowie den Privatwald verweisen. Wir bzw. unsere Ranger haben keine unmittelbaren Zuständigkeiten hinsichtlich der Verkehrssicherheit der Wälder. Nur bei Gefahr im Verzuge können wir tätig werden. Gleichwohl bemühen wir uns um einen engen Austausch mit den Waldeigentümern und melden diesen Auffälligkeiten."


Obwohl die Lage in den hiesigen Wäldern noch stabil scheint, wird vor der Gefahr der Trockenheit gewarnt. Hier lautet das Motto: Vorsicht ist besser als Nachsicht. (Mia Schmitt)+++


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