"Klag Robotics" entwickelt KI-basierte Steuerung für Bearbeitung von Bauteilen
16.08.24 - "Klag Robotics" in Schotten entwickelt KI-gestützte Roboter- und Zuführungssysteme. Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus (CDU) machte sich jetzt ein Bild von der Förderung junger Gründerinnen und Gründer.
Die zunehmenden Anforderungen an Flexibilität und Effizienz von Produktionsprozessen in einer global vernetzten Welt stellen industrielle Betriebe vor erhebliche Herausforderungen. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen kämpfen mit der Komplexität personalintensiver Prozesse wie Sortierung, Verpackung und Qualitätskontrolle. Hinzu kommt der Mangel an Fachkräften, der die Entwicklung und Umsetzung individueller Lösungen zusätzlich erschwert.
Förderung aus dem Ministerium
Genau hier setzt die Idee des Gründerteams von "Klag Robotics" an: Durch den Einsatz KI-gestützter Roboter- und Zuführungssysteme, die mit integrierten Kameras ausgestattet sind, wird eine optische Prüfung der Produkte ermöglicht. Diese Systeme vereinfachen und optimieren herkömmliche Pick-and-Place-, Bestückungs-, Ab- und Umpackaufgaben erheblich. Dadurch entfallen für die Mitarbeitenden insbesondere auch belastende und unergonomische Tätigkeiten, wie zum Beispiel das schwere Umrüsten von Maschinen. Möglich wurde das Projekt "Klag Robotics" durch eine Förderung von 878.000 Euro aus dem Programm Distr@l des Hessischen Ministeriums für Digitalisierung und Innovation an die Technische Hochschule Mittelhessen (THM).
Die Hessische Digitalministerin betonte die Bedeutung solcher Hochschulinitiativen mit dem Ziel eines Spin-offs: "Projekte wie Klag Robotics zeigen eindrucksvoll, wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz ganz konkrete Herausforderungen in der Industrie lösen können. Sie tragen nicht nur zur Effizienzsteigerung bei, sondern auch zur Entlastung der Fachkräfte. Dies ist ein wichtiger Schritt, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen zu sichern."
Das Projekt- und Forschungsteam der THM unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Udo Fiedler vom Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen arbeitet gemeinsam mit Mitgliedern des Exist-Gründungsteams "Klag Robotics" sowie mehreren Pilotpartnern aus der Region Mittelhessen und Vogelsberg zusammen.
"Technologie von Klag Robotics hat sehr hohes Potenzial"
"Die Förderung von jungen Gründerinnen und Gründern spielt an der THM eine große Rolle. Die Technologie von Klag Robotics hat sehr hohes Potenzial, vor allem kleinen und mittelständischen Firmen eine Lösung in Zeiten des Arbeitskräftemangels zu bieten. Ich freue mich deshalb umso mehr für das Team von Klag Robotics, dass das Projekt aus dem Distr@l-Programm gefördert wird und in eine Firmengründung münden könnte", sagte der Präsident der Technischen Hochschule Mittelhessen Prof. Dr. Matthias Willems.Henrik Klag, Projektverantwortlicher und einer der Mitgründer von Klag Robotics ergänzte abschließend: "Wir leben in einer schnelllebigen und global vernetzten Welt. Neben vielen Vorteilen bringt dies auch eine gesteigerte Konkurrenz für industrielle Unternehmen mit sich. Uns treibt die Nachfrage deutscher KMUs an, durch maßgeschneiderte Lösungen die individuellen Herausforderungen zu bewältigen: sei es die Steigerung der Produktvielfalt mit minimalem Zeitverlust durch Umrüstzeiten, das Überbrücken personeller Engpässe oder die Schaffung ergonomischerer Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden. Klag Robotics hat sich zum Ziel gesetzt, kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen und mitzuhelfen ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu steigern."
Das Projekt wird über die Förderlinie 4A des Förderprogramms Distr@l – Digitalisierung stärken, Transfer leben gefördert. Das Land Hessen unterstützt damit Gründerteams an Hochschulen mit bis zu fünf Personen, die ihre Forschungsergebnisse praxisorientiert validieren möchten. Ziel eines solchen Vorhabens ist die Ausgründung eines Unternehmens aus der Hochschule (Spin-off) und der wirtschaftlichen Verwertung der validierten Forschungsergebnisse. Hier konnten bereits zwölf Projekte aus den Hochschulen mit rund 8,2 Millionen Euro gefördert werden.