Regionalmanagerin Viola Müller-Hanke und der ehemalige Bürgermeister von Neuenstein Walter Glänzer auf dem Eisenberg - Fotos: Hans-Hubertus Braune

NEUENSTEIN/KIRCHHEIM 30 Jahre Regionalentwicklung im Knüll

Die Ziele haben sich nicht geändert - Walter Glänzer wünscht sich "mehr Mut"

19.08.24 - Es ist ein traumhafter Sommermorgen hier oben auf dem Eisenberg. Die Sonne scheint, die Temperatur ist angenehm. Es soll ein heißer Tag werden. "Heute Morgen war die Sonne knallrot, hoffentlich gibt es keine zu heftigen Gewitter heute Abend", sagt Walter Glänzer.

Der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Neuenstein ist gefühlt jeden Morgen hier oben auf der höchsten Erhebung im Knüllgebirge (636 Meter). Die Natur ist seine Leidenschaft. Hier fühlt er sich verständlicherweise wohl. Der Blick reicht bis auf die Höhen von Vogelsberg, Rhön und sogar dem Hohen Meißner und Kellerwald im Norden. Doch die Szenerie hat einen Wermutstropfen: Der Berggasthof, der Aussichtsturm und die Wanderhütte sind seit geraumer Zeit geschlossen. Das Areal wirkt trostlos, der kleine Teich ist nahezu zu gewachsen. Aber eines gibt es hier: Das schnellste Internet der Region. Glasfaser macht es sogar hier oben weitab sonstiger Bebauung möglich.

Regionalmanagerin Viola Müller-Hanke

Walter Glänzer ist gerne in der Natur auf dem Eisenberg unterwegs

Der Telekom-Turm ist weithin sichtbar

Glänzer ist auf der Suche nach neuen Betreibern, trifft sich immer mal wieder mit möglichen Interessenten. Namen möchte er nicht verraten. "Das Hotel ist in einem guten Zustand", sagt Glänzer als wir durch die Fenster schauen. Er ist natürlich auch mit den Immobilienbesitzern aus den Niederlanden im Austausch. Das Areal bieten viele Möglichkeiten - und hat eine lange Tradition.

Hier hat sich schon immer alles zusammengefunden

"Der Eisenberg war schon immer ein Punkt der Region, wo sich alles zusammengefunden hat", sagt Glänzer, einst als Mittelpunkt der drei Alt-Landkreise Ziegenhain, Homberg und Hersfeld. Zum Beispiel der Verein für Regionalentwicklung im Knüllgebiet. Dieser wurde vor genau 30 Jahren gegründet. Hier oben auf dem Eisenberg kam damals eine illustere Runde aus der Tourismusbranche, Behörden, Kultur, Naturschutz und Vereinen zusammen. Gerda Pfahl wurde als erste Vorsitzende gewählt.

"Die Ziele haben sich in all den Jahren nicht geändert. Wir sind heute noch dankbar, dass der Verein gegründet wurde", sagt Glänzer. "Sie hatten eine große Vision und ich bin denen sehr dankbar, dass sie dies auf den Weg gebracht haben", sagt der engagierte Naturliebhaber und Mann vom Fach weiter.

Ein herrlicher Blick in die Ferne

Der Gasthof mit Hotel auf dem Eisenberg ist derzeit geschlossen

Ziel sei es nach wie vor, die Region zusammenzuführen und gemeinsam für die Entwicklung des Knüllgebiets, Projekte anzustoßen und zu verwirklichen. Aus seiner Amtszeit als Bürgermeister weiß Glänzer, dass dies nicht so einfach ist. Doch die Bilanz nach 30 Jahren ist beeindruckend. Rund 300 Projekte kamen zustande. Aktuelle Beispiele sind die Modernisierung der Naherholungsanlage Silbersee unterhalb des Rimbergs bei Breitenbach am Herzberg oder das medizinische Versorgungszentrum in Schwarzenborn.

Unterstützung bei Förderanträgen

Der Verein sieht sich als Unterstützer: "Ich wünschte mir mehr Mut", sagt Glänzer. Sie geben Tipps und helfen, wo sie nur können. Zumal die Bürokratie auch beim Thema Förderanträge viele mögliche Investoren zweifeln, manchmal auch verzweifeln lässt. Eine wertvolle Hilfe ist dabei die Regionalmanagerin Viola Müller-Hanke. Schwerpunkte der Förderprojekte sind unter anderem die Erneuerbaren Energien, insbesondere das Nahwärmenetz, die Daseinsvorsorge, die wirtschaftliche Entwicklung, der ländliche Tourismus und das weite Feld der Bioökonomie.

Geschlossen und gesperrt: Die Wandererhaus und der Borgmannturm

Der Eisenberg liegt auf der Gemeindegrenze von Kirchheim, Oberaula und Neuenstein ...

Ein gefördertes Projekt ist der Silbersee bei Breitenbach am Herzberg Archivbild: O|N/Hans-Hubertus Braune

"Es ist total schön zu sehen, wenn aus einer kleinen Idee etwas ganz Großes entsteht. Mich motiviert es, Menschen zu vernetzen und mit den Fördermitteln was Sinnvolles auf die Beine zu stellen", sagt Müller-Hanke. Die Entwicklung der Region im Knüllgebirge ist vielschichtig, spannend und eine große Aufgabe. Gemeinsam die Zukunft der wunderschönen Naturlandschaft, seinen Menschen und Kommunen zu gestalten, dafür stehen der Verein für Regionalentwicklung im Knüll, der Leader Region Knüll, der Zweckverband und der Naturpark, welcher im Jahr 2021 endlich auf den Weg gebracht werden konnte.

Im Spätherbst soll es einen offiziellen Abend zum 30-jährigen Jubiläum des Vereins für Regionalentwicklung geben. "Alle sollen wieder dabei sein", sagt Glänzer. Am liebsten auf dem Eisenberg, in einer wieder offenen Gastronomie. Wäre ja mindestens so schön, wie das Wetter an diesem Morgen unseres Treffens. (Hans-Hubertus Braune) +++


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