Landesvorsitzende der GRÜNEN Hessen im Windpark "Goldener Steinrück"
24.08.24 - Die Landesvorsitzenden von BÜNDNIS 90/Die Grünen Kathrin Anders und Andreas Ewald sind derzeit auf Sommertour durch Hessen. Dabei machten sie auch in Ulrichstein-Helpershain Station. Gemeinsam mit den GRÜNEN Vogelsberg informierten sie sich über das Repowering des Windparks "Goldener Steinrück", das von Gerd Morber, Bereichsleiter Windenergie/Erneuerbare Energien bei der Hessen-Energie vorgestellt wurde.
Aktuell seien 42 Anlagen in diesem Gebiet in Betrieb, im Rahmen des Repowering-Vorhabens würden insgesamt 18 der Anlagen zurückgebaut. Zusammengenommen gehe es um eine Leistung von 9,8 Megawatt. Am gleichen Ort werden dann fünf neue Anlagen mit je 5,6 Megawatt Leistung errichtet. "Es ist zu erwarten, dass die neuen Anlagen den fünffachen Stromertrag gegenüber den abgebauten WEA liefern werden, das wären rund 80 Millionen kWh/a. Insgesamt werden dort rund 50 Millionen Euro investiert", so Morber.
Historie der Altanlagen
Er ging auch auf die Historie der Altanlagen ein. 1996 habe die HessenEnergie sechs Anlagen für die hessenWIND II, 1997 acht Anlagen für die Stadt Ulrichstein und 1997 seien fünf Anlagen von der Vogelsberger Bürgerwind gebaut worden. Als sehr schwierig und langwierig hätte sich das Genehmigungsverfahren zum Repoering gestaltet. Bereits 2011 seien Nutzungsverträge mit 90 privaten Grundstückseigentümern und ein Städtebaulicher Vertrag mit der Stadt Ulrichstein und 2018 mit der Gemeinde Lautertal abgeschlossen worden. Die Einreichung des Genehmigungsvertrages nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) erfolgte 2019 und die Genehmigung in 2023. Die Neubauplanung selbst begann 2017 mit der Genehmigung des Teilregionalplans Energie Mittelhessen und ebenfalls 2023 mit der BImSchG-Genehmigung. Der Abbau der Altanlagen habe am 4. Juni dieses Jahres begonnen. Die fünf neuen Anlagen vom Typ Vestas V510-5,6MW mit 166 m Nabenhöhe soll im Sommer 2025 erfolgen. "Kommunale Windparks wie dieser sind eine Win-Win Lösung: sie bieten eine profitable Wertschöpfungsmöglichkeit für die Kommunen bei gleichzeitiger umweltverträglicher Energieerzeuung.", so Kathrin Anders. Die Einnahmen aus der Windkraft-Erzeugung und der Grundstückspacht seien ein wichtiger Pfeiler in den kommunalen Haushalten von Ulrichstein und Lautertal. "Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Hessen muss weiter voran gehen – zwar haben wir beinahe das vorgegebene Ziel von zwei Prozent der Fläche für erneuerbare Energien fast erreicht – aber noch nicht ganz.", betonte Andreas Ewald. "Den Naturschutz und den Klimaschutz wollen wir dabei nicht gegeneinander ausspielen: in einem detaillierten Verfahren werden die Standorte für die Anlagen naturverträglich ausgesucht. Mit dem Bau einer Windkraftanlage gehen auch immer Leistungen für den Naturschutz einher.", so Ewald weiter.