Der Bewilligungsbescheid wurde feierlich an die Kirchengemeinde übergeben. - Fotos: Jasmin Sippel

BEBRA Übergabe des Bewilligungsbescheides

Katholische Kirchengemeinde erhält Fördergelder für Orgel-Restaurierung

27.08.24 - In einer feierlichen Zeremonie am Montag erhielt die katholische Kirchengemeinde Bebra die Zusage für Fördergelder zur Restaurierung der Orgel in der katholischen Pfarrkirche St. Marien.

Diese Fördermittel werden von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen gemeinsam bereitgestellt. Der Bewilligungsbescheid wurde feierlich an die Kirchengemeinde übergeben.

Hochrangige Vertreter bei der Feierstunde

An der Veranstaltung nahmen hochrangige Vertreter teil, darunter Matthias Haupt, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Dr. Markus Harzenetter, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen, Dr. Bernhard Buchstab, Orgelsachverständiger beim Landesamt für Denkmalpflege, Reinhard Faulstich, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg, Martin Kraus, Geschäftsbereichsleiter der Sparkasse in Bebra sowie Vertretern der Kirchengemeinde.

Wichtige Impulse für die Region

In seiner Rede betonte Matthias Haupt die Bedeutung der Förderung für die Region: "Mit der Förderung erhalten Kirchen und ihre Orgeln auch in kleineren Gemeinden besondere Aufmerksamkeit. Ebenfalls wird die Identifikation der Menschen mit dem eigenen Ort gestärkt. In diesem Sinn gibt das Orgelrestaurierungsprogramm einen wichtigen regionalen Impuls und trägt dem flächendeckenden Ansatz der Stiftung im kulturellen Bereich Rechnung." "Dies ist bereits die vierte Orgel im Landkreis, deren Sanierung auf diesem Weg gefördert wird", so Faulstich gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Die Orgel von St. Marien: Ein besonderes Instrument

Die katholische Pfarrkirche St. Marien, die 1952 erbaut wurde, ist ein Beispiel für den schlichten Baustil der Nachkriegszeit. Die Orgel, die nun restauriert werden soll, wurde 1962 von der Firma Kreinenbrink erbaut und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild der Kirche ein. Anders als die oft prunkvollen barocken Instrumente anderer Kirchen besticht die Orgel in St. Marien durch ihre schlichte Eleganz. Die Orgel ist links und rechts des Altars angeordnet. Gerahmt von den jeweiligen Pfeilern, Bögen und Durchgängen ergibt sich hier eine interessante Gesamtsituation. Das Instrument besitzt 17 Register auf 2 Manualen und Pedal und ist zeittypisch als elektrisch angesteuerte Schleiflade konzipiert.

Kriterien für die Auswahl der Bebraner Orgel

Die Auswahl der Bebraner Orgel für das Förderprogramm erfolgte vor allem aufgrund der besonderen klanglichen Qualität des Instruments sowie die Tatsache, dass es noch vollständig im Originalzustand erhalten ist. Dr. Bernhard Buchstab, der Orgelsachverständige, betonte: "Man möchte mit dem Orgelförderprogramm die Vielfalt der historischen Orgeln in Hessen erhalten. Das sind eben nicht nur die barocken, wahnsinnig aufwendig gearbeiteten Orgeln, sondern auch Orgeln anderer Epochen."

Herausforderung: Die Position des Organisten

Eine Besonderheit ist die ungewöhnliche Position des Organisten, der weder Altar noch Kirchenschiff sieht. Monika Grell, die langjährige Organistin an dem Instrument, äußerte den

Wunsch nach einer Anpassung der Position, was jedoch im Interesse des Erhalts des Originalzustands nicht möglich ist. "Die Orgel war damals einfach nicht das Wichtigste bei der Planung der Kirche", vermutet Dr. Buchstab.

Start der Restaurierung steht bevor

Die Restaurierung wird von einer spezialisierten Orgelbau-Firma durchgeführt, die aus mehreren Angeboten ausgewählt wird. Der Auftrag wird nach Genehmigung durch das Bistum Fulda umgehend erteilt, und die Arbeiten sollen so bald wie möglich beginnen. Der Bewilligungsbescheid berücksichtigt 55.000 Euro förderfähige Sanierungsarbeiten, so dass sowohl die Sparkassenstiftung als auch das Amt für Denkmalpflege mit jeweils sechs tausend Euro die Sanierung unterstützen. Den Rest des Betrages muss die Kirchengemeinde aus eigenen Mitteln aufbringen. "Das schaffen wir," so Roland Krause, Mitglied des Kirchenverwaltungsrates gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Das Orgelförderprogramm: Erhalt der Vielfalt

Das Orgelförderprogramm wurde im Jahr 2001 ins Leben gerufen und unterstützt seither jährlich die Restaurierung von fünf bis neun historischen Instrumenten mit einer Förderquote von 20 % der Gesamtkosten. Insgesamt wurden bereits 175 Orgeln in 21 hessischen Kreisen gefördert. Ziel des Programms ist es, die Vielfalt historischer Orgeln in Hessen zu bewahren und erlebbar zu machen.

Publikation über restaurierte Orgeln überreicht

Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch eine von der Sparkassen-Kulturstiftung und dem Landesamt für Denkmalpflege gemeinsam herausgegebene Publikation über restaurierte Orgeln an ein Mitglied des Kirchenverwaltungsrates überreicht. Diese Publikation dokumentiert eindrucksvoll die bereits sanierten Instrumente in Bild und Text und verdeutlicht den kulturellen Reichtum, den diese Orgeln darstellen. (Jasmin Sippel)+++


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