Die Arbeitsagentur (hier in Bad Hersfeld) meldet im Agenturbezirk einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. - Archivfoto: O|N/Kevin Kunze

REGION Arbeitsmarkt im August 2024

Ferienzeit und Konjunkturverlauf führen zum Anstieg der Arbeitslosigkeit

31.08.24 - Die Arbeitslosigkeit in Ost- und Waldhessen ist im August gegenüber dem Vormonat angestiegen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen bei 7.792 (+3,0 Prozent), die Arbeitslosenquote bei 4,0 Prozent (Vormonat: 3,9 Prozent; Vorjahr: 3,8 Prozent).

Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, führt den starken Anstieg der Arbeitslosigkeit auf verschiedene Faktoren zurück: "Erfahrungsgemäß steigt in der Sommer- bzw. Ferienzeit die Arbeitslosigkeit an, da befristete Ausbildungsverträge auslaufen und Betriebe häufig erst danach wieder verstärkt einstellen." Daneben wirkt sich die anhaltend schwache Konjunktur zunehmend auf den Arbeitsmarkt aus.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr fällt mit einem Plus von 8,3 Prozent insgesamt relativ stark aus und erfolgte sowohl im Bereich der Arbeitslosenversicherung (+216) als auch in der Grundsicherung (+382). Die Langzeitarbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Vorjahresmonat stark angestiegen. Derzeit sind 2.615 Menschen in den Kreisjobcentern oder bei der Arbeitsagentur seit einem Jahr oder länger arbeitslos gemeldet. Hier bildet sich vor allem die Thematik Flucht und Migration infolge des Angriffskrieges auf die Ukraine ab. Derzeit laufen zahlreiche Vermittlungs- und Integrationsaktivitäten; gleichwohl benötigen Sprach- und Qualifikationserwerb ihre Zeit.

Arbeitsstellen: Obgleich der Stellenbestand im Agenturbezirk um 14 Prozent niedriger als vor einem Jahr liegt, besteht nach wie vor ein hoher Bedarf an Fach- und Hilfskräften. Derzeit sind in den Landkreisen Fulda und Hersfeld-Rotenburg 2.607 Stellen in vielen unterschiedlichen Branchen und Berufen zur Besetzung frei.

Der Arbeitsmarkt im August 2024 im Landkreis Fulda


Die Arbeitslosigkeit in der Region Fulda ist im August gegenüber dem Vormonat angestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen liegt nun bei 4.995 und somit um 125 höher als im Juli. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,9 Prozent (Vormonat: 3,8 Prozent; Vorjahr: 3,5 Prozent), im Hessendurchschnitt 5,7 Prozent.

Von der negativen Entwicklung im Vergleich zum Vormonat waren nahezu alle Personengruppen betroffen, am stärksten Frauen und Menschen ohne deutschen Pass. Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, führt den starken Anstieg der Arbeitslosigkeit auf verschiedene Faktoren zurück: "Erfahrungsgemäß steigt in der Sommer- bzw. Ferienzeit die Arbeitslosigkeit an, da befristete Ausbildungsverträge auslaufen und Betriebe häufig erst danach wieder verstärkt einstellen."

Daneben wirkt sich die anhaltend schwache Konjunktur zunehmend auf den Arbeitsmarkt aus. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass bei der Personengruppe der Unter-25-Jährigen – entgegen der üblichen Entwicklung während der Sommerferien – eine Abnahme zu verzeichnen ist. Ihre Zahl sank um 13 auf 581, liegt jedoch um 47 höher als vor einem Jahr.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr fällt mit einem Plus von 12,2 Prozent insgesamt relativ stark aus und erfolgte sowohl im Bereich der Arbeitslosenversicherung (+229) als auch in der Grundsicherung (+314).

Die Langzeitarbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Vorjahresmonat stark angestiegen (+33,9 Prozent). Derzeit sind 1.466 Menschen im Kreisjobcenter oder bei der Arbeitsagentur seit einem Jahr oder länger arbeitslos gemeldet. Hier bildet sich vor allem die Thematik Flucht und Migration infolge des Angriffskrieges auf die Ukraine ab. Derzeit laufen beim Kreisjobcenter, aber auch bei der Arbeitsagentur zahlreiche Vermittlungs- und Integrationsaktivitäten; gleichwohl benötigen Sprach- und Qualifikationserwerb ihre Zeit.

Positiv ist anzumerken, dass sich mit 405 fast 11 Prozent weniger Personen aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos gemeldet haben als vor einem Jahr, zugleich nahmen 305 Menschen und damit 8,2 Prozent mehr eine Erwerbstätigkeit auf.

Arbeitsstellen: Auf der Stellenseite macht sich der gedämpfte Konjunkturverlauf bemerkbar. Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur konnte im Landkreis Fulda seit Jahresbeginn 2.554 Arbeitsstellen akquirieren – 574 weniger als im Jahr zuvor. Parallel sank der Stellenbestand binnen Jahresfrist um 14,1 Prozent auf 1.626. Nach wie vor besteht jedoch ein hoher Bedarf an Fach- und Hilfskräften in nahezu allen Berufen und Branchen.

Der Arbeitsmarkt im August 2024 im Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Die Arbeitslosigkeit in Waldhessen ist im August gegenüber dem Juli angestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen liegt nun bei 2.797 (+3,8 Prozent), die Arbeitslosenquote bei 4,3 Prozent (Vormonat: 4,1 Prozent; Vorjahr: 4,2 Prozent) und somit deutlich unter dem Hessendurchschnitt von 5,7 Prozent.

Waldemar Dombrowski Archivfoto: O|N/Marius Auth

"Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in den Sommerferien üblich und wiederholt sich regelmäßig", erklärt Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda "Erfahrungsgemäß steigt in der Sommer- bzw. Ferienzeit die Arbeitslosigkeit an, da befristete Ausbildungsverträge auslaufen und Betriebe häufig erst danach wieder verstärkt einstellen. Daneben sind nicht übernommene Ausbildungsabsolventen auf der Suche nach einer Arbeitsstelle." So verzeichnete die Personengruppe der Unter-25-Jährigen den stärksten Aufwuchs. Ihre Zahl stieg um 43 auf insgesamt 356 an (+13,7%) und liegt nun auf dem Niveau des Vorjahres.

Nachdem die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Monaten auf dem Niveau des Vorjahres oder sogar leicht darunter gelegen hatte, ist aktuell ein moderater Anstieg um 55 zu verzeichnen (+2,0 Prozent). Dieser erfolgte ausschließlich im Bereich der Grundsicherung (+68), während sich im Bereich der Arbeitslosenversicherung ein Rückgang vollzog (-13).

Die Langzeitarbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Vorjahresmonat stark angestiegen (+33,9 Prozent). Derzeit sind 1.149 Menschen im Kreisjobcenter oder bei der Arbeitsagentur seit einem Jahr oder länger arbeitslos gemeldet. Hier bildet sich vor allem die Thematik Flucht und Migration infolge des Angriffskrieges auf die Ukraine ab. Derzeit laufen beim Kreisjobcenter, aber auch bei der Arbeitsagentur zahlreiche Vermittlungs- und Integrationsaktivitäten; gleichwohl benötigen Sprach- und Qualifikationserwerb ihre Zeit.

Arbeitsstellen: Auf der Stellenseite macht sich der gedämpfte Konjunkturverlauf bemerkbar. Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur konnte im Landkreis Hersfeld-Rotenburg seit Jahresbeginn 1.609 Arbeitsstellen akquirieren – 372 weniger als im Jahr zuvor. Parallel sank der Stellenbestand binnen Jahresfrist um 13,9 Prozent auf 981. Nach wie vor besteht jedoch ein hoher Bedarf an Fach- und Hilfskräften in nahezu allen Berufen und Branchen. (pm)+++


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