Wie haben die an Hessen angrenzenden Städte und Gemeinden wie Geisa gewählt? - Fotos: O|N - Archiv / Christopher Göbel

REGION Thüringen hat gewählt

Wie haben die Menschen in den hessennahen Wahlkreisen abgestimmt?

04.09.24 - Nach der Landtagswahl in Thüringen ist offensichtlich, dass die AfD dort stärkste Kraft geworden ist. Doch wie haben die Gemeinden, die von Nordhessen bis in die Rhön direkt an Hessen angrenzen, gewählt? Die BSW ist teilweise nicht mit Direktkandidaten (Erststimme) angetreten, so dass hier nur die Abgabe von Landesstimmen (Zweitstimme) möglich war. In diesem Artikel sind in Klammern stets (Erststimme/Zweitstimme) angegeben.

Martin Henkel (CDU) verliert sein Direktmandat, zieht aber über die Landesliste ...Foto: CDU Thüringen

Im Wartburgkreis gibt es drei Wahlkreise. Der Wahlkreis Wartburgkreis I umfasst 86 Wahlbezirke mit 43.577 Wahlberechtigten. Hier erreichte die AfD 38,5 Prozent bei den Wahlkreisstimmen (Landesstimmen 36,4 Prozent). Die CDU erhielt 37 Prozent (28 Prozent), die Linke 12,1 Prozent (10 Prozent) und die SPD 4,7 Prozent (4,2 Prozent). Hier wurde Direktkandidat Uwe Krell (AfD) gewählt.

Martin Henkel (CDU) verliert Direktmandat

Martin Henkel (CDU), der den Wahlkreis bisher als Direktkandidat vertrat, verlor sein Direktmandat. "Ich ziehe dennoch über die Landesliste wieder in den Landtag ein. Ich werde dort auch weiterhin für unsere Heimat kämpfen und, wie bereits in den letzten fünf Jahren, kein Blatt vor den Mund nehmen und gerade bei den Themen Migration, Energie- und Wirtschaftspolitik auf deutliche Korrekturen hinarbeiten", teilte Henkel kurz nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses per Facebook mit. Er sieht das Wahlergebnis in Thüringen und Sachsen als "indirekte Abwahl der Ampel-Regierung in Berlin und vor allem eine direkte Abwahl der rot-rot-grünen Landesregierung". Über die Landesliste ziehen neben Direktkandidat Uwe Krell (AfD) auch Anja Müller (Linke) und Anke Wirsing (BSW) in den Landtag ein.

Ehemalige Grenze bei Point Alpha.

In Bad Salzungen sieht das Ergebnis folgendermaßen aus: AfD 40,7 Prozent (37,2 Prozent), CDU 31,1 Prozent (23 Prozent), Linke 15,3 Prozent (12,5 Prozent), SPD 4,8 Prozent (4,1 Prozent). In Geisa liegt die CDU mit 53,4 Prozent (43,8 Prozent) vorn, gefolgt von der AfD (30,3 Prozent/34,4 Prozent). Die Linke erreicht 4,9 Prozent (4,6 Prozent) und die SPD 2,7 Prozent (2,7 Prozent). Die BSW (Bündnis Sarah Wagenknecht) erhielt bei den Landesstimmen 6,9 Prozent. Unterbreizbach hat wie folgt gewählt: AfD (40,6 Prozent/37,1 Prozent), CDU (34,9 Prozent/26,1 Prozent), Linke (10,2 Prozent/9,2 Prozent) und SPD (7,6 Prozent/6,7 Prozent). Die BSW erhielt bei den Landesstimmen 14,2 Prozent. In Vacha zeigt sich folgendes Bild: AfD (39 Prozent/37 Prozent), CDU 35,4 Prozent/25,1 Prozent), Linke 13 (Prozent/10,5 Prozent), SPD (5,9 Prozent/5,5 Prozent), BSW 14,5 Prozent.

Wartburgkreis II geht an Ulrike Jary (CDU)

Die Drachenschlucht bei Eisenach.

Im Wahlkreis Wartburgkreis II (71 Wahlbezirke)war kein Direktkandidat der AfD angetreten. Hier erhielt die AfD 33,6 Prozent der Landesstimmen. Direktkandidatin Ulrike Jary von der CDU erhielt hier 42,2 Prozent (Landesstimme 25,3 Prozent) und wurde somit direkt gewählt. Katja Wolf von der BSW erhielt 28,2 Prozent (14,3 Prozent). Die Linke erreichte 12,9 Prozent (12,4 Prozent) und die SPD 11,5 Prozent (6,7 Prozent). In der Stadt Eisenach erhielt die CDU 40,6 Prozent (25 Prozent), die AfD 31,4 Prozent (Landesstimme), die BSW 27,3 Prozent (14,4 Prozent), die Linke 13,9 Prozent (13,3 Prozent) und die SPD 12,9 Prozent (7,5 Prozent).

Im Wahlkreis Wartburgkreis III (57 Wahlbezirke) gewann Marcus Malsch (CDU) das Direktmandat (46,3 Prozent/24,6 Prozent). Die AfD erhielt 35,3 Prozent der Landesstimmen, die BSW 15,7 Prozent. Bei der Linken sieht es so aus: 15,4 Prozent/11,7 Prozent, bei der SPD 12,1 Prozent/5,5 Prozent.

Für den gesamten Wartburgkreis ergeben sich folgende Werte: CDU (41,5 Prozent/26 Prozent), (AfD 14,9 Prozent/35,1 Prozent), Linke (13,3 Prozent/11,3 Prozent), BSW (8,8 Prozent/14,8 Prozent), SPD (9,1 Prozent/5,5 Prozent).

Der Marktplatz in Meiningen.

AfD in Schmalkalden-Meiningen vorn

Im Wahlkreis Schmalkalden-Meiningen I, der in Teilen direkt an den Landkreis Fulda grenzt, liegt die AfD vorne (37,4 Prozent/35 Prozent), gefolgt von der CDU (28,8 Prozent/21,7 Prozent), der BSW (Landesstimme: 16,5 Prozent), der SPD (15,6 Prozent/7,5 Prozent) und der Linken (10 Prozent/11,2 Prozent). Für den gesamten Landkreis Schmalkalden-Meiningen ergeben sich folgende Zahlen: AfD (37,8 Prozent/35 Prozent), CDU (28,3 Prozent/21,9 Prozent), BSW 17,3 Prozent, Linke (11 Prozent/11,3 Prozent) und SPD (11,9 Prozent/6,5 Prozent).

Insgesamt waren rund 1,66 Millionen Menschen in Thüringen zur Landtagswahl aufgerufen. Nach dem Wahlergebnis am Sonntagabend ergeben sich folgende Stimmanteile: AfD: 32,8 Prozent, CDU 23,6 Prozent, BSW 15,8 Prozent, Linke 13,2 Prozent und SPD 6,1 Prozent. Das entspricht einer Sitzanzahl von 32 (AfD9, 23 (CDU9, 15 (BSW), 12 (Linke) und sechs (SPD) im neuen thüringischen Landtag. Da alle anderen Parteien sich vor der Wahl gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgesprochen haben, wird die Regierungsbildung in Erfurt wohl schwierig werden. Die aus dem Stand auf 15 Sitze gekommene Wagenknecht-Partei BSW wird auf jeden Fall in irgendeiner Form beteiligt sein.

Die Regierungsbildung im Landtag in Erfurt dürfte schwierig werden.

Vergleich zu 2019

Die SPD hat in Thüringen das schlechteste Ergebnis einer Landtagswahl in der BRD eingefahren. Die Grünen (3,2 Prozent) spielen im an Hessen angrenzenden Bundesland weiterhin keine Rolle. Die FDR wird im neuen Landtag nicht mehr vertreten sein (1,1 Prozent). Auch die Linke musste am Sonntag große Verluste hinnehmen. Sie verlor rund 18 Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl 2019. Die AfD gewann im Vergleich zu 2019 9,4 Prozentpunkte dazu, die CDU 1,9 Prozentpunkte. Das BSW kam auf +15,8 Prozentpunkte, die SPD verlor 2,2 Prozentpunkte. (cdg) +++


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