Arbeitsagentur und Evangelische Altenhilfe stellen drei positive Beispiele vor
06.09.24 - Die Evangelische Altenhilfe Gesundbrunnen mit Sitz in Hofgeismar betreibt drei Altenpflegeheime im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Eines ist das Altenzentrum Hospital in Bad Hersfeld, ein weiteres das Haus Kreuzberg in Philippsthal und das dritte das Evangelische Altenhilfezentrum Ludwigsau in Reilos. An allen drei Standorten haben ausländische Menschen ihre berufliche Heimat gefunden. Die Bundesagentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda hatte darum zum Pressetermin eingeladen.
Als Beispiele für gelungene Integration stellten Luzia Kremser und Christine Kraft (beide Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda), die Pflegedirektorin Cornelia Knierim (Ev. Altenzentrum Hospital) und die Einrichtungsleiterin Meike Pieske (Haus Kreuzberg in Philippsthal) und die Pflegedienstleitung Sandra Grebe (Ev. Altenhilfezentrum Ludwigsau) zwei Mitarbeiterinnen und einen Mitarbeiter aus dem Ausland vor.
Irene Ngangone aus Kamerun ist 30 Jahre alt. Sie kam vor fünf Jahren mit einem Au-Pair-Programm nach Deutschland. "Ich wollte hier studieren, aber das funktionierte nicht. Ich habe dann erst einmal ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht", erzählt sie. Ihre Gastmutter arbeitete in der Pflege und so lernte sie den Beruf kennen. "Meine große Schwester in Kamerun ist Krankenschwester", so Ngangone. Sie selbst arbeitet gerne mit Menschen zusammen und entschloss sich daher für eine Ausbildung in der Pflege. In ihrem Team im Altenzentrum Hospital fühlt sie sich integriert und gut aufgenommen. "Ich habe das beste Team", sagt sie voller Überzeugung. Pflegedirektorin Cornelia Knierim fügt hinzu: "Irene ist auch bei den Bewohnerinnen und Bewohnern voll und ganz akzeptiert."
Besser Deutsch lernen für bessere Berufschancen
Rana Haddad (43) arbeitete in Syrien als Buchhalterin. Sie lebt seit 2015 in Bad Hersfeld, hat zwei Kinder (8 und 14 Jahre alt). Auch sie arbeitet gerne mit Menschen und kümmert sich darum, besser Deutsch zu lernen. Derzeit arbeitet sie als Küchenhelferin im Altenhilfezentrum in Reilos, aber: "Ich möchte eine Ausbildung zur Betreuungskraft machen." Bei solchen Wünschen steht die Agentur für Arbeit unterstützend zur Seite. Unter anderem mit dem Programm "Job-Turbo". "Wir unterstützen Arbeitgeber dabei im Rahmen der Beschäftigungsqualifizierung, beispielsweise mit Eingliederungszuschüssen oder Qualifikationen", sagt Christine Kraft vom Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda.
Das dritte positive Beispiel für berufliche Integration ist Peter Guirguis Mijail aus Spanien. "Ich bin nach Deutschland gekommen, weil meine Kinder und ich hier eine bessere Zukunft haben", sagt er. Gearbeitet hat der gelernte Buchhalter schon in mehreren anderen Ländern - vor allem in der Gastronomie. Er spricht fünf Sprachen, erzählt der 39-Jährige. "Peter hatte sich für die Hauswirtschaft bei uns beworben", sagt "Haus Kreuzberg"-Einrichtungsleiterin Meike Pieske. Doch da sah sie ihn nicht. "Sie müssen in die Betreuung", so Pieske. Dort arbeitet er auch aktuell und beginnt im Oktober eine Weiterbildung zum Betreuer. "Ich arbeite gerne mit den alten Menschen und lerne so auch besser Deutsch", sagt Mijail. Seine Weiterbildung wird von der Agentur für Arbeit finanziell unterstützt.
Viele Arbeitsstellen offen - auch in der Pflege
"Auch in der Altenpflege fehlen viele Kräfte", sagte Luzia Kremser, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Insgesamt seien im Landkreis Hersfeld-Rotenburg derzeit rund 1.000 offene Stellen in mehreren Bereichen zu besetzen. "Es ist auch unser Anliegen, Hilfskräfte durch Weiter-Qualifizierungen zu Fachkräften zu machen", so Kremser.
Im August dieses Jahres waren 2.797 Menschen im Agenturbezirk ohne Arbeit, darunter 1.073 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft. Der größte Anteil sind Ukrainer (430) gefolgt von Syrern (170), Afghanen (63), Türken (45) und Polen (41). Von August 2023 bis August 2024 sind laut Kremser 2.400 Menschen in den Arbeitsmarkt integriert worden, darunter 770 Ausländerinnen und Ausländer. "Die Quote an ausländischen Arbeitskräften steigt immer mehr an", sagte Kremser. Die Agentur für Arbeit helfe auch, wenn ausländische Qualifikationen in Deutschland nicht anerkannt würden. Dies werde im Einzelfall geprüft.
Wichtig ist den leitenden Damen der drei Altenhilfezentren von "Gesundbrunnen", ihre ausländischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu integrieren und zu unterstützen, wo Unterstützung nötig ist. Augenscheinlich fühlen sich Rana Haddad, Irene Ngangone und Peter Guirguis Mijail an ihren derzeitigen Arbeitsstellen wohl. (cdg) +++