Eine "goldene Verbindung" zwischen Oberitalien und der hessischen Rhön
15.09.24 - "Una festa italiana" in der Kunststation. Giorgio Cavinas Ausstellung im Studio der Kunststation, über die wir berichteten, wurde bereits vor einiger Zeit eröffnet. Heute nehmen wir Sie mit auf einen Rundgang durch die kleine Schau.
Auf den ersten Blick muten die groben, farbkräftigen Malereien Cavinas irgendwie arabisch an, weil sie verhüllte, ja manchmal verschleierte Wesen zeigen. Formal erinnern sie aber auch an byzantinische Ikonenmalerei, nicht zuletzt, weil der Künstler viel Blattgold in seinen Arbeiten verwendet. "Connessione d’oro" heißt seine Ausstellung, goldene Verbindung - und das ist tatsächlich wörtlich zu nehmen.
Ungegenständliche, aber spannende Kompositionen
Aber manche Bilder changieren auch ins Abstrakte und irritieren dadurch den Betrachter. Was zeigt denn der Künstler eigentlich wirklich, fragt man sich, und beim zweiten Blick überraschen dann die Untergründe. Cavina nutzt neben Leinwänden auch erkennbar Sperrholz oder Zementplatten für seine Bilder. Die werden nicht nur mit Ölfarbe, Blattsilber und Blattgold arrangiert, sondern auch mal mit Bitumen versehen oder durch Zeitungsschnipsel collagiert. Dadurch entstehen völlig ungegenständliche, aber spannende Kompositionen. Die bedeuten gar nichts mehr, bleiben titellos und beeindrucken am meisten, weil sie starke Gefühle provozieren.Das ist vielleicht Geschmacksache, doch auch die verhüllten Gestalten oder die arabisch wirkenden Buchstaben sollen lediglich exotische Assoziationen wecken, sie bilden keine Wirklichkeit ab. Denn der Maler will auf diese (Gestaltungs-) Weise ausdrücklich unterschiedliche, ja einander fremde Kulturen verbinden.