Lebensgefährtin in Alheim erstochen - Prozessauftakt am Landgericht
13.09.24 - Am Landgericht Fulda hat am Donnerstag der Prozess gegen einen 59-Jährigen aus Alheim (Kreis Hersfeld-Rotenburg) begonnen. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft vor, am 19. Januar 2024 im Ortsteil Niederellenbach im Zustand verminderter Schuldfähigkeit einen Mord an seiner 84-jährigen Lebensgefährtin begangen zu haben. Am ersten Verhandlungstag wurden bereits sieben Zeugen, die meisten davon Polizisten, und der Sohn des Opfers gehört.
Der Angeklagte soll aufgrund einer schizodepressiven Erkrankung davon überzeugt gewesen sein, dass seine Lebensgefährtin für seine aus seiner Sicht ausweglose Situation verantwortlich sei. Nachdem die Geschädigte sich am 19.01.2024 schlafen gelegt hatte, soll sich der Angeklagte daher entschlossen haben, die 84-Jährige zu töten. Dazu soll er ihr am frühen Morgen gegen 5 Uhr mit einem Messer mit einer Klingenlänge von 20 cm einen gezielten
Stich in den Oberkörper zugefügt haben, wodurch das Opfer innerhalb kurzer Zeit durch inneres Verbluten starb.
Der 59-Jährige hatte sich anschließend einer ebenfalls im Haus wohnenden Person mitgeteilt, die daraufhin die Polizei informiert hatte. Beamte der Polizei Rotenburg hatten den 59-Jährigen daraufhin in der Wohnung festgenommen. Der Mann hatte dabei keinerlei Widerstand geleistet und war am nächsten Tag der Haftrichterin am Amtsgericht in Bad Hersfeld vorgeführt worden.
Die Ermittlungen wurden dann von Staatsanwaltschaft Fulda und der Bad Hersfelder Kriminalpolizei aufgenommen. Zur Klärung der genauen Todesursache war eine Obduktion von der Staatsanwaltschaft Fulda angeordnet worden.
Die Seniorin und ihr Lebensgefährte seien vor einiger Zeit aus einem anderen Kreis zugezogen und hätten keinen großen Kontakt innerhalb des 350-Seelen-Ortes gehabt, hatte ein Nachbar unserem Blaulichtreporter am Tattag vor Ort erzählt. Trotzdem habe die nähere Umgebung davon gewusst, dass es in der Beziehung der 84-Jährigen und ihres jüngeren Partners häufig auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen sei. Auch Polizeieinsätze habe es deshalb schon gegeben. Am Freitagmorgen gegen sechs Uhr sei die Polizei vor dem Haus in der Heinebacher Straße im Einsatz gewesen.
Noch ist unklar, ob sich der 59-Jährige selbst zur Sache einlassen wird. Es sind sechs weitere Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll voraussichtlich Anfang November fallen.(ci) +++