Michael Gerst von HessenForst und Malte Campsheide vom Deutschen Forstverein - Fotos: Rene Kunze

FULDA Nachhaltig denken, nachhaltig handeln

Forstvereinstagung: Wald im Wandel - 125 Jahre Engagement

16.09.24 - Die aktuelle Lage wie Klimawandel, Energiewende oder die Sorge um Biodiversität beschäftigt viele Menschen. Deswegen trifft sich die Forstvereinigung in dieser Woche in Fulda. Neben Exkursionen sind zahlreiche Seminare zum Klimawald, Waldpolitik, Waldinnovation, Leistungswald und Waldbetrieb geplant.

OSTHESSENlNEWS wurde anlässlich der 125. Jahrestagung des Deutschen Forstvereins in Fulda zum Pressegespräch im Pavillon des Maritim Hotels Fulda eingeladen.

Wald und Wissen nutzen, um gesellschaftlichen Konsens zu fördern

Waldthemen stehen auch wegen ihrer vielfältigen Bezüge zu großen gesellschaftlichen Fragen wie Klimawandel, Energiewende, Sorge um Biodiversität oder nachhaltigem Konsum im politischen Fokus. Um den Wald gibt es kontroverse Ansichten. Der Erhalt des Waldes und seiner Leistungen für Mensch und Umwelt hat aber auch das Potenzial, die Gemeinsamkeiten verschiedener Kräfte in den Vordergrund zu rücken. "Der Forstverein fördert mit dem Engagement seiner Mitglieder seit nunmehr 125 Jahren den Austausch von Wissen und praktischer Erfahrung rund um den Wald", sagt Forstvereinspräsident Prof. Dr. Ulrich Schraml. "Um die richtigen Antworten für den Wald der Zukunft zu finden, sind Fakten die Basis für eine Diskussion auf Augenhöhe. Deshalb setzen wir uns auch für einen aufgabengerechten Ausbau der waldbezogenen Forschung ein."

Das Organisationsteam von HessenForst aus Fulda

Über 700 Forstleute und andere Waldfreunde stellen unter dem Motto "Wald im Wandel – 125 Jahre Engagement" auf der 71. Tagung des Deutschen Forstvereins in Fulda die gemeinsame Sache in den Vordergrund. Wälder zu erhalten, sie aktiv an Veränderungen anzupassen und im Katastrophenfall wieder aufzubauen ist Grundlage für alle – auch divergierenden – Wünsche an den Wald und seine Eigentümer. Dafür müssen auch die politischen Voraussetzungen stimmen. "Wir wollen Praxis und Wissenschaft in den Austausch bringen. Die etwa 1.700 Förster im Verein vermitteln ihr Wissen und verbinden Generationen, bringen sie in den Dialog und bereiten somit neue Generationen gut für die Zukunft vor", sagt Malte Campsheide.

Der Forstverein fordert stärkere Anstrengungen im Klimaschutz. "Wir müssen die Ursachen des Klimawandels bekämpfen", so Schraml, "und die bereits spürbaren Auswirkungen auf den Wald erforschen und daraus wissenschaftlich fundierte Schlussfolgerungen für die weitere Entwicklung der Wälder ziehen."

Ein breites Angebot von 26 Seminaren mit über 80 Fachreferentinnen und -referenten sowie 50 Fachexkursionen unterstreicht die Bereitschaft der Tagungsgäste zur intensiven Auseinandersetzung mit den wichtigen Themen der Branche. Die Teilnahme von Delegationen anderer europäischer Forstvereine ebenso wie die starke Beteiligung junger Forstleute an der Vorbereitung und Durchführung der Tagung zeugen vom großen Bedarf an Erfahrungsaustausch und Diskussion. "Mit dem Jungen Netzwerk Forst und unserer föderalen Struktur hat der Forstverein das Alleinstellungsmerkmal, Menschen aus ganz Deutschland anzusprechen und die Ungeduld und die innovative Kraft der Jugend mit der Erfahrung und Routine älterer Fachleute auf einer Tagung zusammenzubringen", freut sich der Präsident des Forstvereins, Prof. Dr. Ulrich Schraml über die guten Anmeldezahlen.

Auf Beispiele erfolgreichen Ausgleichens verschiedener Interessen an Hessens Wälder verweist der Leiter des Landesbetriebs HessenForst Michael Gerst. "Forstleute sind aufgeschlossen für berechtigte Anliegen, geübt, diese einzuordnen und praktikable Lösungen zu entwickeln. Gerne zeigen wir den Tagungsbesuchern aus nah und fern mit einem breiten Exkursionsangebot, wie wir multifunktionale Forstwirtschaft im hessischen Staatswald umsetzen", erklärt Gerst in seiner Funktion als einer der Gastgeber der Forstvereinstagung. "Unser Wald ist Klimaretter und gleichzeitig leidet er unter den Rahmbedingungen der letzten Jahre. Wir wollen aber keinen Kahlschlag, sondern einen Dauerwald. Für das Programm kommt es zum Austausch mit anderen Bundesländern und Ländern, um abzugleichen und aus anderen Erfahrung etwas mitzunehmen."

Dass gesellschaftlicher Zusammenhalt einen entsprechenden politischen Rahmen braucht, macht der Forstvereinspräsident auch an den aktuellen Debatten zum Bundeswaldgesetz deutlich. "Wir sind neugierig, wie sich die beiden angekündigten Waldminister des Bundes Özdemir und des Landes Hessen Jung auf unserer Tagung zu dieser Frage positionieren werden", ergänzt Schraml abschließend. (pm/Marie Birkenstock) +++


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