Borussia Düsseldorf 2.0 - ein völlig anderes Spiel Samstag in der Hubtex Arena
20.09.24 - Es ist nicht überliefert, wie viele Sport-Höhepunkte es in Fulda in diesem Jahr gibt. Dieser hier gehört in jedem Fall dazu - und auch die Spieler des TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell tun dies. So lange ist es nicht her, dass sie das nach Jahren der Enthaltsamkeit taten und den Weg in die Esperantohalle gingen. Da schlugen sie vor Wochen den deutschen Rekord- und Abonnementsmeister im Tischtennis, Borussia Düsseldorf glatt mit 3:0. Nun aber kommt es zu einer Neuauflage beider Teams. Nicht in der Bundesliga - im Pokal. Schauplatz ist die Hubtex Arena. Am Samstag um 19 Uhr.
Und nennen Sie das Duell im DTTB-Achtelfinale, wie Sie wollen: Kracher, Spitzenspiel, Top-Spiel, Highlight, weiß ich nicht was. Es ist Sport zu erwarten, der unter die Haut geht. Spitzensport at its best. Als hätten Fuldas OB Dr. Wingenfeld und Sportdezernent Dag Wehner noch einen freien Platz in ihrer Marketing-Broschüre. Als hätte sich Stefan Frauenholz, Präsident des Gastgebers, nach diesem Tag gesehnt.
Da ist der TTC RhönSprudel mit Dima Ovtcharov und dem jungen Taiwanesen Kao, der aussieht wie ein Schüler, aber kämpft wie ein Pullbit - und da sind Fanbo Meng und Ruwen Filus. Bei Borussia Düsseldorf kehrt Dang Qiu zurück - er war bei Maberzells glattem 3:0-Sieg vor Wochen in der Esperantohalle nicht dabei. Da bestritten Kay Stumper, der Schwede Anton Källberg und Timo Boll die Einzel. Qiu ist nicht nur Europameister - er holte vor wenigen Tagen beim WTT Masters in Macao die Silbermedaille. Kein Wunder, dass Düsseldorfs individuelle Qualität nun steigt.
"Dieses Spiel wird ganz anders als das in der Esperantohalle", fügt Fanbo dann auch hinzu. Andere Umgebung, anderer Wettbewerb, andere Spiele - auch wenn der Spielball des Anzündens bleibt. "Wir haben natürlich unsere Chance und versuchen, die zu nutzen", hält Fanbo den Ball flach. Und bleibt bescheiden. Er, der sich auffallend positiver und mannhafter präsentiert in seiner Entwicklung. Bessere Körpersprache, stabiler - auch und vor allem psychisch - entschlossener, in kritischen Situationen nicht mehr so auf dem Rückzug.
"Das stimmt auf jeden Fall. Ich habe viel gelernt im letzten Jahr", ergänzt er bescheiden. "Und ich spiele da, wo der Trainer mich hinstellt." Vielleicht trifft er ja wieder auf Timo Boll, das Aushängeschild des deutschen Tischtennis. Und der, der seine Laufbahn nach dieser Saison beendet. Fanbo schlug Boll zuletzt dreimal in Folge. Ob Boll zu einer Art "Lieblingsspieler" geworden sei? Fanbo kann sich ein Lachen nicht verkneifen. "Dafür hab' ich die Position noch nicht", backt er kleine Tischtennis-Brötchen.
Fanbo Meng fühlt sich im aktuellen Fuldaer Team pudelwohl. Fast vergnügt kommt er daher. Er schwärmt von der Atmosphäre - und von Führungsspieler Dima Ovtcharov. Das hört sich so an. "Es ist nicht nur seine Erfahrung. Er spiegelt der Mannschaft: hey, wir gewinnen heute. Dima ist ein Anführer, der vorangeht. Er hat eine Wahnsinns-Ausstrahlung - sowohl am Tisch als auch außerhalb. Und er fühlt sich richtig wohl in Fulda. Aber so richtig."
Für das Achtelfinale sei die Paarung TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell gegen Borussia Düsseldorf "ein wahnsinniges Los". Fanbo Meng sinniert: "So eine Fuldaer Mannschaft gab's lange nicht. Vielleicht ist es die beste." Jan-Ove Waldner hin oder her. (wk)
Osthessen|News meint: Kommen Sie doch einfach am Samstagabend in die Hubtex Arena, machen Sie sich ein Bild von Fanbo Mengs Worten - und erleben Sie hautnah mit, wer das Viertelfinale erreicht. Und einen Schritt vor Erreichen des Final Four ist. +++