Die A7 Talbrücke verläuft direkt durch den Kalbacher Ortsteil Uttrichshausen. Sie soll unter laufendem Verkehr jetzt abgerissen und neu gebaut werden. - Fotos: Nina Seikel

KALBACH A7 Talbrücke

Neubau kommt! 43.000 Kraftfahrzeuge rollen pro Tag über diese Brücke

24.09.24 - "Das sieht man tatsächlich nur sehr selten" - in diesem Punkt sind sich die Anwesenden am Montagnachmittag einig. Die Rede ist von der A7-Talbrücke in Uttrichshausen (Gemeinde Kalbach), die siet den 1960er Jahren direkt durch den 800-Einwohner-Ort führt. Genutzt wird diese von rund 43.000 Fahrzeugen pro Tag. Zeit für einen Neubau.

Mit einem feierlichen Spatenstich haben die Arbeiten für den Ersatzneubau der Talbrücke Uttrichshausen offiziell begonnen. In der Ortsmitte, durch welche die Autobahnbrücke seit den 1960er Jahren verläuft, gaben Prof. Dr. Gero Marzahn (Referatsleiter Ingenieurbauwerke im Bundesministerium für Digitales und Verkehr) und Dr. Michael Güntner (Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes) gemeinsam mit Jörg Belten (Leiter des Referates Bundesautobahnen DEGES im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum) und Bernd Rothe (Technischer Geschäftsführer der DEGES) den Startschuss für die Bauarbeiten.

Der Ersatzneubau wird eine Länge von 900 Meter haben.

Spatenstich am Montag in Uttrichshausen.

Die neue Brücke soll Lärmschutzwände erhalten.

Anwesend waren zudem Michael Brand (Bundestagsabgeordneter für die CDU), Bernd Woide (Fuldaer Landrat), Mark Bagus (Bürgermeister von Kalbach) und Vertreter der Gemeinde.

Die A7 ist die längste deutsche Bundesautobahn und eine wesentliche überregionale Verkehrsachse in Nord-Süd-Richtung. Für das Jahr 2030 werden täglich bis zu 51.000 Kraftfahrzeuge im Bereich der Talbrücke Uttrichshausen prognostiziert. Die heutige Talbrücke wurde von 1966 bis 1968 erbaut, hat eine Länge von 880 Metern und ist rund 30 Meter breit. Aufgrund vorhandener und irreparabler Schäden ergibt sich die Notwendigkeit, die Autobahnbrücke durch einen Neubau zu ersetzen.

Mark Bagus, Bürgermeister von Kalbach.

Gerhard Müller, Vorsitzender der Gemeindevertetung.

"Das ist eine große Herausforderung für die Gemeinde", so beschreibt Bürgermeister Bagus das bevorstehende Bauprojekt im OSTHESSENlNEWS-Interview. Er verrät: "Im Frühjahr 2025 sollen die Bagger rollen." Das sei auch zwingend notwendig, da der TÜV der Brücke nur ein Jahr später ablaufe. Neben der Einrichtung von Bürgersprechstunden werde man als Gemeinde bei allen Baubesprechungen anwesend sein.

Für die Gemeindevertreter und ihren Vorsitzenden Gerhard Müller gibt es jedoch Bedenken bezüglich der Lärmbelastung. "Grade bei den Abbrucharbeiten muss davon ausgehen", sagt er. Man mache sich vor allem in Bezug auf die in unmittelbarer Nähe befindlichen Grundschule Gedanken. "40 bis 50 Kinder aus Uttrichshausen und Heubach besuchen diese. Im Sommer kann man nicht erwarten, dass alle Fenster geschlossen bleiben." Dafür müsse noch eine Lösung her.

Vorgehensweise

Der Neubau der Talbrücke Uttrichshausen wird auf knapp 900 Metern Länge in gleicher Lage wie der Bestandsbau realisiert. Dabei wird zunächst der Verkehr auf die Richtungsfahrbahn Würzburg verlegt, sodass der erste Brückenüberbau in Fahrtrichtung Kassel abgebrochen werden kann. An dieser Stelle folgt der Neubau des ersten Brückenteils, auf den nach der Fertigstellung, voraussichtlich im Jahr 2027, der gesamte Verkehr umgelegt wird. Anschließend wird der zweite Brückenteil abgebrochen und neu gebaut.

(v.l.) IHK-Präsident Dr. Christian Gebhardt, MdB Michael Brand und der Vorsitzende ...

(v.l.) Prof. Dr. Gero Marzahn, Bernd Rothe und der Fuldaer Landrat Bernd Woide ...

Großes Thema: Lärmschutz

Im Zuge dieses Ersatzneubaus wird der Lärmschutz im Rahmen einer Lärmsanierung als freiwillige Leistung des Bundes ausgeweitet. So sieht die Planung beidseitig Lärmschutzwände von fünf Metern Höhe sowie einen lärmmindernden Straßenbelag auf der Talbrücke vor.

Geplante Fertigstellung in fünf Jahren

Die Gesamtfertigstellung ist für das Jahr 2029 vorgesehen. Die genehmigten Gesamtkosten für das Vorhaben liegen bei rund 170 Millionen Euro und werden vollständig vom Bund getragen. Die DEGES realisiert den Ersatzneubau der Talbrücke im Auftrag der Autobahn GmbH des Bundes.

Jörg Belten (r)

Für Dr. Güntner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes: "Die rechtzeitigen Ersatzneubauten garantieren, dass der Verkehr auf dieser Strecke langfristig ungehindert fließen kann."

"Für Hessen haben Autobahnverbindungen wie die A7 neben der überregionalen Bedeutung noch eine besonders wichtige Funktion: Sie binden die Menschen und die Wirtschaft des ländlichen Raums an und ermöglichen kurze Wege in die Oberzentren. Wir freuen uns, dass mit dem Ersatzneubau der Talbrücke Uttrichshausen die Modernisierung und langfristige Sicherung dieser Anbindung geschaffen wird", erläuterte Belten.

Rothe sagte abschließend: "Das Ziel ist gesteckt: Bis Ende 2029 soll das Bauwerk mitsamt beider Brückenhälften erneuert sein. Uns allen eine unfallfreie und reibungslose Bauzeit." (Nina Seikel) +++


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