Die Fuldaer Preisträger mit Regierungspräsident Mark Weinmeister (CDU, rechts) - Foto: Privat

FULDA/WIESBADEN Brennstoffzellen-Lkw gewinnt

Hessischer Staatspreis Energie für die Region Fulda - Innovation zählt

25.09.24 - Am Mittwoch wurden im Rahmen des "Zukunftsforums Energie & Klima" die Gewinnerinnen und Gewinner des Hessischen Staatspreises für innovative Energielösungen 2024 bekannt gegeben. Von über 1.000 Fachbesucherinnen und -besuchern begleitet, zeichnete Regierungspräsident Mark Weinmeister elf Projekte für ihre innovativen und zukunftsweisenden Lösungen im Bereich der Energieversorgung und -nutzung aus. Einer der Preisträger: die Region Fulda Wirtschaftsförderungegesellschaft.

Der Wasserstoff-Lkw aus Fulda erhält den Hessischen Staatspreis für Energie. ...Fotos: Region Fulda

Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) zeigte sich beeindruckt von den Projekten der einzelnen Preisträgerinnen und Preisträger: "Die Energiewende lebt von Innovation und Engagement. Mit dem Hessischen Staatspreis möchten wir herausragende hessische Energiekonzepte sichtbar machen und weitere Akteure motivieren, sich für eine bezahlbare, zuverlässige und nachhaltige Energiezukunft einzusetzen. Besonders freue ich mich, dass wir in diesem Jahr auch erstmals Projekte für gesellschaftliches Engagement würdigen können, die den Gemeinschaftsgedanken mit der Energiewende verbinden!"

Sechs Kategorien

Der mit insgesamt 52.500 Euro dotierte Staatspreis wurde in sechs Kategorien vergeben: Strom, Wärme, Mobilität, Systemintegration, Nachwuchs und erstmals auch in der neuen Kategorie "Gesellschaftliches Engagement". Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden aus 61 Bewerbungen ausgewählt.

In der Kategorie Mobilität wurde die Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH mit ihrer H2-Lernwerkstatt alleiniger Preisträger. Ihr Modell zur Kurzzeitmiete, das zusammen mit dem Brennstoffzellen-Lkw-Vermieter hylane entworfen wurde, ermöglicht es Spediteuren Brennstoffzellen-Lkw auf ihren Routen zu testen, ohne hohe Investitionsentscheidungen.

"Im Rahmen der Lernwerkstatt fährt seit Januar ein Brennstoffzellen-Lkw, Hyundai-Xcient der Spedition CHI-Trucking zwischen Frankfurt und Nürnberg. Im Rahmen des Projektes hat die Region Fulda GmbH als Projektträger den Lkw von Hylane angemietet und stellt ihn Spediteuren zur Verfügung. Ab Dezember 2024 steht der LkW auch anderen interessierten Spediteuren im Rahmen der Lernwerkstatt zur Verfügung", so Christoph Burkhard, Geschäftsführer der Region Fulda Wirtshaftsförderungsgesellschaft.

Aktuell koste der Betrieb eines Brennstoffzellen-Lkw pro Kilometer etwa einen Euro mehr als der Betrieb eines vergleichbaren Diesel-Lkw. "Wir sind uns sicher, dass wir im Rahmen von HyWheels durch eine intensive Zusammenarbeit aller Partner, angefangen vom Brennstoffzellen-Lkw-Hersteller und seinen Zulieferern, dem Vermieter, den Infrastrukturbetreibern und natürlich auch den Auftraggebern für Logistiker die Mehrkosten für den Spediteur soweit senken können, dass die 1-Euro-Lücke verschwindet. Das funktioniert, wenn jeder der genannten Akteure sich in der Pionierphase, die wir bis 2028 definieren, engagiert, sich also einbringt, indem er auf Kosten verzichtet oder Mehrkosten übernimmt", so Burkhard.

Weitere Preisträger

Der erste Platz in der Kategorie Strom ging an die Energiesysteme Groß GmbH & Co. KG aus Niestetal, mit dem Biodiversitätssolarpark Niederhone, der die dezentrale Stromversorgung mit optimiertem Klima- und Umweltschutz sowie neuesten Technologiestandards vereint. Platz zwei belegte die in Pfungstadt ansässige Adaptive Balancing Power GmbH. Sie entwickelt nachhaltige Hochleistungsspeicher mit denen Schwankungen in der Netzleistung ausgeglichen und Elektrofahrzeuge besonders schnell geladen werden können.

In der Kategorie Wärme überzeugte die Stadt Bürstadt. Für ihr nachhaltiges und innovatives Konzept zur Wärmeversorgung des Bildungs- und Sportcampus, der mittels Grundwasserwärmepumpen versorgt wird, erhielt sie den ersten Platz. Zweiter Preisträger ist die PRIMES GmbH aus Pfungstadt, die Abwärme aus dem Betrieb ihrer Laseranlagen mit Hilfe eines Kaltwasser-Pufferspeichers zum Heizen des Gebäudes nutzt und damit Energie spart.

Der erste Platz in der Kategorie Systemintegration ging an die Technische Hochschule Mittelhessen, die in Gießen ein energieeffizientes Wohnquartier mit besonders flexiblen und innovativen Speicherkonzepten für Strom und Wärme entwickelt. Mit dem zweiten Platz ausgezeichnet wurde das Stromversorgungsunternehmen reLi Energy aus Darmstadt, das eine Software zur Optimierung von Energiespeichersystemen entwickelt hat, mit der die Leistung von Batterien sowie deren Lebensdauer maximiert sowie der Betrieb optimiert und damit Kosten gesenkt werden können.

Gesellschaftliches Engagement

Erstplatzierter in der neuen Kategorie gesellschaftliches Engagement wurde das gemeinschaftliche Wohnprojekt KOLLE. Hier entsteht auf ehrenamtlicher Basis ein Mehrfamilienhaus im Frankfurter Stadtteil Griesheim dessen gesamtes Erdgeschoss als Kreativraum und CoWorking-Bereich für die Nachbarschaft zur kollektiven Nutzung zur Verfügung steht. Inklusive selbst produziertem Strom vom Dach und einem E-Carsharing-Angebot. Platz zwei sicherte sich der gemeinnützige Verein SoLocal Energy aus Kassel, der durch Bürgerenergieprojekte die nachbarschaftliche Energiewende vorantreibt, indem er den gemeinschaftlichen Solarbau und Klimabildungsprojekte umsetzt.

In der Kategorie Nachwuchs gab es gleich zwei erste Plätze: Das Institut für Transformationsaufgaben in der Energiewirtschaft und Energietechnik (ITEE), ein Verein aus verschiedenen hessischen Stadtwerken, wurde für seine Zusatzausbildung ausgezeichnet, die Studierenden im Energieversorgungsbereich eine besonders praxisnahe Ausbildung ermöglicht. Weiterer Preisträger ist die Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltbildung Hessen e.V. Sie ehrte Weinmeister für ihr Berufsorientierungs-Projekt "Energiewende-Held*innen", das Schülerinnen und Schülern praktische Einblicke in Fachberufe ermöglicht, die für die Energiewende von hoher Relevanz sind.
Hintergrund

Der Hessische Staatspreis für innovative Energielösungen prämiert Konzepte zur Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Nutzung von Energie. Das Preisgeld für die Gewinner beträgt in den einzelnen Kategorien je 7.500 Euro, in der Kategorie Nachwuchs 2.500 Euro. Die Zweitplatzierten erhalten ein Preisgeld von 2.500 Euro, in der Kategorie Nachwuchs 1.000 Euro. Bewertet werden die Einreichungen durch eine vielfältige Fachjury aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Der Staatspreis wird vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum ausgelobt. Die LEA LandesEnergieAgentur Hessen übernimmt die Organisation und Durchführung. (pm/cdg) +++


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