Jennifer Romanowski (m) und Nadine Hübel (l) leben ihr Hobby "Trail-Running" total aus. - Foto: Sportograf

FULDA Mütter im Spitzensport

Ist Trail-Laufen mehr als ein Hobby? "Es ist Abenteuer und pure Leidenschaft"

05.10.24 - "Trail-Laufen ist Abschalten und Therapie zugleich. Es ist pure Leidenschaft, Abenteuer und Freiheit": Jennifer Romanowski (35) aus Nüsttal (Landkreis Fulda) und Nadine Hübel (41) aus Friesenhausen-Dipperz (Landkreis Fulda) leben ihr großes Hobby total aus und gelten für viele Mütter aus der Region als echte Vorbilder.

Zur Sportart: Trail Running sind alle Läufe im Gelände in der freien Natur - hügelige Reliefs und positive Höhenmeter gehören meist dazu. Neben dem Laufen in der freien Natur ist auch ein sogenanntes "TrailMindset" verbunden: seine Sinne erweitern, seinem Körper und seinen Empfindungen zuhören, sich wohlfühlen und die Umgebung, in der man läuft, genießen.

"Die Bewegung gibt einem so viel Kraft"

In einem exklusiven O|N-Interview haben die beiden mehr über das "Trail-Running" ...Fotos: Julia Schuchardt/ Mia Schmitt

"Ich laufe, seit ich zehn Jahre alt bin. Es ist ein Ausgleich zum Job und zum Alltag, Laufen ist meine ganz große Leidenschaft", erzählt Nadine Hübel im exklusiven OSTHESSEN|NEWS-Interview. Ob europaweite Supercups oder regionale Halbmarathons: Die 41-Jährige ist auf jeden Fall mit am Start. "Ohne Unterstützung von meinen Liebsten würde das alles nicht so funktionieren. Zudem bin ich froh, hier endlich starke Frauen gefunden zu haben."

Jennifer Romanowski, Initiatorin des hiesigen "Heartbeat Ultra"-Spendenlaufs in Fulda, ist seit einigen Jahren bei den Trails dabei. "Am liebsten laufe ich die Ultra-Distanzen im alpinen Bereich. Es ist für mich Abschalten und Therapie zugleich." Doch was macht diese spezielle Sportart eigentlich so besonders? "Die Bewegung in der Natur gibt einem so viel Kraft. Man saugt viel mehr Freiheit auf, es fühlt sich an wie ein Spielplatz für Erwachsene", findet Romanowski. Hübel ergänzt: "Man kann seinen Körper fühlen, der Gesundheitseffekt ist einfach enorm."

"Man ist mehrere Tage unterwegs und kämpft ums pure Überleben"

Fotos: Sportograf

Wie häufig trainieren die beiden Sportskanonen? "Ich versuche fünfmal in der Woche laufen zu gehen, ersetze die Einheiten aber auch gerne durch Radfahren oder Fitness. An sogenannten 'Nicht-Sporttagen' gehe ich meistens klettern oder bouldern, das kann man in Fulda ziemlich gut. Wenn ein Lauf ansteht, trainiere ich in der Höchstzeit etwa 20 Stunden die Woche, ansonsten etwa zwölf bis 15 Stunden", so die 35-Jährige. Wie sieht es bei Hübel aus? "Ich trainiere eigentlich jeden Tag, da ich von Beruf Sportlehrerin bin. Pro Woche habe ich ungefähr sieben bis zehn verschiedene Einheiten."

Im Interview wird deutlich, dass die Zwei ziemlich entschlossen sind und für ihre Träume kämpfen. "Mein Ziel ist der Trans Swiss Trail. Auf so etwas habe ich richtig Lust. Man ist mehrere Tage unterwegs und kämpft ums pure Überleben", berichtet Romanowski. Der Trans Swiss Trail umfasst 32 Etappen und ist etwa 488 Kilometer lang. Eine echte Zumutung? "Irgendwann kommt man an seine Grenzen und genau dann setzt der Kopf ein. Man schafft alles, wenn man nur an sich glaubt", so die 35-Jährige weiter. Welche Eigenschaften sollte man am besten für das Trail-Laufen mitbringen? "Höhenangst darf man besser keine haben. Zudem ist es immer ganz wichtig, trittsicher zu sein", klärt Hübel auf.

"Ich mache das, um an meine Grenzen zu kommen"

"Ich bin stolz darauf, Menschen auf den Trails zu sehen, die glücklich sind." ...

Mit ihrer Crew sind die beiden Frauen schon seit über anderthalb Jahren gemeinsam unterwegs und verreisen auf die verschiedensten Trails in ganz Europa. "Es ist viel Fahrerei und unglaublich teuer" lacht Romanowski. Aber lohnen tut es sich umso mehr. "Ich bin so stolz darauf, dass ich Menschen auf den Trails sehe, die einfach glücklich sind. Pokale und Medaillen sind zwar schön, aber die Leidenschaft dahinter, so viele anstecken zu können, ist unfassbar", findet Jennifer Romanowski. Nadine Hübel ergänzt: "Was mein Körper noch leisten kann in dem Alter, das macht mich schon sehr stolz. Trophäen interessieren mich nicht, ich mache das, um an meine Grenzen zu kommen."

Was wollen die beiden abschließend an alle Mütter da draußen weitergeben? "Ich möchte sie ermutigen, Dinge zu tun, die sie lieben. Wir Mütter können nämlich für unsere Ziele kämpfen, wenn wir wirklich wollen", so die 35-Jährige. (Julia Schuchardt)+++


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