Gewinnt mehr und mehr an Stabilität: SGB-Linksverteidiger Sebastian Schmitt - O|N-Archivfoto Jonas Wenzel/jowegraphy

FREIBURG/FULDA SC Freiburg II - SG Barockstadt 1:0 (0:0)

Wörners Tor nach knapp einer Stunde entscheidet - SGB bringt sich um den Lohn

04.10.24 - Puh, da war mehr drin. Und dieser Ausgang war aus Sicht der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz nicht nötig. Mit 0:1 (0:0) zog sie bei der U23 des Bundesligisten SC Freiburg in der Regionalliga Südwest den Kürzeren. Dabei bot die SGB eine Häfte lang eine überzeugende, mutige und couragierte Vorstellung. Erst Marco Wörners Tor nach knapp einer Stunde brachte die Entscheidung. Für den Sieger gab ein Stückchen Mut im zweiten Abschnitt, etwas Überzeugung und ein bisschen mehr individuelle Klasse den Ausschlag.

Liegt es nicht imposant da mit seiner schmucken Tribüne - das Dreisamstadion. Wo einst Volker Finke und Christian Streich Trainer waren, wo Rodolfo Cardoso zauberte, der Niederländer Harry Decheiver seine Tore schoss, wo Ex-Nationalspieler Jens Todt oder auch Martin Braun, Ex-Trainer der TSG Balingen Fußball, aktiv waren. SGB-Coach Daniyel Cimen musste seine Startelf etwas umbauen - nachdem Kapitän Patrick Schaaf letzthin beim 1:0-Sieg beim Bahlinger SC seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte. So rücken Brian Campman, der Schaaf ersetzt, und Tim Korzuschek, der für den erkrankten Marius Köhl beginnt, in die erste Elf. Marius Grösch hat die Kapitänsbinde übergestreift. Freiburgs Trainer Bendetto Muzzicato nahm gegenüber dem letzten Spiel in Gießen gleich vier Änderungen vor. Ogbus, Tober, Manzambi und Wiklöf rutschen in die Anfangsbesetzung.

Die SGB wirkt sehr fokussiert und bei sich in den Anfangsminuten. Hier aber nicht, als sie in Minute sieben einen Flach-Distanzschuss aus zentraler Position von Wiklöf zulässt. Minute elf: Ganime rettet nach einer Eingabe von links. Positiv: der Gast zeigt sich offensiv durchaus. Eine Viertelstunde ist vorbei, als Campman Gelb sieht - nachdem er Mazambi, der eben verletzt am Boden lag, aber zentral einiges initiiert, in halblinker Position taktisch foulte.

Jetzt nimmt das interessante Spiel Fahrt auf: Tim Korzuschek bedient Moritz Dittmann, der freie Schussposition und die dicke Führungs-Chance hat für die SGB - Freiburgs Keeper Sauter bewahrt sein Team vor einem Rückstand. Sekunden später auf der Gegenseite: Fuldas Torwart zeigt einen tollen Reflex, als er einen Kopfball nach einem Freistoß über die Latte lenkt. Ja, gibt's denn das? Der SGB bietet sich die nächste Möglichkeit - und die hat es in sich: Nach Moritz Reinhards Eingabe kann Moritz Dittmann aus Nahdistanz nicht viel ausrichten - wieder ist Sauter aufmerksam. Sekunden später geht ein Kopfball nach Pomnitz' Freistoß knapp vorbei. Die SGB präsentiert sich hier mutig, beherzt und klasse.

Das Team aus Fulda aber muss aufpassen, wenn Freiburgs junges Team das Tempo anzieht - über den zentralen Bereich oder die Halbpositionen. So auch, als Zapico nach Sturms gechippter Eingabe aufmerksam ist (27.). Minuten lang passiert nix vor den Toren - bis in Minute 39: Tober, der über links oder die Halbpostion wiederholt in den Strafraum eindringt, zieht ab - und Zapico lenkt mit großartigem Reflex über die Latte.

Fazit des ersten Durchgangs: Es macht Spaß, der SGB zuzusehen. Sie geht forsch, mutig und selbstbewusst zu Werke - und ist geschlossen und als Team stark bisher. Defensiv steht sie prima, verdichtet Räume und ist früh in den Situationen. Das Spiel gegen den Ball ist erneut sehr stark. Obacht geben muss sie allerdings, wenn der Kontrahent auflöst und mit Tempo kommt. Auch offensiv ist der Gast beherzt, spielt zügig nach vorn - und verfügt bisher über die besseren Torchancen. Allein Moritz Dittmann hatte deren zwei. Spannung scheint hier garantiert im zweiten Abschnitt.

Da scheint Freiburg gewillt, schneller zu spielen in des Gegners Hälfte - doch die SGB verteidigt die Dinge, die der Gastgeber anbietet auf dem Weg zum Tor, gut weg.

Kaum gesagt, da ist es doch passiert: Die U23 des SCF geht nach 57 Minuten in Führung. Absolut vermeidbar und in der Entstehung nicht nötig aus Sicht der SGB. Pellegrino spielt einen hohen Ball über halblinks in die Spitze, Marco Wörner nimmt die Kugel mit der Brust toll an und mit - und spitzelt sie ins lange Eck. Nicht clever verteidigt vom Gast, der sich dadurch selbst bestraft für seine bisher starke Leistung.

Freiburg hat jetzt fußballerisch Oberwasser bekommen und die Kontrolle übernommen. Der Gastgeber spielt klarer in seiner Struktur und mit mehr Ruhe am Ball - die SGB ist nach wie vor sehr engagiert. Aber es fehlt was. Klare Aktionen, die zu Ende gespielt werden. Dennoch versucht die SGB alles, sie ist wieder etwas offensiver geworden. Eindeutige Aktionen mit Torgefahr konnte Fulda nicht mehr geltend machen. Zwei Freistöße, die nichts einbrachten, einige Abschlüsse, die geblockt wurden - Nennenswertes sprang für den Gast nicht mehr heraus.

Fazit des gesamten Spiels: Wenn Moritz Dittmann nur getroffen hätte - das könnte man Spielende im Dreisamstadion sagen. Und die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz wäre vermutlich als Sieger aus dem Duell in Freiburg hervorgegangen. So brachte sich das Team aus Fulda quasi selbst um den Lohn, als sie eine Aktion, die spielentscheidend war, nicht gut verteidigte. Eine Halbzeit lang war der Außenseiter aus Osthessen obenauf und ziemlich dicht dran, das Spiel für sich zu entscheiden. (wk)


SC Freiburg II: Sauter - Ogbus, Rüdlin, Pellegrino (60. Catak), Wörner (60. Fetsch), Sturm, Kitsamoutsele, Tober (46. Müller), Manzambi (90.+2 Wagner), Wiklöf, Steinmann (88. Knappe)

SG Barockstadt: Zapico - Essers (46. Kraft), Grösch, Frey, Schmitt - Ganime - Dittmann (76. Habermehl), Campman (70. Onuigwe), Pomnitz, Korzuschek (76. Beal) - Reinhard (76. Fischer)

Schiedsrichter: Kadir Yagci

Tore: 1:0 Marco Wörner (58.)

Zuschauer: 834 +++


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