Brand: "Versorgung mit Apotheken darf nicht von Lauterbach gefährdet werden"
05.10.24 - Die Pläne von Gesundheitsminister Lauterbach werden weder die medizinische Versorgung noch die inzwischen immer wieder auftretenden Lieferengpässe beheben und auch nicht die Bürokratie zurückschrauben. Diese Kritik formuliert der heimische Bundestagsabgeordnete Michael Brand nach zahlreichen Gesprächen mit Apothekern in der Region.
"Lauterbachs Pläne gefährden das Rückgrat einer qualitativ hochwertigen und patientennahen Versorgung mit guter Beratung durch die inhabergeführten Apotheken vor Ort. Diese ideologische und systematische Gefährdung der Versorgung vor Ort muss aufhören", forderte Brand kürzlich beim Austausch mit dem örtlichen Apotheker Dr. Thomas Fendert sowie Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbandes, in der Marien-Apotheke Flieden. "Gerade auch bei uns im ländlichen Raum wollen wir das gute Angebot und die Qualität von inhabergeführten Apotheken nutzen, gerade ältere und kranke Menschen sind darauf angewiesen", so Brand in einer Pressemitteilung.
Brand hatte vor Ort mit Dr. Thomas Fendert und dem Vorsitzenden des Hessischen Apothekerverbandes, Holger Seyfarth, die Praxis und die akute Lage der Apotheken gerade im ländlichen Raum erörtert. Die beiden Pharmazeuten informierten Brand über die Versorgungslage durch die Apotheken in der Region. "Eine nachhaltige Kostenkontrolle muss die regelmäßige Anpassung des Apothekenhonorars wenigstens an die Inflation beinhalten, unterstützt durch Honorarmonitoring, stärkere Förderung der pharmazeutischen Ausbildung und effizientere Lösungen für den Umgang mit Lieferengpässen", forderte Brand.
Fehlende Anpassungen
Dr. Thomas Fendert führt die lange nicht erfolgte Anpassung der Vergütungen als eine zentrale Ursache der Schieflage vieler Apotheken an und wird deutlich: Durch die fehlenden Anpassungen der Vergütung der Apothekerinnen und Apotheker komme es auch durch die Inflation der vergangenen Jahre zu drastischen finanziellen Entwicklungen. "Die Entscheidungen von Herrn Minister Lauterbach fußen auf fehlender Wertschätzung gegenüber einem kompletten Apotheker-Berufstand sowie unseren Leistungen. Sie haben offensichtlich unsere Zerschlagung und Dezimierung als Ziel. Alle vermeintlich uns zusprechenden Äußerungen vom Minister sind schlicht unaufrichtig und ignorant unseren Anliegen gegenüber."Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbandes, mahnt zudem Planbarkeit bei den Reformplänen an: "Es ist völlig klar, dass wir ein Apothekenreformgesetz brauchen. Aber sicher nicht eine Abschwächung und Reduzierung der Leistungen, sondern ein Reformgesetz, das diesen Namen auch verdient und nicht nach kurzer Zeit wieder kassiert oder nachgebessert werden muss."
Austausch verweigert
Wahlkreisabgeordneter Brand kritisiert, dass Minister Lauterbach den notwendigen Austausch mit den Apothekern zu den neuen Plänen verweigert: "Ohne im Vorfeld den üblichen Austausch mit Experten und Vertretern der Apotheken zu suchen und dabei zumindest konstruktive Vorschläge gemeinsam zu erörtern, haben wir alle erst durch die Medien von diesen teils die Versorgung durch Apotheken gefährdenden Plänen erfahren", so der Abgeordnete."Diese bewusste Verletzung der fachlichen Prüfung wird noch dadurch verstärkt, dass die Ampel nun ‚Apotheken light‘ will, die dann nur zu Arznei-Abgabestellen ohne qualifizierte Beratung und auch wichtige Hinweise durch Apotheker degradiert werden. Hier wird auf Kosten gerade der Älteren und Schwächeren an menschlicher Beratung und damit auch an wichtiger Qualität gespart. Das kann so nicht bleiben", so der Abgeordnete und fordert von Gesundheitsminister Lauterbach das "direkte Gespräche mit den Apothekern, um dann einen neuen und sachgerechten Reformvorschlag zu machen". (mau/pm) +++