Kompromissvorschlag: "Grillenburg darf nicht so enden wie der Schlossturm!"
09.10.24 - Die gastronomische Nutzung der Grillenburg in Fulda-Lehnerz erregt weiter die Gemüter: Bei der Ortsbeiratssitzung wurde jetzt ein Kompromissvorschlag präsentiert, der auch eine Außenküche vorsieht.
Die derzeitige Beschlusslage des Magistrats sieht eine vollständige Sanierung der Grillenburg ohne den Weiterbetrieb einer kommerziellen Gastronomie vor. Der vor rund 25 Jahren errichtete Küchenanbau soll abgerissen werden. Dagegen hatte sich unter anderem die Bürgerinitiative "Freunde der Grillenburg" positioniert und der Stadtverwaltung im letzten Jahr 800 Unterschriften mit dem Wunsch nach einer Wiedereröffnung der kommerziellen Gastronomie überreicht.
Ein neuer Kompromissvorschlag, der vom stellvertretenden Ortsvorsteher von Lehnerz, Holger Arnold, in Gesprächen mit der Bürgerinitiative entwickelt wurde, sieht die Erstellung einer größeren Freifläche unter der teilweisen Aufgabe des bestehenden Gebäudes in Richtung Westen vor, auf der ein Biergarten entstehen könnte. Dieser könnte mit einer kleinen Außenküche auch für Veranstaltungen genutzt werden oder aber auch durch Vereine als Biergarten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden - so die Idee.
"Entscheidung gegen den Bürgerwillen"
Aber nicht jeder ist zufrieden: "Was als Sanierung auf der Tagesordnung bei der Ortsbeiratssitzung stand, ist in Wirklichkeit ein Teilabriss mit Umbau. Die Planung ohne kommerzielle Gastronomie der Stadtverwaltung wäre nach der Haube auf dem Schlossturm die zweite offensichtliche Entscheidung entgegen dem Bürgerwillen! Stattdessen könnte die Stadt mit der Wiedereröffnung des Restaurants an der Grillenburg Bürgernähe und Einsicht beweisen. Die Stadt hat aber auf Nachfrage erklärt, dass die kommerzielle Gastronomie eine nicht verhandelbare 'rote Linie' ist", erklärt Ortsbeiratsmitglied Michael Herrlich (SPD), der gegen den Antrag stimmte.
Bei Übergabe der Unterschriften für die Wiedereröffnung des Restaurants Grillenburg an den Magistrat seien als Hauptablehnungsgrund die schwierige Personalsituation und die beiden existierenden griechischen Lokale in Lehnerz genannt worden, so Herrlich. "Viele Lehnerzer und Lehnerzerinnen wünschen sich aber eine gutbürgerliche Gastronomie mit einer festen Bezugsperson in traditionellem Ambiente. Wenn uns schon die Grillenburg genommen wird und den Fuldaern die Vereinsräume gegeben werden, wir haben ja keine Vereine mehr, wäre der echte Kompromiss die Erhaltung der Gastronomie", so Herrlich. (mau) +++