Neues Hollywood?: Tatort "Murot und das 1000-jährige Reich" im Hessenpark
22.10.24 - Wird Hessen bald das neue Hollywood? Eine Geschichte in einer Geschichte öffnet dem Bundesland vielleicht bald neue Türen! - Am Sonntag lief der Tatort "Murot und das 1000-jährige Reich" und ausgerechnet der Hessenpark bei Neu-Anspach stand hierbei im Fokus. Laut hessenschau wurde an mehreren Punkten des weitläufigen Geländes gedreht. So waren Bauwerke aus dem ganzen Bundesland im Bild zu sehen: vom Schlachthaus aus Nordhessen bis hin zu einer Kapelle aus Weyers, Landkreis Fulda.
Dieser Tatort beginnt mit Ulrich Tukur als Kommissar Felix Murot in einem Flugzeug. Hagen von Strelow, ein gesuchter Kriegsverbrecher, befindet sich auf dem Flug von Südamerika nach Frankfurt und bekommt dann seinen Prozess. Nun folge die Geschichte in der Geschichte: Von Strewlow reist gedanklich zurück ins Jahr 1944. Damals war der junge Wehrmachtsoffizier (gespielt von Ludwig Simon) an einer Mordermittlung in einem hessischen Dorf beteiligt, und zwar zusammen mit Kommissar Rother, der ebenfalls von Ulrich Tukur gespielt wird.
Hauptdrehort wurde der Hessenpark
Besonders der Hessenpark mit seinem Freilichtmuseum in Neu-Anspach wurde einer der Hauptdrehorte für die 1940er-Jahre. Laut hessenschau war für Szenenbildner Michael Döring klar, dies sei die perfekte Kulisse: "Ich wäre auch auf Knien gerutscht, um dort drehen zu dürfen." Doch das sei nicht nötig gewesen. So schrieb die hessenschau: "Das Team des Freilichtmuseums habe bei den zwölf Drehtagen toll kooperiert, schwärmt Döring." Wichtig waren hierbei der Fundort der Leiche bei der Wegekapelle aus Weyers, die Poststelle (Haus aus Ahlbach) und der Hof mit Schlachthaus. Ein weiterer zentraler Spielort im fiktiven Dörfchen ist die Gastwirtschaft "Zum Ochsen". Hier arbeitet Else Weiß (Barbara Philipp) als Köchin, eine jüdische Ärztin, die bei einer Freundin Unterschlupf gefunden hat und die Kommissar Rother bei den Ermittlungen hilft. Die Fassade des "Ochsen" steht ebenfalls im Hessenpark. Für die Sszenen, die im Gasthaus spielen, gab es im Hessenpark aber kein geeignetes Gebäude. Hier wurde Production Designer Döring in der hessischen Stadt Büdingen (Wetteraukreis) fündig.
Fahrzeuge aus Hofbieber
Auch der Flughafen in Frankfurt am Main war einer der Drehorte, so schrieb hessenschau: "Die rückblickend erzählte Geschichte wird umrahmt von Murot und Wächter, die am Flughafen auf den Kriegsverbrecher von Strelow warten. Gedreht wurde im neuen Besucherbereich im Terminal 1. Darauf ist Döring stolz. Wegen des großen organisatorischen Aufwands und Sicherheitsbedenken sei es nicht einfach, den Flughafenbetreiber Fraport zu einer Drehgenehmigung zu bewegen."Doch nicht nur die Drehorte befanden sich in Hessen, sondern die Fahrzeuge, Filmwaffen und die Ausrüstung der Schauspieler und Statisten stammen aus nächster Umgebung. Genauer gesagt von einem jungen Unternehmen aus Hofbieber. Seit 2018 haben sie schon an einigen, auch internationalen, Filmen und Dokumentationen mitgewirkt. "Demnächst startet noch ein Hollywoodfilm, in dem eines unserer Fahrzeuge, das sogenannte Herocar ist, welches einer der Hauptdarsteller selber fahren musste", schrieb Mitarbeiter Marc Wehner an unsere Redaktion.
Der Tatort vom Sonntag umfasste also nicht nur eine spannende Geschichte rund um den Zweiten Weltkrieg, sondern lenkte die Aufmerksamkeit auch auf Hessen. Besonders der Landkreis Fulda stand hierbei im Fokus. Da bleibt erstmal nur abzuwarten, ob demnächst vielleicht die Wasserkuppe der Schauplatz für einen Krimi ist. (mis) +++