Mit dem Jazz-Klassiker "Take Five" eröffnete Saxophonistin Diana Schmitz die Vernissage der Ausstellung im Café. - Fotos: Hanswerner Kruse

HOFBIEBER Farbenfrohe Arbeiten und Kompositionen

"Freiheit und Struktur" - Malereien von Hans-Hermann Hack in der Kunststation

24.10.24 - Mit dem Jazz-Klassiker "Take Five" eröffnete Saxophonistin Diana Schmitz die Vernissage der Ausstellung im Café und lockte dann das Publikum mit "Summertime" ins Studio der Kunststation.

Hans-Hermann Hack verzauberte dort die Leute mit seinen gut 20 "sommerlich" farbfreudigen, ungegenständlichen Malereien. Er starb vor fünf Jahren nach langer Tätigkeit als Schulleiter in Weyhers (Rhön). Darum war es berührend, dass er nun durch seine Werke im Klassenraum der einstigen Grundschule Kleinsassens präsent wurde. Die Kunststation legt Wert darauf, regionale und internationale Kunstschaffende vorzustellen.

Leiterin der Kunststation Monika Ebertowski (rechts).

"Freiheit und Struktur"

Im kleinen Studio beziehen sich die gut kuratierten Bilder aufeinander, Farben oder Muster setzen sich in der jeweils nächsten Komposition fort. Obwohl auch mal ein blaues Gemälde krass aus der Reihe fällt. Fast unmerklich gehen die Arbeiten von völlig abstrakten Arrangements in erkennbare blütenartige Gebilde über, beinhalten dann ornamentale Formen und wirken am Ende des kleinen Rundgangs technisch und strukturiert. Deshalb heißt die Schau "Freiheit und Struktur" - sie beinhaltet tatsächlich die ganze Bandbreite des Titels. Der Künstler (in Hack) entwickelte sich gleichsam von selbst, er beschäftigte sich mit zeitgenössischer Kunst, war auch in der kreativen Szene Fuldas präsent und stellte gelegentlich seine Werke aus. "Er war mehr oder weniger Autodidakt", meinte Kuratorin Dr. Elisabeth Heil in ihrer Einführung, "aber er hat nichts nachgeahmt und entfaltete seinen eigenen Stil."

Familienmitglied Thomas Emden-Weinert mit Dr. Elisabeth Heil.

Kuratorin Dr. Elisabeth Heil mit Frau Hack.

Kompositionen stehen immer für sich selbst

Mit - möglicherweise - heftigen und freien Gesten stupste, strich oder kleckste der Künstler die Farben auf den Untergrund, fügte weitere Schichten und Gebilde hinzu, um ein Gleichgewicht der Kolorierungen und Formen zu erreichen. Zuweilen malte er auch strengere geometrische Kreise oder "Räder" auf die ersten Schichten. Dadurch verloren die Arbeiten nicht ihre Leichtigkeit, selbst die strengen Gitterstrukturen auf den Bildern am Ende des Rundgangs scheinen zu schweben. Die Werke haben keine Titel, die Kompositionen stehen immer für sich selbst und Hack konnte sich auf deren emotionale Wirkung verlassen.

Vor zweieinhalb Jahren präsentierte bereits der Kunstverein Fulda Gemälde des Künstlers, bewusst stellt deshalb die Kunststation dort nicht gezeigte Werke aus. Die meisten kann man zu sehr günstigen Preisen kaufen. Beim Verlassen des Studios verabschieden einige besonders farbenfrohe Arbeiten die Besucher im Flur und geben ihnen Kraft mit für den kalten Winter. (Hanswerner Kruse)+++


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