Wieder kreuzt die U23 eines Bundesligisten auf - Mainz ist zu Gast
25.10.24 - Die Brust der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz wird breit und breiter. Und wieder ist die Johannisau Schauplatz eines reizvollen Vergleichs. Und wieder kommt die Nachwuchsvertretung eines Bundesligisten um die Ecke, wenn es am Samstag heißt in der Regionalliga: SGB gegen FSV Mainz 05 U23; Spielbeginn wie immer: 14 Uhr. Niemand, der etwas für Fußball übrig hat in Osthessen und nicht gerade anderweitig im Einsatz ist, sollte sich diese Partie entgehen lassen. Sie wird gewiss ein Appetitanreger für die, die das Kicken nicht nur des Ergebnis willens betrachten.
Daniyel Cimen, sei uns nicht böse, wir blicken kurz auf die Tabelle. Der Elfte empfängt den Siebten; Mainz, vom Ex-Dort- munder U19-Coach Benjamin Hoffmann trainiert, musste am Mittwochabend ein 0:5 in Hoffenheim einstecken. Das ändert aber nichts an der Konstellation: Die SGB hatte es jüngst stets mit Teams zu tun, die knapp vor ihr platziert waren. Und sie hat diese Vergleiche prima gelöst. Die fußballerische Entwicklung ist unverkennbar.
Großen Respekt nötigte die Reaktion ab, mit der die SGB am vergangenen Samstag bei den Stuttgarter Kickers ins Spiel zurückkam. 0:2 hatte sie durch zwei mehr als fragwürdige Elfer hinten gelegen - und manchmal muss man sich fragen, was Fußball eigentlich noch mit Fußball zu tun hat. Doch plötzlich war sie wieder da - und hatte durch einen Doppelpack von Leon Pomnitz binnen drei Minuten ausgeglichen. Dabei beeindruckte die Art und Weise, wie sie sich fußballerisch festsetzte: mit Körpersprache, Mut, Überzeugung und Selbstbewusstsein.
Einer, der diese positive Entwicklung gut, wenn nicht am besten beurteilen kann, ist Patrick Schaaf. Und wenn nicht er, wer dann? Der Kapitän der SGB sagt plausibel: "So viel hat sich im Endeffekt nicht getan. Wir spielen jetzt vor allem effektiver und entscheiden die engen Spiele jetzt für uns. So haben wir mit unserem ersten guten Spielzeug in Stuttgart das Anschlusstor zum 1:2 gemacht. Die Mannschaft ist gefestigt. Und wir finden jetzt mehr zusammen. Was man auch nicht vergessen sollte: Es ist ein Stück weit Ruhe eingekehrt."
Sachlich, positiv und nach vorn gerichtet, sieht er der Aufgabe am Samstag entgegen. "Wir sollten das 0:5 von Mainz vom Mittwochabend nicht überbewerten. Denn wir sollten auf uns schauen. Es gilt, das Positive mitzunehmen. Wir wollen nachlegen." Zehn Punkte sprangen heraus in sieben Spielen des Trainers Daniyel Cimen - drei Anfangs-Unentschieden (FSV Frankfurt, Freiberg und Hoffenheim II) folgten sieben Zähler aus vier Vergleichen (Bahlingen, Freiburg II, Trier und Stuttgarter Kickers). Stabilität ist weiterhin angesagt.
Das jüngste 3:1 gegen Trier war der erste Heimsieg unter Cimens Leitung - jetzt soll der zweite folgen. Personell ändert sich einiges, aber der Kader der SG Barockstadt hat sich in der jüngeren Vergangenheit als gut aufgestellt erwiesen - so, dass er Ausfälle gut auffangen, wegstecken und kompensieren konnte. Fehlen werden am Samstag zwei Gesperrte: Leon Pomnitz, Doppelpacker, und Keeper Samuel Zapico, der zuletzt mit großartigen Leistungen aufwartete. Pomnitz wegen der 5. Gelben Karte, "Zapi" wegen Gelb-Rot.
"Leon ist sowohl offensiv wie auch defensiv enorm wichtig für uns", bestätigt Schaaf. "Er tritt nicht nur die Standards, er holt auch viele raus. Seine Laufbereitschaft ist auch defensiv sehr wertvoll für die Mannschaft. Er wird schwer zu ersetzen sein." Optionen gibt es schon: Eins zu eins könnte Matheus Beal seine Rolle einnehmen; auch Korzuschek oder Köhl wären eine Variante, falls Hillmann und Schmitt die linke Seite bilden würden. Für Zapi sollte Jannik Horz zwischen die Pfosten rücken. Ein Duo fehlt, ein anderes kehrt zurück. Innenverteidiger Aaron Frey und die offensive Waffe Marius Köhl rücken und drängen in die erste Elf. So oder so: die SG Barockstadt wird gerüstet sein für das Duell am Samstag. (wk)
OSTHESSEN|NEWS wünscht der SGB, dass sie einen guten Tag erwischt, weiter am stabilen Gebilde arbeitet - und Trainer Daniyel Cimen den zweiten Heimsieg. +++