Armin Schwarz besucht Comenius-Schule Herborn - Symbolbild: HMKB/Armin Schwarz

WIESBADEN Bestmögliche personelle Versorgung

Rund 1.300 junge Lehrkräfte starten in ihren Vorbereitungsdienst

01.11.24 - Jedes Jahr werden derzeit landesweit rund 2.500 Lehrerinnen und Lehrer sowie etwa 2.400 junge Nachwuchskräfte, die nach dem Abschluss der ersten Ausbildungsphase durch ihr Studium in den Universitäten ihren Vorbereitungsdienst (Referendariat) an einer hessischen Schule beginnen, neu eingestellt.

Rund 1.300 junge Referendarinnen und Referendare sind heute in ganz Hessen in den Vorbereitungsdienst gestartet. Am Standort in Hanau hat der Minister für Kultus, Bildung und Chancen, Armin Schwarz, an diesem Freitag 44 von ihnen vereidigt.

"Wir heißen die angehenden Lehrkräfte nach ihrer erfolgreich bestandenen Ersten Staatsprüfung im Schuldienst willkommen. Sie haben einen wunderbaren und vielseitigen Beruf von hoher gesellschaftlicher Bedeutung gewählt. In den kommenden Jahren werden sie zahlreiche Schülerinnen und Schüler begleiten, ihnen Wissen vermitteln, ihre Stärken fördern und die Entwicklung zukünftiger Generationen mitgestalten", sagte Schwarz.

"Wir brauchen engagierte junge Lehrkräfte"

In Gießen hat Staatssekretär Dr. Manuel Lösel am Freitag 107 Lehrkräfte im Schuldienst begrüßt. Sie werden an Grund-, Haupt- und Realschulen, Gymnasien und beruflichen Schulen sowie im Bereich Förderpädagogik unterrichten. "Wir brauchen engagierte junge Lehrkräfte, die bereit sind, mit anzupacken", sagte er und wünschte viel Erfolg für den Vorbereitungsdienst und stets ein gutes Gespür im Umgang mit den Schülerinnen und Schülern.

Zweite Phase der Lehrkräfteausbildung

Die Einstellung in den Vorbereitungsdienst erfolgt halbjährlich jeweils zum 1. Mai und zum 1. November. In der pädagogischen Ausbildung werden die während des Studiums erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten in Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften im engen Bezug zum erteilten Unterricht vertieft und erweitert. Der Vorbereitungsdienst dauert 21 Monate und schließt mit der Zweiten Staatsprüfung oder der Prüfung zum Erwerb der Lehrbefähigung in arbeitstechnischen Fächern ab. Er ist in vier Abschnitte gegliedert:

Einführungsphase (drei Monate, bewertungsfrei),
erstes Hauptsemester (sechs Monate),
zweites Hauptsemester (sechs Monate),
Prüfungssemester (sechs Monate).
Die pädagogische Ausbildung erfolgt an Studienseminaren sowie an Ausbildungsschulen. Die Lehrämter sind in den Studienseminaren nach Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen sowie für Förderpädagogik, Lehramt an Gymnasien und Lehramt an beruflichen Schulen gegliedert. Derzeit studieren in Hessen rund 20.000 junge Menschen für ein Lehramt.

Hintergrund

Derzeit sind in Hessen an den mehr als 1.800 öffentlichen Schulen fast 65.000 Lehrerinnen und Lehrer beschäftigt – so viel wie noch nie. In den Jahren 2023 und 2024 wurden 4.000 neue Stellen für Lehrkräfte geschaffen. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler beträgt aktuell rund 810.000. In den vergangenen Jahren hat das Land vielfältige Maßnahmen ergriffen, um den steigenden Lehrkräftebedarf zu decken.

Dazu gehören Quereinstiegsprogramme, Weiterqualifizierungsmöglichkeiten für verschiedene Lehrämter, die Erhöhung der Studienplatzkapazitäten sowie eine breitangelegte Werbeinitiative zur Gewinnung junger Menschen für das Lehramtsstudium. Um noch mehr ausgebildete Profis zu gewinnen, beschreitet Hessen als eines der ersten Länder zudem einen neuen Weg mit Akademikerinnen und Akademikern (Master, Diplom, Magister), die gemäß ihrem Studiengang und nach erfolgreichem Vorbereitungsdienst durchgängig als vollwertige Lehrkräfte in einem Schulfach statt wie bisher in mindestens zwei Schulfächern unterrichten. Das Gesetz dafür soll Ende des Jahres im Landtag verabschiedet werden.


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