Denis Masic trifft per Kopf zum Sieg - die SGN hat jetzt 9 Punkte Vorsprung
04.11.24 - Spitzenspiel stand drauf - und was Tempo, Zweikämpfe und Intensität angeht, hielt es dem auch stand. Die Kicker der SG Niederaula/Kerspenhausen haben das Spitzenspiel der Kreisoberliga Nord bei der SG Dittlofrod/Körnbach mit 2:1 (1:1) für sich entschieden. Damit haben sie sich neun Punkte Vorsprung an der Tabellenspitze erarbeitet. Der Gastgeber gab kämpferisch alles, doch die SGN siegte aufgrund des starken zweiten Abschnitts verdient. Der Gewinner bleibt auch nach seinem 17. Spiel ungeschlagen.
Vorleistungen und Bilanzen beider Teams waren vortrefflich: Sie hatten je 16 Spiele absolviert - Dittlofrod/Körnbach hatte 13 Siege, ein Remis und zwei Niederlagen zu Buche stehen, Niederaula/Kerspenhausen gar 15 Siege und ein Unentschieden, war also nach wie vor ungeschlagen. Jürgen Pomnitz, Trainer des Gastgebers, änderte gegenüber dem 5:1 gegen Hohe Luft fast nichts an der Anfangsbesetzung. Fast. Marc-André Lange, der 14 Tage fehlte, ist wieder dabei. Auch Ernest Veapi, Coach des Spitzenreiters, hat nur eine Änderung vorgenommen. Max Schäfer mischt wieder mit - anstelle von Fabian Wozniak. "Alles ist möglich", sagt Pomnitz kurz vor Beginn noch.
Der Gast hat die erste Chance in der dritten Minute: Ecke, Kopfball - Dittlofrod rettet auf der Torlinie. Niederaula/Kerspenhausen wirkt reifer in der Spielanlage - der Gastgeber steht tief und setzt auf Konter.
Und da ist es passiert: In Minute 9 geht die SGN in Führung. Robin Sorg legt im Mittelfeld quer auf Luis Veapi, der seine Freiheit nutzt und abzieht - und sein Schuss aus 25 bis 30 Metern landet im Tor. Was hatte der Gastgeber in dieser Situation mit seiner Mittelfeld-Arbeit vor?
Jetzt schaltet die SG D|K schnell und gut um: Levin Baumgart macht das sehr geschickt fußballerisch, beschleunigt die Situation und spielt auf Jonas Dzinic, dessen Schuss von der Strafraumgrenze geblockt wird (15.). Der Gastgeber findet ins Spiel - die SGN ist mannschaftlich besser. Nach Scäfers Flanke rettet Lange gerade noch per Kopf (22.).
Dann Pech für die SG D|K: Die Kugel ist für Dzinic schwer zu nehmen (23.). Und kurz darauf belohnt sich der Gastgeber: In Minute 25 trifft Dzinic per Flachschuss - nach Eingabe von der rechten Seite. Das Ding ist offen jetzt. Einige Minuten passiert wenig Effektives, sieben Minuten vor der Pause aber doch: Levin Baumgarts Freistoß wird - der Gast muss gegen die tief stehende Sonne ankämpfen - gefährlich; zwei seiner Mitspieler verpassen. Ob es nach Vergehen an Baumgart einen Elfer für den Gastgeber hätte geben müssen, bleibt offen.
Fazit des ersten Durchgangs: Niederaula/Kerspenhausen, anfangs mit mehr Struktur im Spiel und fußballerisch besser, gab Spiel und Geschehen aus der Hand. Oder anders gesagt: Dittlofrod/Körnbach kämpfte sich hinein. Der Gastgeber kam mehr und mehr auf, entwickelte Körpersprache und gewann mehr Zweikämpfe. Der Ausgleich war verdient - und fortan verläuft das Topspiel der KOL Nord offen. Umkämpft ist es, von vielen Zweikämpfen, geprägt - guten Fußball kann man zu dieser Jahreszeit kaum erwarten.
Abschnitt zwei: Niederaula/Kerspenhausen ist wieder aktiver, spielt mehr und setzt fußballerisch mehr Akzente. Sorg wird über links stärker - der Ertrag fehlt indessen noch gegen den kampfstarken Gastgeber. Der findet wieder zu sich - und hat am zweiten Pfosten eine starke Szene und gute Gelegenheit, doch Chomicz befördert die Kugel weg von der Torlinie (54.). Das Duell wird zunehmend umkämpfter. Und in manchen Situationen entscheidet Schiri Koc merkwürdig.
Im letzten Drittel passiert beim Gast zu wenig. Fehlabspiele im Ballvortrag nach vorn und zu wenig Bewegung sorgen dafür, um der fußballerischen Dominanz einen Namen zu geben. Dittlofrod/Körnbach indessen verteidigt beherzt.
Und da ist sie, die erneute Führung für den Spitzenreiter - und was für ein Ding: Freistoß Luis Veapi, Kopfball Denis Masic in die lange Ecke. Sicher nicht unverdient für den Gast, der das Geschehen im zweiten Abschnitt wieder an sich riss.
Eine Portion Glück hat der Gast, als Conny Pabsts Schuss im letzten Moment geblockt wird (84.). Der Gastgeber kämpft, aber es ist zu viel Hektik im Spiel. Dittlofrod/Körnbach wirft emotional alles rein - auch, als Gästekeeper Eifert wiederholt gut mitspielt und wagemutig rettet (90.+2). Die Gefühle spielen Achterbahn. Der eben erst eingewechselte Hanke muss eine Zeitstrafe hinnehmen. Jeder schreit mittlerweile darum hier. Fast jeder. Dann ist Schluss. Um 16.25 Uhr.
Niederaula/Kerspenhausen gewinnt das verbissen umkämpfte Duell mit 2:1 - und verfügt als Tabellenerster der Kreisoberliga Nord jetzt über neun Punkte Vorsprung. Dittlofrod/Körnbach kann sich wenig vorwerfen und hat alles gegeben. (wk)
SG Dittlofrod/Körnbach: Hohmann - Witzel (88. Grösch), Lange, Mohr, Hofmann, Levin Baumgart, Fattah, Biel, Pabst, Strube, Dzinic, Fattah (28. Pachowski)
SG Niederaula/Kerspenhausen: Eifert - Völker, Bernt, Richardt, Przemyslaw Chomicz, Luis Veapi, Jäger, Szymon Chomicz, Schäfer (87. Hanke), Sorg (70. Jan Skoupy), Masic
Schiedsrichter: Bilal Koc
Tore: 0:1 Luis Veapi (9.), 1:1 Jonas Dzinic (25.), 1:2 Denis Masic (74.)
Zuschauer: 280 +++