Große Evakuierungsaktion am Gallasiniring! "Wir wussten nicht, wohin mit uns"
07.11.24 - Nachdem am Mittwochnachmittag am Fuldaer Gallasiniring eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg gefunden wurde, fand am Donnerstag eine große Evakuierungsaktion statt. Gegen 12 Uhr wurden die letzten Anwohner aus ihren Häusern in das Gemeindezentrum Ziehers-Süd gebracht, eine halbe Stunde später startete die komplexe Bombenentschärfung (Wir berichteten bereits)!
OSTHESSEN|NEWS war am Nachmittag live vor Ort, um Eindrücke von Anwohnerinnen und Anwohnern zu sammeln.
"Wo sollen wir jetzt hingehen?" Ein Paar äußerte sich so: "Als wir gestern nach Hause gekommen sind, haben wir uns erst einmal gewundert, warum die Polizei denn überall steht. Man wusste gar nichts. Am nächsten Tag haben wir uns gedacht, dass es vielleicht nichts Ernstes sei. Doch dann mussten wir ja evakuiert werden - nur wussten wir nicht, wohin mit uns." Weiter heißt es: "Ich kam Donnerstag früh von der Nachschicht und konnte nicht schlafen. Jetzt wird alles evakuiert. Angst habe ich zwar nicht. Aber wo sollen wir jetzt hingehen? Ins Bürgerzentrum können wir nicht, dort sind keine Haustiere erlaubt. Unsere Katze möchten wir einfach nicht zurücklassen." Wir haben uns weiter umgehört: Ein Anwohner schilderte seine Gefühlslage wie folgt: "Ich habe Angst."
"Die Lage verändert sich ständig" Seit 9 Uhr morgens suchten rund 82 Personen Schutz im Gemeindezentrum Ziehers-Süd. Dominik Ruffing hat den Einsatz geleitet und berichtete gegenüber O|N: "Wir sind alles ehrenamtliche Kräfte. Auf Dauer ist es schon sehr anstrengend, es muss viel kurzzeitig organisiert werden. Zudem ist viel individuell, wo man am Anfang gar nicht weiß, wie sich die Lage entwickelt. Die verändert sich ständig, und darauf muss man reagieren."
Wie die Stadt nun berichtet, ist die Evakuierung am Gallasiniring ab sofort aufgehoben. Die Anwohner können sich selbstständig zurück in ihre Wohnungen bewegen. (js)+++