Bombenentschärfung unmöglich? Jetzt spricht der Sprengmeister
09.11.24 - Einen nicht alltäglichen Einsatz erlebte das Team des Hessischen Kampfmitteräumdienstes in dieser Woche in Fulda. Die zum Regierungspräsidium (RP) Darmstadt gehörenden Spezialisten mussten eine 250-Kilogramm-Bombe amerikanischer Herkunft vor der kontrollierten Sprengung mit Polizeieskorte an einen anderen Ort transportieren (OSTHESSENlNEWS berichete ausführlich). Eine Entschärfung an der Fundstelle war nicht möglich, da einer der beiden Zünder zu stark beschädigt und deformiert war.
Von einer kontrollierten Sprengung an Ort und Stelle sah das Team des Kampfmittelräumdienstes um Leiter Alexander Majunke ebenfalls ab, da die Gefahr von Beschädigungen an Wohngebäuden als zu hoch eingeschätzt wurde. "Der Fundort der Bombe lag circa 70 Zentimeter neben einem Bestandsgebäude. Damit war klar, dass wir die Bombe aus diesem Grund und auch aufgrund der Nähe zum Klinikum, das sich im erweiterten Evakuierungsradius der Sprengung befunden hätte, unter Vorsicht verladen und an einen anderen Ort transportieren müssen. Die zündauslösenden Teile des Zünders waren aufgrund ihrer Beanspruchung durch den Aufprall so festgelegt, dass es ein kalkulierbares Risiko war. Für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr", erklärt Majunke.
Bombe wird im Lkw transportiert Nachdem die Stadt Fulda eine passende Stelle für die kontrollierte Sprengung gefunden hat, ging es in Schrittgeschwindigkeit von der Fundstelle dort hin. Die Polizei hatte alle Straßen auf dem Weg abgesperrt. Um kurz nach 20 Uhr konnte die Bombe schließlich unschädlich gemacht werden. "Eine kontrollierte Sprengung ist nach der Entschärfung immer erst die zweite Option. Die müssen wir hin und wieder ziehen. Der Transport an einen anderen Ort ist aber durchaus ungewöhnlich", sagt Majunke und bilanziert: "Die Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften und der Kommune hat hervorragend funktioniert."
"Dieser Einsatz hat wieder gezeigt, wie umsichtig und professionell unser Team des Kampfmittelräumdienstes arbeitet und wie wichtig die gute Zusammenarbeit mit den Behörden und Einsatzkräften vor Ort ist", dankt Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt allen Beteiligten. (nia/pm) +++