Dunkler Rauch sichtbar: Kellerbrand in der Dientzenhoferstraße!
13.11.24 - Blaulichtalarm am Dienstagnachmittag! Gegen 13:39 Uhr wurde die Leitstelle Fulda über einen Brand in der Dientzenhoferstraße informiert. Besonders brisant: Laut Einsatzmeldung seien Menschenleben in Gefahr. Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte rückten umgehend aus.
Wie unser Blaulicht-Reporter berichtet, fanden die Kräfte eine Rauchentwicklung im Kellerraum eines Gebäudes vor. Die Ursache für die Rauchentwicklung ist nach derzeitigen Erkenntnissen noch unklar. Jedoch gab es bereits Entwarnung: Es sollen sich keine Personen mehr im Gebäude befinden.
Karsten Krug, Einsatzleiter der Feuerwehr Fulda, gibt gegenüber OSTHESSEN|NEWS eine Einsicht über die Lage vor Ort. "Wir wurden ursprünglich zu einem Feuer mit Menschenleben in Gefahr alarmiert. Als wir eingetroffen sind, war bereits dunklerer Rauch im Kellerbereich des Gebäudes sichtbar. Alle zwölf Bewohner konnten bereits vor unserer Ankunft selbstständig das Gebäude verlassen."
Aufmerksamer Bewohner alarmierte Nachbarn Wie Krug erklärt, hatte ein umsichtiger Bewohner alle im Gebäude rechtzeitig alarmiert. "Daraufhin konnten wir im Kellerbereich den Löschangriff einleiten. Zwar war der Brandort deutlich ersichtlich, dennoch mussten wir lange suchen, bis wir wirklich den Brandherd gefunden haben. Wir konnten mehrere brennende Gegenstände lokalisieren und ablöschen." Die starke Rauchentwicklung sei laut dem Einsatzleiter vor allem durch die Gegebenheit der Decke im Keller verschuldet. "Über den brennenden Gegenständen war die Decke mit Styropor gedämmt. Dieses ist wegen des hohen Temperaturanstieges geschmolzen und dann heruntergetropft, was letztendlich zu dem massiven schwarzen Rauch führte."
Schlechte Sicht, Wärmebelastung und enge Räume
Immer wieder kommt es in Kellerräumen zu Bränden. Für die Feuerwehr entstehen dadurch unterschiedliche Herausforderungen. "In solchen Situationen müssen wir neben der schlechten Sicht durch kleinere Fenster und der Wärmebelastung auch mit beengten Verhältnissen klarkommen. Die Kellerräume sind oftmals sehr unterschiedlich geschnitten, haben teilweise Holzverschläge und haben häufig viele Dinge eingelagert. Der Rauch und die Wärme können außerdem auch eher schlecht aus den Kellerräumen entweichen, als es bei oberirdischen Bränden der Fall ist", schildert der Einsatzleiter gegenüber O|N.
Neun Personen mit Rauchgasvergiftung
Alle zwölf Anwohner wurden durch den Rettungsdienst betreut. "Dadurch, dass bereits vorab zu einem sogenannten Massenanfall an Verletzten (ManV) alarmiert wurde, waren ausreichend Rettungsdienste vor Ort", so Krug. Wie die Polizei am Nachmittag mitteilt, erlitten neun Personen (darunter vier Erwachsene und fünf Kinder) eine Rauchgasvergiftung, vier davon mussten zur weiteren Behandlung in ein umliegendes Klinikum gebracht werden.Vor Ort waren sechs Rettungswagen, zwei Notarzteinsatzfahrzeuge, ein leitender Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst (OrgL), insgesamt mit etwa 15 Personen. Zudem war auch ein Großaufgebot an etwa 30 Kräften der hauptamtlichen und Freiwilligen Feuerwehren Fulda und zwei Polizeistreifen im Einsatz.
Das Mehrfamilienhaus ist aufgrund defekter Elektrik vorübergehend nicht bewohnbar. Es entstand Sachschaden in Höhe von rund 20.000 Euro. Wie es zum Brand kommen konnte, ist derzeit noch unklar und Bestandteil der von der Kriminalpolizei aufgenommenen Ermittlungen. (js/ms/pm)+++