Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege an der Michaelskirche
18.11.24 - "Gut, dass wir hier in diesem Wissen um unsere menschliche Verletzlichkeit, im Schmerz und Gedenken zusammenstehen. Wir teilen das Leid. Der zeitliche Abstand zu den Ereignissen der vergangenen Weltkriege erschwert die gemeinsame Erinnerung um unsere Vergangenheit, die unser Volk verbindet", sagte Diakon Dr. Kai Witzel.
Am Volkstrauertag gedenken die Menschen in Deutschland den Opfern der beiden Weltkriege - unter anderem auch vor der Michaelskirche in Fulda. "Eine gute Zeit und ein guter Ort zum Trauern und Gedenken. Hier, vor dem ältesten Nachbau der Grabeskirche in Deutschland, dieser alten Totenkapelle des Klosters Fulda – Hin mit dem Blick auf unseren Dom, der in seiner barocken Pracht ein Fingerzeig ist auf das Reich Gottes und seine verheißene Ewigkeit", sagte der Diakon weiter.
"Krieg ist zutiefst verstörend"
"Krieg ist zutiefst verstörend. Er vernichtet das Gute nicht nur im Moment, sondern auf Generationen hin. Er ist wie ein Krebsgeschwür, vererbt von Großeltern auf Eltern und Enkelkinder. Für den Frieden, die Friedensmission, einstehen können wir durch Identifikation mit unserem Land, unseren Werten, unseren christlichen Wurzeln und unseren Institutionen. Zusammenzustehen in einer verbindenden - völkerverbindenden Gemeinschaft, die es sich zu verteidigen lohnt. Es ist wichtig, diese Bedrückung über Vergangenheit und die kriegerische Gegenwart gemeinsam zu teilen, um eine Perspektive für die Zukunft entwickeln zu können. Eine gute Perspektive in dem Wissen, dass wir selbst den Frieden suchen müssen und selbst auch den Frieden in und mit uns suchen müssen. So ist der zweite Einblick auf die Tafel rechts oben ein guter Fingerzeig für uns. Vertrauen wir auf die Hilfe Gottes, dass wir Werkzeuge für eine Welt in Frieden sein können. Die himmlisch wirkende Figur weist nach oben – auf mehr - auf die Hoffnung, auf eine ewige Heimat und eine gute Zukunft", sagte Witzel in seiner Ansprache.
Die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Fulda-Dietershan sorgte für die musikalische Gestaltung der Gedenkfeier, an der unter anderem auch Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld teilnahm. An dem Gedenken beteiligten sich auch Schülerinnen und Schüler der Richard-Müller-Schule. (hhb) +++