Abwärtsspirale für Kalbacher Ex-Bürgermeister Hölzer geht weiter
22.11.24 - Hat er einen Mann bedroht? Bereits vor einigen Wochen kursierten rund um den verurteilten Kalbacher Ex-Bürgermeister Florian Hölzer Gerüchte über neue Anschuldigungen. Der Ex-Bürgermeister soll einem Bekannten seiner Frau bei einem Streit gedroht haben. Er wolle ihm "zwei Russen" vorbeischicken. Dabei habe er sich mit dem Daumen quer über den Hals gestrichen. Im Zuge dessen hatte Hölzer seine Stelle beim Ordnungsamt in Jossgrund verloren (OSTHESSEN|NEWS berichtete). Fast drei Wochen später gibt es jetzt neue Informationen.
Rückblick: Der Untreue-Fall rund um Florian Hölzer hatte vor zwei Jahren hohe Wellen geschlagen (O|N berichtete). Im November 2022 fiel das Urteil am Landgericht Fulda in dem Prozess. Das festgelegte Strafmaß umfasst für den 44-Jährigen zwei Jahre und drei Monate. Das Gericht befand ihn für schuldig, einen 90-jährigen demenzkranken Rentner um 34.000 Euro betrogen zu haben. Außerdem musste Hölzer die 34.000 Euro samt Zinsen an die Tochter und die Enkelin des Verstorbenen zurückzahlen. Obwohl der Ex-Bürgermeister Revision einlegte, wurde er auch in zweiter Instanz vom Landgericht verurteilt.
Da keine Fluchtgefahr besteht, befand er sich im offenen Vollzug, was bedeutet, dass er tagsüber im Ordnungsamt der Gemeinde Jossgrund im Main-Kinzig-Kreis gearbeitet und nachts in der Zelle der JVA geschlafen hat. Als jedoch neue Vorwürfe der Bedrohung ans Licht kamen, änderte sich dieser Status quo. "Das Beschäftigungsverhältnis ruht derzeit", erklärte Victor Röder, Bürgermeister von Jossgrund, auf O|N-Nachfrage vor einigen Wochen. Damals hieß es, dass man noch bis "Ende übernächster Woche" abwarten wolle, um zu entscheiden, ob die Stelle neu besetzt wird. Inzwischen ist die Zeit jedoch abgelaufen. Röder erklärt am Freitagmorgen: "Wir haben noch keinen neuen Stand und möchten das Verfahren abwarten." So sei eine Neubesetzung vorerst weiterhin kein Thema.
Staatsanwaltschaft bestätigt: "Anfangsverdacht der Bedrohung" Die Staatsanwaltschaft Fulda hat mittlerweile das Ermittlungsverfahren an die Staatsanwaltschaft Hanau abgeben. Diese bestätigt nun gegenüber O|N, dass es sich beim Verfahren "gegen einen ehemaligen Bürgermeister aus dem Landkreis Fulda" um einen "Anfangsverdacht der Bedrohung" handelt. Zum genauen Sachverhalt und zum Namen könnte aufgrund der Persönlichkeitsrechte des Beschuldigten keine Auskunft gegeben werden. Somit ist also klar: Nachdem Hölzer nach der Hälfte seiner Haftstrafe einen Antrag auf vorzeitige Entlassung hätte stellen können, wird dieser Vorfall ihm dabei nicht sonderlich behilflich sein. Letztendlich wurde jedoch lediglich das Verfahren um ein "Anfangsverdacht" eingeleitet - ob sich dieser dann auch wirklich bewahrheitet, bleibt immer noch abzuwarten. (ms) +++