SPD-Delegierte zeigen Geschlossenheit: 98 Prozent stimmen für Daniel Iliev
24.11.24 - Er ist der Hoffnungsträger der Sozialdemokraten im Wahlkreis 168: Am Freitagabend wählten die SPD-Delegierten aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg und dem Werra-Meißner-Kreis Daniel Iliev (40) mit 98 Prozent zu ihrem Bundestagskandidaten. Der Bürgermeister aus Heringen (Werra) überzeugte die Delegierten zuvor in einer kämpferischen, leidenschaftlichen und positiv gestimmten Rede. Mit einer Grubenlampe am Rednerpult zeigte Iliev seine Verbundenheit zum Bergbau in der Region.
Iliev tritt dabei in große Fußstapfen. Seit rund 27 Jahren sitzt Parteifreund Michael Roth für die Sozialdemokraten aus Nordosthessen im Deutschen Bundestag und wurde in dieser Zeit siebenmal direkt gewählt. Roth stammt wie Iliev aus der Werrastadt Heringen im östlichen Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschuss hatte sich Ende vergangenen Jahres entschieden, zur kommenden Wahl nicht mehr anzutreten. Der Entschluss sei an Silvester gereift, zudem habe er damals schon eine Vorahnung gehabt, dass "der Laden in Berlin nicht mehr lange hält."
Das politische Theater um das Aus der Ampel-Koalition war am Freitagabend in Sontra lediglich ein Randthema. Vielmehr waren sich die Delegierten aus beiden Landkreisen einig, ein Bild der Geschlossenheit und des Aufbruchs zu senden. Die Enttäuschung über das Desaster der Ampel war allerdings zu spüren. "Wir sind so verdammt kompliziert geworden. Das an sich gute Heizungsgesetz haben wir so dämlich schlecht geredet", sagte der Landtagsabgeordnete Knut John aus Eschwege. Die Sozialdemokraten wollen nun vieles besser machen. "Wir müssen raus auf die Straße, mit den Menschen reden. Wir können nur gemeinsam die Demokratie retten", sagte John weiter. Die Angst, dass die extremen Ränder im Bund stärker werden, solle verhindert werden. Dies sei Aufgabe der demokratischen Parteien.
Heimatstadt in ruhigeres Fahrwasser geführt
Da die Bundestagswahl voraussichtlich auf den 23. Februar kommenden Jahres vorgezogen wird, musste auch die Wahlkreisdelegiertenversammlung früher abgehalten werden. In den kommenden 93 Tagen wollen die Sozialdemokraten in Nordosthessen mit vielen Gesprächen Vertrauen zurückgewinnen. Iliev sei genau der richtige Kandidat. In mehreren Reden warben unter anderem der Bundestagsabgeordnete Michael Roth, Landrat Torsten Warnecke, die Jusos aus den beiden Landkreisen, die beiden Landtagsabgeordneten Tanja Hartdegen und Karina Fissmann, Bürgermeister Alexander Wírth aus Wildeck und der Stadtverordnetenvorsteher Alfred Rost aus Heringen (Werra) für den 40-jährigen Bürgermeister, der es geschafft habe, seine Heimatstadt nach den vielen Reibereien der Vorjahre nach seiner Amtsübernahme in politisch ruhigeres Fahrwasser zu führen. Wer die "Heringer Verhältnisse" schafft, der kann auch Berlin - so die Hoffnung der Sozialdemokraten.Von 94 abgegebenen Stimmen votierten 92 Delegierte für Iliev. Er dankte für das Ergebnis und rief die Sozialdemokraten dazu auf, gemeinsam den Wahlkampf anzugehen. Zu den politischen Zielen lesen Sie auch unseren weiteren Artikel zur Bundestagskandidatur von Daniel Iliev. (hhb) +++