Mit dem symbolischen Durchtrennen des Bandes wurde die Ausstellung offiziell eröffnet. - Fotos: Von-Galen-Schule Eichenzell

EICHENZELL Wanderausstellung feierlich eröffnet

"200 Jahre Emanzipation der Juden in Fulda und 400 Jahre Juden in der Rhön"

25.11.24 - "Wir müssen uns aktiv gegen den Antisemitismus vielerorts in unserem Land stellen. Insofern ist diese Ausstellung zum jüdischen Leben in Stadt und Landkreis Fulda ganz besonders wertvoll. Ich freue mich sehr, dass sie bis Ende Januar zu Gast an der Von-Galen-Schule sein wird", sagte Schulleiterin Bianka Roth zur Eröffnung, zu der auch Bürgermeister Johannes Rothmund gekommen war.

Die Ausstellung sei bereits zum zweiten Mal an der Von-Galen-Schule zu Gast. Während sie früher in einen Klassenraum passte, so sei sie gewachsen und deutlich größer geworden. Dies sei ganz wunderbar. Schülerinnen und Schüler verbänden mit jüdischem Leben in Deutschland meist nur die Verfolgung und Vernichtung der Juden in der Zeit des Nationalsozialismus. Dies sei für sie oft sehr abstrakt und weit weg, so Roth. Insofern sei die Ausstellung ganz besonders wertvoll, denn sie beschäftige sich mit der regionalen Verankerung und zeige auch Bilder und Fotos aus dem Einzugsgebiet der Schule.

Ausstellung beantwortet viele Fragen in der Region

Die Ausstellung beantworte viele Fragen, zum Beispiel seit wann Juden in der Region lebten, was sie dorthin zog, wie sie lebten und inwiefern sie das Leben in der Region prägten. Gerade in der heutigen Zeit seien solche Fragen wichtiger denn je, so die Schulleiterin. Es gehe um mehr Verständnis, es gehe um mehr Miteinander.

Im Mittelpunkt der Ausstellungseröffnung stand ein Vortrag von Historiker und Schulamtsdirektor a.D. Dr. Michael Imhof vom Verein "Zukunft Bildung Fulda" vor den Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen R10a und R10b. Er erklärte, was es mit der Wanderausstellung, die schon in vielen Schulen und Institutionen des Fuldaer Landes ausgestellt worden sei, auf sich habe. Imhof schlug einen Bogen von ersten dokumentierten Spuren im Mittelalter bis in die Gegenwart und veranschaulichte seinen Vortrag mit zahlreichen Bildern jüdischen Lebens aus der Region Fulda. "Zerstörte Synagogen, Verbrennungen, Deportationen, dies alles mussten die Juden auch in der Rhön erleiden. Die Fuldaer Geschichte ist keine separierte", erklärte Imhof.

Die Geschichte der Juden zu kennen, sei von entscheidender Bedeutung, denn in Deutschland sei ein Anstieg des Antisemitismus zu erleben. Vorurteile und Hass nähmen zu und dies sei inakzeptabel, betonte Imhof. Um etwas dagegen zu tun, müsse man verstehen, wie dieser Hass entstehe und wie er bekämpft werden könne. Dass man die Geschichte der Juden und ihre großartigen kulturellen Leistungen verinnerliche, könne dazu beitragen, die Zusammenhänge besser zu verstehen.

Imhof warnte eindringlich: "Wenn wir die Geschichte vergessen, riskieren wir, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen." In seinem Vortrag griff Imhof auch den Namensgeber der Schule auf. Von Galen sei ein Mann gewesen, der sich gegen Ungerechtigkeit, Verfolgung und Mord zur Zeit des Nationalsozialismus aufgelehnt habe, erklärte er den Schülerinnen und Schülern.

Schulleiterin Bianka Roth dankte Dr. Michael Imhof und den Mitgliedern des Vereins nicht nur sehr herzlich für ihr Engagement, sondern auch für auf die Ausstellung abgestimmte Unterrichtsmaterialien, die es ermöglichen, das Thema weiterführend im Unterricht zu bearbeiten. Mit dem Durchschneiden eines symbolischen Bandes eröffneten die Beteiligten offiziell die Ausstellung. (pm)+++


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