Tour auf der Mega-Baustelle am Flughafen: Imposantes Terminal 3 im Zeitplan
26.11.24 - Am Flughafen Frankfurt am Main entsteht derzeit das Terminal 3. Gut 2.000 Menschen arbeiten dort Tag für Tag, um die drei Flugsteige und ein riesiges gläsernes Hauptgebäude zu errichten. Es handelt sich um eine der größten Baustellen in Europa - und diese liege laut den Verantwortlichen im Zeitplan.
Die Grundfläche von 176.000 Quadratmetern entspricht 25 Fußballfeldern. Die Gesamtfläche beträgt sogar 403.000 Quadratmeter. Insgesamt verbaut die Fraport als privater Auftraggeber rund vier Milliarden Euro. Baubeginn war bereits im Frühjahr 2019, dann kam die Corona-Pandemie. Trotz der weiteren Krisen und Konflikte in der Welt soll das neue Terminal im Süden des Flughafens im Frühjahr 2026 eröffnen.
Dies sagte der Fraport-Vorstandsvorsitzende Stefan Schulte bei einem Presserundgang am Montag gegenüber OSTHESSEN|NEWS. "Wir können echt stolz sein, dass wir es Anfang 2026 nach Ostern mit Sicherheit in Betrieb nehmen werden. Das wird ein Klasse-Terminal Stage of the Art, wirklich Spitze." Die zahlreichen Medienvertreter wurden von Schulte und dem Projektleiter Harald Rohr durch das Hauptgebäude, der Ankunftshalle, dem riesigen Marktplatz und dem nahezu komplett fertiggestellten Flugsteig H geführt. Der Flugsteig G ist bereits seit rund zwei Jahren fertig.
Spektakulärer Marktplatz als Herzstück
Das Design ist bereits klar erkennbar und ist kein Vergleich zu den Terminals 1 und 2. Heller Jura-Kalkstein bestimmt die Böden und Wände. Im zentralen Markplatz ist die spektakulär geschwungene Decke aus Edelstahlstangen ein echter Blickfang. Hier bieten insgesamt 12.000 Quadratmeter Platz für die Retailfläche. Einzelhandels- und Gastronomiehändler werden hier die Passagiere verwöhnen. Der Flughafen als Wohlfühloase zwischen all der Hektik.Im Moment sind hier aber noch die Handwerker am Werk. Kabel werden verlegt, Platten gelegt und zum Beispiel die 112 Check-In-Schalter sowie die Grenzkontrollstellen installiert. Im Flugsteig H wird bereits poliert und gereinigt. Bis auf die Bildschirme ist fast alles vorhanden. Dieser Flugsteig ist 400 Meter lang. Für die Elektro- und IT-Installationen sind jede Menge Fachleute notwendig. "In der Endphase brauchen wir Spezialtechniker, die die Anlagen programmieren, vor allem in der Gebäudeautomation", sagte Rohr. Fraport sei glücklich, trotz der allgemeinen Herausforderungen die Techniker gefunden zu haben. Bei den Fachleuten gebe es einen Engpass.
Dass die insgesamt 42 Fluggastbrücken aus China pünktlich geliefert werden, sei dem Management zu verdanken. Diese kommen über eine geänderte Route per Schiff nach Rotterdam und von dort über die Straße an den Rhein-Main-Flughafen. Rund die Hälfte der Brücken sei bereits da.
Design Freeze soll Start nach Ostern 2026 ermöglichen
Die Verantwortlichen gehen fest vom Start in gut einem Jahr aus. Ein Großteil des Baus sei bereits von den Behörden abgenommen, so auch der Brandschutz. "Wir haben es bei den zwei Flugsteigen jetzt schon hinbekommen, G und H jeweils mit Brandschutz abzunehmen, mit allen technischen Anlagen, dann wird uns das beim restlichen Flugsteig J und bei dem Hauptgebäude gelingen. Wir haben frühzeitig ein Design Freeze gemacht und sehr klar gebaut", sagte Schulte gegenüber O|N. Fast zwei Stunden ist er mit den Journalisten unterwegs und verbreitet in zahlreichen Interviews Zuversicht.Sobald das Terminal 3 in Betrieb geht, wird das Terminal 2 geschlossen und technisch modernisiert. Die Fluggesellschaften ziehen entsprechend um. Bis zu 25 Millionen Fluggäste sollen dann vom Terminal 3 abheben oder landen. In der achtminütigen Fahrt vom Terminal 1 zum neuen Terminal können mit der Sky Line-Bahn bis zu 4.000 Gäste transportiert werden. Von der erweiterten Anschlussstelle Zeppelinheim der nahen Autobahn A5 ist ein riesiges Parkhaus mit 8.500 Stellplätzen zu erreichen. Dazu soll es mehrere hundert Fahrradstellplätze geben. Zahlen über Zahlen - die Infrastruktur am Flughafen Frankfurt am Main als drittgrößter Flughafen in Europa wächst. Beim Landeanflug lohnt jetzt schon ein Blick gen Süden. (Hans-Hubertus Braune) +++