Es wird teurer! Preis für Müllentsorgung steigt ab 1. Januar
26.11.24 - Markanter Preisanstieg! Auch bei der Müllentsorgung müssen die Bürger des Landkreises Fulda nun tiefer in die Tasche greifen. Zum 1. Januar werden die Kosten für Sammlung und Entsorgung des Abfalls angehoben. Das erklärten Claus Blachnik, Fachdienstleiter und Sebastian Leitsch, stellvertretender Leiter des Fachdienstes Abfallwirtschaft bei einer Pressekonferenz am Dienstagmittag.
Die Abholung von Haus- und Biomüll, Altpapier, Sperrmüll und Altholz wird im Landkreis Fulda (außer dem Stadtgebiet Fulda) durch den Zweckverband Abfallsammlung organisiert. Die Kosten dafür sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Hierzu zählen etwa die Lohnkosten, die Lkw-Maut, die Treibstoffkosten, die Fahrzeugbeschaffungskosten und deren Unterhaltung sowie die Kosten für die Beschaffung von Müllgefäßen und anderen Gebrauchs- und Verbrauchsmaterialien. Gegenüber dem ablaufenden Jahr werden sich die Sammlungskosten 2025 um rund 600.000 Euro erhöhen.
Der Fachdienst Abfallwirtschaft sieht sich dadurch gezwungen, den Preis für die Bürger anzuheben. Dies war seit 2008 nicht mehr geschehen. Im Bereich der Entsorgung der Abfälle haben sich deutliche Kostensteigerungen sowohl für die Verwertung getrennt gesammelter Abfälle als auch für die Entsorgung des Haus- und Sperrmülls ergeben. Diese Abfälle werden für eine energetische Verwertung in speziellen Kraftwerken aufbereitet und seit Januar 2024 als Brennstoffe eingestuft. Damit unterliegen sie der CO₂-Steuer, obwohl sie fossile Energieträger wie Öl oder Gas ersetzen.
Brennstoffemissionshandelsgesetz
Grundlage dafür ist das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG). Hierin ist geregelt, dass 2024 eine Steuer von 45 Euro pro Tonne CO₂ und im nächsten Jahr von 55 Euro pro Tonne CO₂ gezahlt werden muss, das durch die Verbrennung fossiler Energieträger entsteht. Das bedeutet für die Entsorgung von Restabfall, dass wegen der darin enthaltenen fossilen Anteile 46,5 Prozent der CO₂-Steuer pro Tonne zu zahlen sind. Auf den Zweckverband kommen bei einer Abfallmenge von rund 28.000 Tonnen im Jahr in 2025 daher zusätzliche Kosten von rund 840.000 Euro zu.Wegen der deutlichen Kostensteigerungen bei der Abfalleinsammlung und der Entsorgung hat die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Abfallsammlung für den Landkreis Fulda gestern, 25. November 2024, in ihrer Sitzung eine Erhöhung der Abfallgebühren beschlossen. So steigt pro Person die Grundgebühr um 40 Cent auf 2,70 Euro pro Monat. Die Gebühr für eine 120-Liter-Tonne Restmüll mit 14-täglichem Leerungsrhythmus steigt pro Monat um 1,72 Euro auf 7,88 Euro und bei 4-wöchentlicher Abfuhr um 86 Cent pro Monat auf 3,94 Euro. "Das ist fast schon Ausnahmesituation", sagte Blachnik am Dienstagmittag.
Steigerung so gering wie möglich halten
Der Fachdienst Abfallwirtschaft nutzt Rücklagen der vergangenen Jahre, um den Kostenanstieg für die Bürger so gering wie möglich zu halten. "Die Gebühren, die wir jetzt erheben, sind nicht kostendeckend", berichtet Blachnik. Weiter ergänzt er: "Wir schießen rund 2,5 Millionen Euro aus den angesammelten Rücklagen dazu". Trotz der Steigerung ist es im Vergleich zu den vergangenen Jahren kein ungewöhnlich hoher Preis. "Wir sind mit dem Preis noch unter der Gebühr, die es 2008 gegeben hat", so der Fachdienstleiter.Beispielrechnung für einen vier-Personen-Haushalt (120-Liter-Tonne, 14-tägliche Abfuhr): Die Gebühren steigen um 39,84 Euro auf 224,16 Euro pro Jahr. Bei einem vier-Personen-Haushalt (120-Liter-Tonne, Abfuhr alle vier Wochen) steigen die Gebühren um 29,55 Euro auf 176,88 Euro pro Jahr. Die Gebühren zu Behältern mit größerem Volumen sowie die Gebühren für die Wertstoffhöfe sind online auf www.abfallwirtschaft-landkreis-fulda.de abrufbar. (kg/pm) +++