Dr. Dörthe Hölper will Patienten des MVZ Freudenberg übernehmen
11.12.24 - Endlich mal gute Nachrichten zum Thema Hausarztversorgung: Die Patienten des MVZ Freudenberg in Dipperz sollen von Dr. Dörthe Hölper und ihrem Team übernommen werden. Das bestätigt Hölper gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Die Ärztin betreibt in Fulda und Dipperz zwei Hausarztpraxen.
Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass das Medizinische Versorgungszentrum Freudenberg mit den Standorten Dipperz und Hünfeld Ende des Jahres schließen wird. Grund: Eine der Ärztinnen ist in den Ruhestand gegangen, ein Nachfolger konnte nicht gefunden werden (O|N hat bereits berichtet).
Jetzt teilt Dr. Dörthe Hölper gegenüber OSTHESSEN|NEWS mit: "Ich habe bei der Kassenärztlichen Vereinigung einen Nachbesetzungsantrag gestellt. Wenn dieser genehmigt wird, darf ich die Patienten übernehmen." Das Problem: die Bürokratie. Die Bearbeitung des Antrags von der KV dauert ein halbes Jahr. Bis dahin versucht Dr. Dörthe Hölper mit ihrem Team alles, um die Patienten des MVZ Freudenberg zu versorgen. "Wir geben unser Bestes und werden niemanden zurückweisen. Mein Anliegen ist es, die Menschen vor Ort versorgen. Das möchte ich mit allen Kräften tun", sagt Hölper. Seit 20 Jahren ist sie schon mit Herzblut in Dipperz. Damals noch bei Dr. Peters. Seit 2010 mit einer eigenen Praxis in Fulda und seit 2016 mit neuen Praxisräumen zusätzlich auch in Dipperz.
Die Ärztin bekommt derzeit täglich Anfragen von Patienten, die nun eine neue Hausarztpraxis suchen. "Ich habe auch überlegt, extra Sprechstunden einzurichten. Ich habe alles organisiert, was das Gesundheitssystem zulässt, um diese Lücke zu schließen", sagt sie. Hölper beklagt, dass das Gesundheitssystem zu unflexibel ist und nicht grundsätzlich geklärt ist, was mit den Patienten passiert, wenn eine Praxis schließt. "Es kann nicht sein, dass dann Patienten unversorgt sind".
Wenn der Antrag genehmigt wird, kann sie frühestens ab Mai alle Patienten offiziell übernehmen und bekommt dann auch den halben Arzt-Sitz des MVZ Freundenberg zugeteilt. Schon jetzt hat sie Vorkehrungen getroffen und eine neue Mitarbeiterin eingestellt. Auch mit ihren ärztlichen Kollegen ist sie in Gesprächen. Doch der Ärztemangel macht sich auch hier bemerkbar. "Es fehlen junge Kollegen auf dem Land. Ich bilde aber gerne aus. Dafür können sich Studenten gerne bei mir melden", sagt Hölper abschließend. (Moritz Pappert) +++