Spektakuläre Wendung nach Lkw-Unfall - Zoll durchsucht Mandarinen-Ladung
14.01.25 - Rund 51 Kilogramm Marihuana sowie 26 Tonnen Mandarinen hatte ein aus Spanien kommender Lkw geladen, als dieser am vergangenen Donnerstagabend, 09.01.2025, auf der BAB 3 in Höhe Idstein verunglückte. Bei der Bergung des verunfallten Fahrzeuges wurde neben den Zitrusfrüchten auch verbotenes Cannabiskraut festgestellt und durch Ermittler des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main und des Hessischen Landeskriminalamtes sichergestellt. Die illegale Beiladung war in Sporttaschen verstaut unter den Mandarinen versteckt.
Auch nach Einführung des Konsum-Cannabisgesetzes im April 2024 ist der Umgang mit größeren Mengen Cannabis weiterhin verboten - ebenso wie die Einfuhr von Haschisch und Marihuana aus dem Ausland. Gegen den 50-jährigen Lkw-Fahrer wird daher wegen des Verdachts der illegalen Einfuhr von Cannabis in nicht geringer Menge ermittelt. Er wurde nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus durch die Einsatzkräfte vorläufig festgenommen und befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen dauern an, weitere Auskünfte werden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht erteilt.
Am Mittag rückten Ermittler des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Hessen an. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden übernahm die Federführung in dem Fall. Während Bergungsdienste die Ladung in Container zunächst selbst verluden, übernahmen dann Beamte der Polizei den Laderaum. Fotos zeigen Einsatzkräfte in Gummistiefeln, wie sie den verunfallten LKW durchsuchten und die verdorbene Ware umluden.
Das Zollfahndungsamt bestätigte den Einsatz, ließ jedoch offen, warum die Ermittlungen notwendig wurden oder welche Verdachtsmomente vorliegen könnten. Die Hintergründe des Einsatzes bleiben damit unklar. Am Montag wollen sich die Behörden äußern. Was die Ermittler auf den verunglückten LKW aufmerksam machte und welche Rolle die Mandarinen-Ladung spielt, ist derzeit Gegenstand von Spekulationen.
Am Donnerstagabend hatte auf der A 3 zwischen Idstein und Bad Camberg ein mit 26 Tonnen Mandarinen beladener marokkanischer Sattelzug die rechte Schutzplanke der Autobahn durchbrochen und war im Böschungsbereich neben der Fahrbahn umgestürzt. Laut Zeugen kam der zunächst auf dem rechten Fahrstreifen fahrende Sattelzug ohne fremdes Zutun nach links auf die mittlere Fahrspur, und zog dann spontan stark nach rechts, wo er die Schutzplanke durchbrach. Warum der Mann von der Fahrbahn abkam, bedarf weiterer Ermittlungen. Der 52-jährige Fahrer aus Marokko wird dabei verletzt, und kann durch die Feuerwehr aus seinem Führerhaus befreit werden. Er wurde im Anschluss durch die Rettung in eine Wiesbadener Klinik gebracht. Für die aufwändige Bergung des Fahrzeugs mussten zwei Autokräne an den Unfallort gebracht werden. Der geschätzte Sachschaden betrug ca. 84.000 Euro. (pm/ci)+++