


K+S informiert im Bürgersaal: Haldenabdeckung im Land der weißen Berge
18.01.25 - Rund 50 Gäste informierten sich am Donnerstagabend im Bürgersaal in Ransbach (Hohenroda, Landkreis Hersfeld-Rotenburg) über die Pläne des größten Arbeitgebers der Region. K+S wird die Halde Hattorf in den nächsten Jahren nach und nach begrünen.
Die Halde liegt zu großen Teilen im Gebiet der Gemeinde Hohenroda und wird in den nächsten Jahren zunächst erweitert. Dafür gab es vor wenigen Wochen nach 15-jähriger Antragsphase die Genehmigung vom Regierungspräsidium Kassel. Dadurch ist die Produktion am Standort in den nächsten Jahren gesichert.
Mit der Haldenabdeckung will das Unternehmen die salzhaltigen Haldenwässer deutlich reduzieren und damit die Wasserqualität der Werra und im weiteren Verlauf der Weser verbessern. In Ransbach informierten Dr. Hanka Poppitz Leiterin Umwelt- und Genehmigungsverfahren, Werk Werra, Benedikt Kalbhenn, Leiter des K+S-Halden-Teams und der Leiter Umwelt und kaufmännische Funktionen Werk Werra Matthias Pfaff über den Stand der Haldenabdeckung und den Zielen der Maßnahmen.
KplusS habe seit dem Jahr 2008 bereits rund eine Milliarde Euro in den Umweltschutz im Werk Werra investiert. Mit dem Transformationsprojekt Werra 2060 werde zudem ein "hoher dreistelliger Millionen Euro-Betrag" in die Hand genommen. Stolz sei das Unternehmen, dass dies ein Gemeinschaftsprojekt vom Werk für die Region sei.
Sekundäreinbau ist "endlich"
Durch den Abbau der Salzvorkommen untertage entstehen Rückstände, die für die Kali-, Magnesium- und Salzprodukte nicht gebraucht werden können. Deren Entsorgung geschieht auf den Halden und zu kleinen Teilen an anderen Standorten durch den Sekundäreinbau, also der Rückführung in die Schächte. Ein Zuhörer wollte wissen, ob dies am Standort Hattorf nicht möglich sei. Derzeit werde diese Verfahren am benachbarten Standort Wintershall durchgeführt. Eine Ausweitung auf Hattorf gehe nicht so einfach, erklärten die Vertreter von K+S. Das breite Portfolio an Produkten habe das Werk Werra schon immer stark gemacht. Der Sekundäreinbau sei endlich. Der weiträumige Versatz sei zudem wirtschaftlich nicht darstellbar.Aktuell sei die Haldenabdeckung für die Halde Hattorf und dem Monte Kali bei Heringen (Werra) die sinnvollste Möglichkeit, die Umweltbelastung zu verringern. Die Forschungsabteilung arbeite trotz der aktuellen konkreten Planungen und Umsetzung der Haldenabdeckung nach wie vor an alternativen Lösungen. An anderen (kleineren) Standorten wurden die Halden bereits abgedeckt, am Werk Neuhof-Ellers werde an einem Kompromiss gearbeitet. Dort sind die Vorbehalte und Kritiken deutlich ausgeprägter.
Im Werratal ist das Vertrauen in die Führungskräfte groß, der Bergbau hat dort eine lange Tradition. Die Arbeit im Schacht prägt hier viele Familien - und das seit Generationen. Man verfolgt die Entwicklung dennoch durchaus kritisch. Fragen gab es etwa zum verwendeten Material und der Belastung durch den Transport an die Halde. Die Abdeckung der Halden im Werratal umfasst zwei voneinander getrennte Abschnitte: die flachen oberen Ebenen und die langgezogenen steilen Flanken. Im Jahr 2022 haben wir auf den Flächen der Haldenplateaus an unseren Standorten Hattorf und Wintershall mit der Abdeckung begonnen.
Im Jahr 2022 wurde auf den Flächen der Haldenplateaus an unseren Standorten Hattorf und Wintershall mit der Abdeckung begonnen. Im nächsten Schritt werden auch die steilen Flanken der Halden abgedeckt und begrünt. Dafür wurde mithilfe vieler Labor- und Feldversuche ein spezielles System entwickelt, das an die besonderen Bedingungen der sehr hohen Haldenflanken im Werratal angepasst ist. Die geplante Abdeckung der Haldenflanken besteht aus einem breiten Fuß aus Boden und mineralischen Materialien im unteren Bereich als stabile Auflage sowie einer dünnen Schüttung parallel zur Haldenflanke im oberen Bereich bis zum Top.
Die Vertreter des Unternehmens erklärten zudem, dass die geplante 380-kV-Wechselstromleitung vom Umspannwerk in Mecklar nach Dipperz über Philippsthal führen werde. Die derzeitige 110-kv-Leitung reiche nicht. Pfaff machte deutlich, dass KplusS den Zugang und eine Planungssicherheit brauche. Deswegen habe man sich an die Politik gewandt und ein Umdenken erzielen können. Dabei setze das Unternehmen auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Um die für die Abdeckung benötigten Materialien an die Halde zu bekommen, soll ein Gleisanschluss zum Bimbacher Feld am Ortsrand von Philippsthal (Werra) gebaut werden. Dies sei Teil eines Logistikkonzeptes. Trotzdem werde auch der Wirtschaftsweg genutzt werden müssen.
Die Begleiterscheinungen im Zuge der Haldenabdeckung beschäftigten die Gäste. Es gab aber auch ein paar "Rüffel" etwa am unebenen Ausbau des Wirtschaftsweges nahe der Halde und der laut einem Gast mangelnden Pflege von gepflanzten Bäumen. Eine Besucherin fasste zusammen: "Die Halde hat das Wetter verändert". Die weißen Berge bewegen die Menschen - das wird sich auch in Zukunft mit nicht ändern.
Weitere Informationen zur Haldenabdeckung hat K+S auf einer am Donnerstag freigeschalteten Internetseite zusammengefasst: Haldenabdeckung. (Hans-Hubertus Braune) +++
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