

Bratwurstmörder und FKG-Zeremonienmeister: Fastnachter Volker Elm wird 60
26.01.25 - Volker Elm ist im Fuldaer Land bekannt wie ein bunter Hund - ob im Ornat des FKG-Zeremonienmeisters oder im schrillen Anzug hinterm Bratwurstgrill. In der Brust des föllschen Jong schlagen zwei Herzen: eins für die Foaset und eins für Kulinarik. Am Samstag (25. Januar 2025) wird der Tausendsassa 60 Jahre alt - und er hat noch viel vor.
Fastnacht gab es bei Elms mit der Muttermilch, oder eher: mit des Vaters Bier. Günther Elm, FKG-Prinz von Foll XLII. (1983), Vize-Präsident, Ehrenmitglied und später Ehrenoffizier der Garde, schleppte den kleinen Volker schon früh mit auf Fastnachtsveranstaltungen. Mit fünf Jahren stand Volker Elm in der Bütt, fünf Jahre später repräsentierte er schon als Kinderprinz. "Wir hatten damals noch eine richtige Kinderfastnacht, bis Mitte der Achtzigerjahre, erst im Haus Oranien, dann in der Orangerie. Da wurde mit Zündplättchen geschossen, die Kids durften noch Cowboy und Indianer sein." Närrisches Blut also seit sechs Jahrzehnten und deshalb war es fast klar, dass Elm auch mal als Närrisch-Reporter für OSTHESSEN|NEWS tätig war.
Zum Grillen und Würzen kam Elm auf verschlungenen Pfaden: Nach einer Bäcker- und Konditorlehre in Fulda ging es zuerst zur Bundesmarine, dann zur Bäckerei Pappert nach Poppenhausen (Rhön). 1990 fing Elm bei der Firma Wahl in Großenlüder an, dem damals größten Gastronomieausstatter der Region. "Ich war viel in Russland damals, um den Leuten beizubringen, wie die Geräte in Großküchen benutzt werden. Dort ist meine Leidenschaft fürs Kochen entstanden. Bei Uwe Kapfer in der Fuldaer Heinrichstraße habe ich damals die ersten Kochkurse abgehalten. Deswegen ist Ende der Neunzigerjahre auch mein Ladengeschäft 'Kostbar' in der Fuldaer Friedrichstraße entstanden."
Elm steht nicht nur hinter dem Herd, sondern vor allem hinter dem Grill und war sechs Jahre lang Präsident der "German Barbecue Association". An die Deutsche Grill- & BBQ-Meisterschaft, die von 2016 bis 2022 auf dem Messegelände Fulda-Galerie stattfand, denkt er immer noch mit Wehmut zurück: "Udo Klinkhammer aus Hünfeld war damals auf mich zugekommen und hat gesagt: Du, ich habe da einen sensationellen Grill. So bin ich zu Outdoorchef gekommen, neben Weber einer der großen Grillhersteller. Wir kannten früher nur den Dreibeingrill und die Bratwurst darauf, Holzkohle drunter. Die neuen Grills haben nicht nur den Markt revolutioniert, sondern auch das Grillen selbst: Heute mache ich Eintopf, Pizza, Schweinsbauch und Kartoffelpuffer auf dem Grill - früher undenkbar."
So wurde Elm zum "Bratwurstmörder"
Aus der damaligen Zeit kommt auch der kuriose Spitzname "Bratwurstmörder": Elm hatte 2016 angeregt, einen vegetarischen Gang bei den Grill-Meisterschaften zu etablieren und die Bratwurst zu verbannen - auch um die neue Vielfalt auf dem Rost zu demonstrieren. Für die Bild-Zeitung ein Affront: Elm wurde zum "Verlierer des Tages" und zum Bratwurstmörder. Dabei ist die Wurst für den Grillprofi weiterhin unerlässlich: "Man muss nicht alles machen: Dubai-Bratwurst wird es bei mir nicht geben - aber Bratwurst mit Gummibärchenfüllung ist echt lecker."
Familie steht im Mittelpunkt Elm ist nicht nur kulturell, sondern auch kulinarisch fest in der Region verwurzelt und in ganz Deutschland als Genussbotschafter unterwegs: "Käse, Fisch, Kaviar, Schwartenmagen - wir haben hervorragende regionale Produkte - außerdem entsprechende Landwirte und Metzger." Karnevalistisch ist Elm zwar der Fuldaer Karnevals-Gesellschaft verbunden und war dort nicht nur Kinderprinz, sondern auch bei der Showtanzgruppe sowie Prinzengardist und Bürgergardist und bei den Fastnachtssängern, außerdem seit 2023 stolzer FKG-Zeremonienmeister. Im Jahr 2000 war Elm aber zusammen mit Ehefrau Petra Brunnenpaar der Florengäßner Brunnenzeche, zudem von 2000 bis 2006 Medienbeauftragter beim Karneval-Verband Kurhessen.
"Der Verband wird stark von Fuldaer Vereinen geprägt. Und unsere Fastnacht ist etwas Besonderes: Es ist eine Kommersfastnacht mit einem guten Mix aus Tanz und Sprache, andere sind dagegen sehr tanzlastig. Wir haben eine starke Büttentradition, die auch von jungen Talenten wie Charlotte Till fortgeführt wird." Am 12. November 2023 - "einen Tag zu spät", wie Elm lachend einwirft, kam dann Emil Bob Lothar in Elms Leben - der Enkel. "Es ist ein echt lebensveränderndes Objekt. Er gibt mir so viel Lebensfreude und Energie. Seitdem steht die Familie noch mehr im Mittelpunk: Familie, dann Essen und Trinken in allen Variationen." (mau) +++