
Sperrungen ab dem 18. März: Barrierefreie Modernisierung des Bahnhofs
11.03.25 - Der Bahnhof Fulda als wichtigster Bahnknoten in Osthessen wird ab dem 18. März bis Ende 2028 für insgesamt 35 Millionen Euro saniert. Vor allem die barrierefreie Modernisierung steht im Vordergrund. Am Ende der Bauabschnitte soll es mit dem Bahnhofsgebäude selbst weitergehen.
Am Montag war direkt am Hausgleis 1 der Spatenstich für den Baubeginn. Die große Bedeutung des Bahnhofs der Barockstadt, auch bundesweit, wurde nicht zuletzt durch die Anwesenheit von Dr. Klaus Vornhusen, dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für das Land Hessen, und Ina Fröhlich, Staatssekretärin im hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichem Raum verdeutlicht. Seit 1874 gibt es ein Empfangsgebäude am Bahnhof in Fulda, die Entwicklung der Stadt sei untrennbar verbunden mit Bahn und Bahnhof - wenn auch Ende des 19. Jahrhunderts Widerstände hätten überwunden werden müssen, wie Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld erinnerte: "Ein Bahnanschluss, muss das überhaupt sein? Das waren damals die Bedenken."
Barrierefreiheit als oberste Direktive
Spätestens mit dem ICE-Standort, der 1991 realisiert wurde, seien die Weichen für die Bahnzukunft gestellt worden, so Wingenfeld: "Keine andere Stadt mit 70.000 Einwohnern profitiert so stark vom Bahnhof wie Fulda. Aus Bahnperspektive spielen wir in der europäischen Liga." Inzwischen steigen 26.000 Menschen täglich in Fulda ein und aus, die Station ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für die Mobilität und Verbindung zwischen dem östlichen Teil des RMV-Gebiets und Rhein-Main. Der Bahnhof in Fulda sei so wie der Flughafen für Frankfurt am Main und habe die Barockstadt verkehrstechnisch bundesweit auf die Landkarte gebracht, bestätigte Vornhusen. Die veränderten Anforderungen an die Leistungsfähigkeit von Bahnhöfen machen es nun aber nötig, Bahnsteighöhe und -länge zu verändern, um die Nutzbarkeit für Reisende mit Einschränkungen zu verbessern: Der Bahnsteig 1 wird deshalb im ersten Bauabschnitt, der vom 18. März bis November dieses Jahres dauern soll, nicht nur auf 355 Meter verlängert, sondern auch auf 76 Zentimeter über Schienenoberkante erhöht, wie Fröhlich erläuterte.
Für insgesamt 35 Millionen Euro soll in zwei Bauabschnitten vor allem das Thema Barrierefreiheit angegangen werden: Neben dem Bahnsteig 1 werden die Bahnsteige 36/37 sowie 38/39 angehoben und bestehende Zuwegungen angepasst, damit in der Mobilität eingeschränkte Fahrgäste ohne fremde Hilfe reisen können. Eine neue Beleuchtungsanlage und ein taktiles Wegeleitsystem soll die Orientierung für blinde und sehbehinderte Reisende erleichtern. Nachdem die beiden Bauabschnitte fertiggestellt sind, soll das Bahnhofs-Gebäude selbst modernisiert werden, so Stefan Schwinn, Leiter Regionalbereich Mitte der DB InfraGO AG. Dafür gelte es bereits jetzt, erste Anplanungen vorzunehmen.
Sperrungen ab 18. März Der zweite Bauabschnitt beginnt erst Anfang 2027 und soll bis zum Ende des dritten Quartals 2028 an den Mittelbahnsteigen 3/4, 6/7 und 8/9 Aufzüge und taktile Wegeleitsysteme verbauen. Im ersten Bauabschnitt soll es laut Aussagen der Deutschen Bahn schon ab dem 18. März zu Sperrungen an den Kopfgleisen mit Dreier-Ziffern kommen, ab voraussichtlich Juni ist dann das Gleis 1 komplett gesperrt. (mau) +++