Ein Castor-Behälter wird vom Spezialschiff «Pacific Grebe» gehoben. Das aus Großbritannien kommende Schiff hat sieben Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Atomabfall an Bord. Die Castor-Behälter werden in ein Zwischenlager in Bayern gebracht. - Foto: picture alliance/dpa | Sina Schuldt

NORTHEIM Führt die Route auch durch Fulda?

Castor-Transport mit hochradioaktivem Atommüll auf dem Weg nach Bayern

02.04.25 - Der hochumstrittene Castor-Transport mit sieben Behältern hochradioaktivem Atommüll aus Großbritannien ist derzeit auf dem Weg nach Deutschland. Am 1. April 2025 traf das Spezialschiff Pacific Grebe planmäßig im Hafen von Nordenham ein. Dort wurden die rund 100 Tonnen schweren Castor-Behälter entladen und auf Eisenbahnwaggons verladen. Ziel des Transports ist das Zwischenlager am ehemaligen Kernkraftwerk Isar in Niederaichbach, nahe Landshut, im Landkreis Northeim, Bayern. Jetzt ist die Frage: Führt die Route auch durch Fulda?

Dieser Transport ist Teil der internationalen Vereinbarungen, wonach Deutschland aufbereitete radioaktive Abfälle aus Großbritannien zurücknimmt. Die Behälter enthalten hoch radioaktive Abfälle, die in Deutschland zwischengelagert werden, bis eine endgültige Lösung für die Endlagerung gefunden wird.

Am Dienstagmorgen legte das Spezialschiff aus Großbritannien planmäßig gegen 5:30 Uhr im Hafen von Nordenham an. Die Castor-Behälter, die jeweils etwa 100 Tonnen wiegen, wurden anschließend mithilfe eines Schwerlastkrans auf Eisenbahnwaggons verladen. Dieser Vorgang nahm beträchtliche Zeit in Anspruch. Laut der zuständigen Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) wurde die Verladung von Experten begleitet, die durch Messungen sicherstellen, dass die gesetzlich vorgegebenen Strahlungsgrenzwerte eingehalten werden.

Der Castor-Transport 2020 machte Halt am Hünfelder Bahnhof im Landkreis Fulda. ...Archivfoto: ON/Hendrik Urbin

Zahlreiche Beamte bewachten den Castor-Transport im Jahr 2020. Archivfoto: ON/Hendrik Urbin

Weg kann durch Fulda führen

Der Transport führt durch mehrere Bundesländer, darunter Niedersachsen, Hessen und Bayern – und könnte auch durch Fulda verlaufen (so auch im Jahr 2020). Experten gehen davon aus, dass der Transport bereits am Mittwochabend weitergeht. Vermutlich führt die Strecke über Hannover, Göttingen, Fulda und Nürnberg bis zum Zielort in Landshut.

Mehrere Mahnwachen und Protestaktionen

Proteste entlang der Strecke sind bereits seit Tagen in vollem Gange. Atomkraftgegner haben zu Mahnwachen, Kundgebungen und anderen Aktionen aufgerufen. Am Dienstag fanden bereits Mahnwachen vor den Bahnhöfen in Nordenham und Göttingen statt, weitere Protestaktionen sind entlang der Transportroute zu erwarten, insbesondere vor den Bahnhöfen in Bremen und Göttingen.

Die genaue Route und Zeitpläne des Transports werden aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich gemacht. Klar ist jedoch, dass entlang der Bahnstrecke an Bahnhöfen, Straßen oder auch Brücken ein Großaufgebot an Polizei den Transport absichern wird. Das Polizeipräsidium Osthessen erklärt auf schriftliche Anfrage von OSTHESSEN|NEWS: "Es sind Transportmaßnahmen auf Bahnstrecken in Teilen von Hessen beabsichtigt, zu deren Schutz die Polizei im Einsatz sein wird. In diesem Zusammenhang können im Rahmen der Vorbereitung und Durchführung auch vermehrt Polizeikräfte wahrgenommen werden. Details zu den Transportmaßnahmen können aus polizeitaktischen Gründen gegenwärtig nicht genannt werden." Wie viele Stunden das Ganze letztendlich bis zur Ankunft in Niederbayern dauert, sei auch von offizieller Seite aus unklar. Die Strecke beträgt ungefähr 800 Kilometer. (ms) +++

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