Enso-Supermarkt in der Dorfmitte eröffnet: Eine Tante, die gerne bleiben darf

17.04.25 - Es muss schon etwas ganz Besonderes geschehen, wenn sich an einem Mittwochmittag um zwölf Uhr über 250 Menschen in einem Dorf versammeln, alle gut gelaunt sind, schnattern und die Luft nach frischen Grillwürstchen duftet. Genauso war es an diesem Mittwoch in Mansbach.

In dem Ortsteil von Hohenroda (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) empfingen die Bürger und Ehrengäste eine Tante, die erstens willkommen und zweitens gerne für lange Zeit bleiben darf. Es handelt sich um Tante Enso. Der Name steht für einen modernen Mini-Supermarkt, welche auf die Bedürfnisse auf dem Land zugeschnitten sind.

Auf 250 Quadratmetern Fläche in einem Neubau am Bürgerhaus in Mansbach können die Kunden aus einem breiten Angebot von rund 3.200 Artikeln wählen. Insgesamt fünf Mitarbeiter sind vor Ort zu festen Öffnungszeiten. Mit der Tante Enso-Karte ist der Einkauf sogar rund um die Uhr möglich.

Konfetti, Sonne und gute Laune: Eröffnung vom Tante Enso-Markt am Mittwoch in Mansbach ...Fotos: Marvin Myketin und Hans-Hubertus Braune

Über 250 Menschen waren am Mittwochmittag in dem Ortsteil von Hohenroda dabei ...

Die obligatorische Stracke von Landrat Torsten Warnecke an Annchen Fleger von Tante ...

"Das besondere Merkmal bei Tante Enso ist, dass der Mensch im Vordergrund steht. Sie können sich auf ein tolles Einkaufserlebnis freuen", sagte Bürgermeister Andre Stenda beim Eröffnungsfest. Er rief die Bürger aber auch dazu auf, das Angebot anzunehmen. Denn auch Tante Enso muss wirtschaftlich arbeiten. "Sie tragen in gewisser Weise Verantwortung", sagte Stenda.

"Es ist ein tolles Ostergeschenk"

Der Bundestagsabgeordnete Wilhelm Gebhard (CDU) gratulierte in seinem Grußwort: "Es ist ein tolles Projekt, welches die Lebensqualität vor Ort deutlich verbessert. Es ist ein tolles Ostergeschenk. Sie können stolz darauf sein, gerade bei den Bedingungen, was alles erforderlich ist", sagte Gebhard. Er nutzte die Gelegenheit, kaufte fleißig ein für einen Besuch bei einer Tafel am Donnerstag. Auch Landrat Torsten Warnecke ging gleich mal shoppen. Unter anderem eine Tüte Lakritz wählte er. Eine Stracke übergab er bei seinem Grußwort natürlich auch und hofft: "Glückwunsch zur Tante, die von der Familie freundlich aufgenommen wird."

Kommt herein: Bürgermeister Andre Stenda

Tante Enso-Expansionsmanagerin Annchen Fleger hatte dann die freudige Aufgabe, den Mini-Supermarkt offiziell zu eröffnen. Mit reichlich Konfetti-Regen bei Traumwetter und prima Laune: "Wir haben Euch hier einen Tante Enso-Laden hingestellt, nach Euren Wünschen", sagte sie. Denn zum Konzept gehört, dass die Menschen vor Ort im Vorfeld befragt werden, was sie sich wünschen. Dazu gehören zum Beispiel insbesondere auch regionale Produkte, eine moderne Ausstattung und freundliche Farben sowie die vielfältigen modernen Online-Tools. Mansbach ist der 67. Standort des Unternehmens mit Hauptsitz in Bremen. In Hessen gibt es bislang einen weiteren Tante Enso.

Die Pläne zum Nahversorgungsmarkt gab es schon einige Zeit, Fleger war Mitte 2023 das erste Mal in Mansbach und gleich begeistert. Um das Projekt auf den Weg zu bringen, brauchte es mindestens 300 Unterstützer, die sich in einer Genossenschaft organisiert haben. So war der Weg frei und seit diesem Mittwoch ist der Markt endlich eröffnet. Das mutige, frische und sympathische Auftreten, die Verknüpfung vom lokalen Einkaufserlebnis und den Vorzügen der virtuellen Welt bietet die Chance, die Herausforderungen gerade im ländlichen Raum erfolgreich bestehen zu können. Mansbach macht es vor. (Hans-Hubertus Braune) +++