Das Amazon-Logistikzentrums FRA 3 in Bad Hersfeld. - Archivfoto: O|N / Stefanie Harth

BAD HERSFELD Freiwilligenprogramm statt Personalabbau

Amazon streicht keine Stellen – Umbau am FRA3 erfolgt ohne Entlassungen

04.05.25 - Trotz massiver Veränderungen im Bad Hersfelder Logistikzentrum FRA3 (OSTHESSEN|NEWS berichtete) verzichtet Amazon auf betriebsbedingte Kündigungen. Der Konzern setzt beim Personalabbau vollständig auf ein freiwilliges Programm. Damit geht Amazon einen Weg, der in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit keineswegs selbstverständlich ist – und der für viele Beschäftigte dennoch weitreichende Entscheidungen bedeutet.

Der Standort FRA3 steht vor einem umfassenden Umbau. Das Logistikzentrum soll in den kommenden Monaten mit modernster Technik ausgestattet und auf ein neues Level der Automatisierung gebracht werden. Ein dreistelliger Millionenbetrag wird dafür in den Ausbau von Transportrobotern und Infrastruktur investiert.

Amazon investiert Millionen in moderne Technik und sichert so den Fortbestand des ...Archivfoto: Hans Hubertus Braune

Betriebsrat und Geschäftsleitung gestalten den Umbau gemeinsam.

Betriebsbedingte Kündigungen soll es laut dem Unternehmen nicht geben. ...

Freiwillige Lösungen statt Kündigungen

Durch diese Modernisierung verändert sich nicht nur der Ablauf der täglichen Arbeit – sie macht auch zahlreiche bisherige Tätigkeiten überflüssig. Dennoch betont Amazon, dass keine Entlassungen erfolgen müssen. Stattdessen wurde ein sogenanntes Freiwilligenprogramm aufgesetzt: Mitarbeiter, deren Aufgaben perspektivisch wegfallen, können das Unternehmen freiwillig verlassen und erhalten dafür Abfindungsangebote und Prämien. Amazon sieht den Prozess als fairen und transparenten Weg, gemeinsam mit den Mitarbeitenden eine langfristige Lösung zu finden – ohne Kündigungen aussprechen zu müssen. Die Zahl der Beschäftigten in FRA3 ist laut Amazon jedoch nicht gesunken. Vielmehr heißt es von Unternehmensseite gegenüber OSTHESSEN|NEWS: "An der Beschäftigtenzahl hat sich seit unserem letzten Treffen nichts geändert." Damit widerspricht der Konzern kursierenden Gerüchten über einen massiven Personalabbau. Beim "letzten Treffen" im Dezember waren 1.850 Mitarbeiter aus 54 Nationen in der Stammbelegschaft.

Umbau mit Transparenz

Auch zu den Gründen für den Umbau äußert sich das Unternehmen deutlich: "Ich weiß nicht, woher diese Gerüchte stammen, aber ich kann Ihnen versichern, dass wir alle Beschäftigten am Standort einbeziehen und zusammen mit dem Betriebsrat und der Geschäftsleitung vor Ort daran arbeiten, dass der Umbau zeitnah starten kann. Die ersten Budgets sind genehmigt und wir starten im Sommer mit den ersten Um- und Einbauten." Dabei legt Amazon nach eigenen Angaben großen Wert auf Kommunikation und Beteiligung der Mitarbeitenden: "Wir haben zu jeder Zeit offen und transparent und zusammen mit dem Betriebsrat die Kolleginnen und Kollegen vor Ort mit einbezogen. Dazu gehört zum Beispiel auch ein extra eingerichteter Raum, in dem ein zukünftiger Arbeitsplatz im Detail aufgebaut wurde, damit man sich damit vertraut machen kann."

Klares Bekenntnis zum Standort Bad Hersfeld

Ergänzend wurde eine neue Betriebsvereinbarung getroffen: Die bisher üblichen Aktienpakete entfallen, dafür erhalten Mitarbeiter künftig je eine Sommer- und Winterprämie in Höhe von jeweils 1200 Euro. Das Unternehmen bekennt sich trotz der Umstrukturierungen klar zum Standort Bad Hersfeld. Die Investitionen sollen den langfristigen Bestand sichern und die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Für die Region bedeutet das: weniger Unsicherheit, neue Technik – und ein Arbeitgeber, der zumindest aktuell ohne Kündigungen durch den Umbruch kommt. (Constantin von Butler) +++


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