

Plakette am Hauptzollamt als Interimslösung - Regenschirme statt Überdachung
07.05.25 - Bei einer Sitzung des Schul-, Kultur- und Sportausschusses der Stadtverordnetenversammlung am Dienstagabend im Stadtschloss Fulda wurden unter anderem die Anbringung einer Gedenkplakette am Hauptzollamt und die Überdachung des Fuldaer Museumshofs thematisiert.
Interims-Gedenkplatte
Auf dem Gelände zwischen Lindenstraße, Bahnhofstraße und Rabanusstraße in Fulda lag früher der alte jüdische Friedhof. Heute findet sich dort der Jerusalempark, eine Grünanlage. Um die Erinnerung an die jüdische Geschichte in Fulda lebendig zu halten, soll daraus für insgesamt eine Million Euro ab Sommer dieses Jahres ein würdiger Gedenkort werden. Im Keller des Zollgebäudes in der Lindenstraße befindet sich, selbst vielen Fuldaern unbekannt, eine nur zwölf Quadratmeter große Synagoge. Die Stadt Fulda ist seit vielen Jahren in Gesprächen mit dem Immobilieneigentümer, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, um Gebäude sowie umliegendes Gelände zu überführen. Diese Verhandlungen, das bestätigte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld am Abend, hätten sich in die Länge gezogen. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen brachte deshalb einen Antrag ein, als Übergangslösung bis zur Fertigstellung des Gedenkorts eine Gedenkplakette am Hauptzollamt anzubringen, um vor allem auf den Gedenkraum hinzuweisen.
Wingenfeld versicherte, in seinen Gesprächen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die in den kommenden Wochen fortgeführt werden sollen, die Angelegenheit einzubringen. Die Anbringung eines Schildes auf dem Gelände statt direkt am Gebäude könne nicht zugesichert werden, da die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben auch dort Eigentümerin sei. Die Beschlussvorlage wurde am Abend einstimmig angenommen.
Regenschirme versus Überdachung des Museumshofes Ein Antrag der Stadtverordneten Ute Riebold (Die Partei), ob man das Geld für die Überdachung des Fuldaer Museumshof, die in den letzten Jahren häufiger gefordert wurde, nicht einfach sparen könnte, indem man stattdessen Regenschirme ausgibt, sorgte am Abend für Heiterkeit: Nicht zuletzt Sicherheitsanforderungen bei größeren Events machten es unmöglich für nahe beieinanderstehende Besucher, Regenschirme zu nutzen, gab der Ausschuss-Vorsitzende Dr. Albert Post zu bedenken. Außerdem könnten bei Veranstaltungen Regencapes erworben werden. Die aber könnten, so Jutta Hamberger (Bündnis 90/Die Grünen), wenigstens wiederverwendbar sein und entsprechend bedruckt auch als Merchandise-Artikel für die Stadt dienen. Der Antrag wurde am Abend einstimmig abgelehnt. (mau) +++