

Kindergarten-Neubau in Margretenhaun erhitzt die Gemüter der Eltern
15.05.25 - Schon seit längerem ist bekannt, dass der Kindergarten in Petersberg-Margretenhaun im Landkreis Fulda abgerissen und neu gebaut werden muss. Nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern gestaltet sich die Umbauzeit als schwierig, wie eine Mutter gegenüber OSTHESSEN|NEWS schildert.
"Ursprünglich wollte die Gemeinde die Kindergartenkinder während der Zeit des Umbaus in Containern auf dem Schulgelände gegenüber dem Kindergarten unterbringen. Die Gemeinde Petersberg stellte diese Version damals selbst als besonders familienfreundlich und kindgerecht vor, da die Kinder vertraut im Heimatort Margretenhaun untergebracht wären. Die Kosten hierfür waren fest im Haushaltsplan der Gemeinde einkalkuliert. Das Schulgelände habe sich jedoch nicht als realisierbar entwickelt. Allerdings wäre die Unterbringung der Kindergartenkinder in Containern auf einem anderen Grundstück in Margretenhaun weiterhin möglich. Bis Mitte Januar 2025 war dies auch der Weg, den die Gemeinde Petersberg gemeinsam mit den Eltern und deren Kindern gehen wollte. Es herrschte Einigkeit und Vertrauen.
Fahren trotz Shuttleservice
Dann wurde der Gemeinde Petersberg allerdings das Gebäude des alten Kindergartens in Marbach zum Kauf angeboten. Auf dieses Gebäude hatte die Gemeinde schon seit längeren ein Auge geworfen. Jetzt möchte die Gemeinde verständlicherweise aus Kostengründen, dass die Kinder vom Kindergarten Margretenhaun für die Zeit des Neubaus in das Gebäude des alten Kindergartens nach Marbach ziehen. Dieser Kindergarten ist acht Kilometer entfernt und sozusagen der am weitesten entfernte Zipfel für die Eltern.Die Eltern werden wahrscheinlich, trotz angebotenem Shuttleservice oft ihre Kinder selber fahren, da sich die Eltern auch gerne in einem persönlichen Gespräch mit den Erzieherinnen über den Kindergartenalltag austauschen möchten. Hinzu kommen noch weitere Fahrten wegen Freizeitangeboten oder spontanen Abholungen bei Krankheiten etc. Dies stellt für die Eltern eine zusätzliche finanzielle und organisatorische Belastung, für die Zeit des Neubaus, dar. Und für die Kinder? Neben der längeren Fahrzeit werden sie aus ihrem gewohnten Umfeld Margretenhaun herausgerissen und in ein für sie weit entferntes Dorf untergebracht. Zu diesem Dorf haben sie keinerlei Verbindung!
Prägende Zeit für die Kinder
Die Kindergartenzeit ist eine sehr prägende Zeit für die Kinder. Sie verwurzeln sich mit ihrer Heimat. Und der Kindergarten leistet dazu gute Arbeit. Die Kinder besuchen in Margretenhaun die verschiedenen Spielplätze, die Bücherei, die Kirche. Einmal in der Woche ist Waldtag, die großen Kinder nutzen die Turnhalle der Schule, bei der Kirmes wird mitgetanzt und auf dem Feuerwehrfest werden Malwettbewerbe ausgetragen. Es wird auch mal ein anderes Kind zu Hause besucht, weil es neue Hühner hat oder man unternimmt einen Ausflug zum Bauernhof. Und und und. Durch diese Unternehmungen lernen die Kinder Margretenhaun fußläufig kennen und die Kleinsten wissen dadurch, wo sie zu Hause sind, wo sie wohnen.Die Containerlösung in Margretenhaun, für die das Geld bis Mitte Januar 2025 im Haushalt der Gemeinde eingeplant war und welche die Gemeinde ursprünglich favorisierte, würde den Kindergartenkindern in der Zeit des Neubaues weiterhin die Nähe und Zugehörigkeit zu Margretenhaun bieten! Es wäre ein klares Signal der Gemeinde Petersberg, dass sie hinter den Bedürfnissen der Kinder und Eltern steht, wenn die Containerlösung in Margretenhaun zustande kommen würde. Die hohen Kosten hierfür sind den Eltern durchaus bewusst. Aber soll jetzt ausgerechnet bei unseren Kindern gespart werden, wo überall sonst investiert wird? Kinder brauchen Stabilität, Nähe und Verbundenheit mit ihrer Heimat! Und diese Investition lohnt sich. Denn diese Investition in unsere Kinder ist eine Investition in unsere Zukunft!" (mau) +++