


Schrecklicher Doppelmord als Racheakt: Ermittler bitten um weitere Hinweise
14.05.25 - Diese schreckliche Tat schockierte die Menschen an den Osterfeiertagen: Zwei Menschen wurden am 19. April, Karsamstag, in Bad Nauheim (Stadt im Wetteraukreis) erschossen. Die Ermittler sprachen von einem Racheakt mit Wurzeln, die weit über Landesgrenzen hinaus ragen.
28-Jähriger gesteht die tödlichen Schüsse
Bereits ein paar Tage nach dem Mord kamen zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Den 31 und 36 Jahre alten Männern werde Anstiftung zum Mord vorgeworfen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Ostermontag mit. Am 24. April wurde ein weiterer 28-jähriger Tatverdächtiger dem Amtsgericht Friedberg vorgeführt. Bei ihm soll es sich um den Schützen handeln. Laut der Staatsanwaltschaft Gießen handelt es sich bei dem Verdächtigen um den Bruder eines bereits zuvor Festgenommenen. In seiner Vernehmung soll der türkische Staatsangehörige die tödlichen Schüsse gestanden haben. Sowohl die Opfer als auch die mutmaßlichen Täter seien Türken, sagte eine Polizeisprecherin. Bei den Verstorbenen handelt es sich um Schwiegervater und Schwiegersohn.
Mord aus Vergeltung
Laut Ermittlungen gebe es Hinweise darauf, dass die Tat als Vergeltung für einen früheren Mord in der Türkei begangen wurde. Dort soll Anfang 2021 der Vater der drei nun Beschuldigten durch ein Mitglied der Opferfamilie getötet worden sein. Die Ermittler gehen deshalb von einem gezielten Racheakt aus, der in der tödlichen Attacke in Bad Nauheim gipfelte. Der 28-Jährige stellte sich der Polizei in Großauheim (Hanau).Weitere Hinweise aus der Bevölkerung gesucht
Jetzt bitten Polizei und Staatsanwaltschaft um Hinweise aus der Bevölkerung. Insbesondere aufgrund erster Ergebnisse der Handyauswertung konnte festgestellt werden, dass sich der weiterhin in Untersuchungshaft befindliche mutmaßliche Schütze nach der Tag am Samstag, dem 19. April, in der Zeit zwischen 18:20 Uhr und 21:30 Uhr offenbar in Friedberg, Rosbach vor der Höhe und Rodheim vor der Höhe aufgehalten hat. Gegebenenfalls benutzte der Beschuldigte für den Ortswechsel, den Zug oder ein Taxi beziehungsweise "Uber".Der Tatverdächtige kann wie folgt beschrieben werden:
- Auffälliger, schneeweißer Jogginganzug bestehend aus einem Kapuzenpullover und einer langen Hose
- Größe: 1,75 Meter
- Alter: 28 Jahre (wirkt etwas älter)
- schlanke, sportliche Statur
- schwarze, kurze Haare
- markantes Kinn (kantig)
- braune Augen
- türkische Staatsangehörigkeit
- Sprache: Türkisch, Kurdisch und nur sehr gebrochenes Deutsch
Ermittlungen dauern an
Die Staatsanwaltschaft und Polizei fragen: Wer hat eine solche Person am Tatabend (Samstag, 19. April) in der Zeitzwischen 18:20 Uhr und 21:30 Uhr in Friedberg, Rosbach vor der Höhe und Rodheim vor der Höhe gesehen und kann Angaben zu seinem Verhalten oder sonstigen Auffälligkeiten (Fahrzeugen und ähnlichem) machen?
Zeugen, die über Videoüberwachungsanlagen an ihren Häusern oder in ihren Fahrzeugen verfügen, werden gebeten, etwaige Aufnahmen nach den vorstehenden Parametern zu sichten und sich bei entsprechenden Beobachtungen bei der Polizei zu melden. Sachdienliche Hinweise werden unter der Telefonnummer 06031 601 222 und der E-Mail-Adresse [email protected] entgegengenommen.
Die umfangreichen und komplexen Ermittlungen der 26-köpfigen Soko "Nauheim" und Staatsanwaltschaft dauern an. (mis) +++
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