Mahnwache am Montag vor der Stadtpfarrkirche. - Fotos: Henrik Schmitt

FULDA "Ein Femizid hat Vorankündigung"

Mahnwache für in Spielhalle getötete 23-jährige Frau - und gegen Femizide

20.05.25 - Vor wenigen Tagen wurde eine junge 23-jährige Frau in einer Spielhalle in Fulda, mutmaßlich durch ihren Ex-Partner, getötet. Offiziell wurde dies noch nicht bestätigt. Aus diesem Anlass rief die Feministische Initiative Fulda e.V. mit einigen weiteren Organisationen am Montagabend zu einer Mahnwache gegen Femizide "Unterm Heilig Kreuz" in Fulda auf.

Eine 23-jährige Frau wurde Anfang Mai in einer Spielhalle in der Heidelsteinstraße in Fulda mit mehreren Messerstichen in den Hals getötet (wir berichteten). Noch am Tatort wurde ein 26-jähriger Mann festgenommen - er kam in Untersuchungshaft.

Frauke Goldbach von der Feministischen Initiative Fulda e.V.

"Frauenrechte sind Menschenrechte und somit Grundlage unserer Demokratie. Diese gilt es zu schützen", macht Frauke Goldbach von der Feministischen Initiative Fulda deutlich. "Jeden Tag wird eine Frau Opfer von Femizid in Deutschland. Die patriarchale Gewalt tötet. Gewalt gegen Frauen ist ein strukturelles Problem. Die Tat vom 10.5. war kein Einzelfall", so Goldbach weiter. Femizide seien die Spitze des Eisberges und kein Unglück. "Ein Femizid hat Vorankündigung."

"Wir brauchen mehr Plätze in Frauenhäusern"

"Wir brauchen mehr Plätze in Frauenhäusern. In Deutschlandweit fehlen 14.000 Plätze", sagt Frauke Goldbach außerdem bei ihrer Rede auf der Treppe der Stadtpfarrkirche. Mit Kerzen, Blumen und stiller Präsenz setzten die Teilnehmer ein Zeichen: gegen patriarchale Gewalt, für Sichtbarkeit und Solidarität mit Opfern und Betroffenen. Auch vom Banner "Unsere Trauer wird zur Wut - Dead Men Don't Kill" distanziert sich der Verein der Feministischen Initiative Fulda deutlich: "Das ist kein Banner von uns. Wir sind gegen jegliche Gewalt, unabhängig vom Geschlecht."

"Die Mahnwache wird bewusst ruhig und leise gestaltet – es geht um das Gedenken an die Getötete. Aber auch um das Sichtbarmachen eines strukturellen Problems, welches sich durch alle gesellschaftlichen Milieus zieht. Jede 3. Frau in Deutschland erlebt im Laufe ihres Lebens körperliche und/oder sexualisierte Gewalt, 25 Prozent aller Frauen erleben Partnerschaftsgewalt. Nicht selten endet diese tödlich", heißt es in der Mitteilung der Initiative.

Laut dem Bundeslagebild des Bundeskriminalamts wurden im Jahr 2023 in Deutschland 938 Mädchen und Frauen Opfer von versuchten Tötungsdelikten. In 360 Fällen, also nahezu jeden Tag, gelang die Tötung. Bei der Mehrheit der Taten ging die Gewalt vom (Ex-)Partner aus.

Nach ein paar einleitenden Worten zu Beginn der Veranstaltung wurde in stilles Gedenken übergegangen und Raum für Austausch geboten. (mp) +++

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Der Verein der Feministischen Initiative Fulda e.V. distanziert sich deutlich von dem Banner: ...


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