Stadtderby, Brüderduell, Gänsehaut: 1.400 Fans feiern die Rückkehr ins Stadion
19.09.25 - Es war ein Abend, der in der Kreisoberliga Mitte nicht alltäglich ist. Schon lange vor Anpfiff füllten sich die Ränge der altehrwürdigen Johannisau, Fahnen wehten, Fangesänge hallten über das Stadion - Fußballromantik pur. 1.400 Zuschauer waren gekommen, um das Stadtduell zwischen Borussia Fulda und Germania Fulda zu erleben. Dass am Ende ein 0:0 auf der Anzeigetafel stand, geriet fast zur Nebensache. Viel mehr blieb das Gefühl eines ganz besonderen Abends.
Ein besonderes Detail des Abends: An der Seitenlinie standen sich mit Marko und Zeljko Karamatic zwei Brüder gegenüber. Beide wollten das Derby unbedingt für sich entscheiden, und doch war der gegenseitige Respekt groß. Borussia-Coach Marko sagte dazu: "Unter uns Brüdern will natürlich jeder gewinnen." Sein Gegenüber Zeljko sah es ähnlich, für ihn überwog trotz des torlosen Endstands die Freude: "Jeder hat sich sehr gefreut – das war positive Energie."
Gerade diese Konstellation verlieh dem Spiel eine zusätzliche Note. Es war nicht nur das Duell zweier Stadtrivalen, sondern auch ein Treffen zweier Brüder, die sich bestens kennen, aber auf dem Platz nichts zu verschenken hatten.
90 Minuten Gänsehaut Schon vor dem Anpfiff gab es Gänsehaut. Die Borussen-Fans präsentierten eine große Choreografie, sangen durchgängig und sorgten für eine Stimmung, die man in der Kreisoberliga selten erlebt. Flutlicht, Trommeln, Fahnen und später auch leichter Regen – alles passte zusammen. Wer im Stadion war, spürte, dass eine ganz besondere Derby-Atmosphäre in der Luft liegt.
Und auch die Anhänger der Germanen legten sich ordentlich ins Zeug, peitschten ihre Jungs über die kompletten 90 Minuten an und sorgten für ein Spiel, dass sicherlich in den Vereinsgeschichten beider Teams einen ganz besonderen Stellenwert erhalten wird. "Es war schon ein sehr geiles Gefühl. Den Spielern hat es sehr viel Spaß gemacht", meinte Germania-Coach Zeljko Karamatic. Er war stolz auf sein Team: "Wir haben alles gegeben, schade, dass wir uns nicht belohnen konnten. Aber Borussia war stark und hat hinten wenig zugelassen."
Wenig Tore, viele Emotionen Auf dem Platz entwickelte sich ein enges und kampfbetontes Spiel. Beide Teams waren konzentriert, echte Torchancen blieben jedoch selten. Borussia stand defensiv gewohnt stabil, nach vorne lief aber nicht viel zusammen. Germania hatte die größte Möglichkeit in der Nachspielzeit - doch auch diese Chance brachte keinen Treffer – und so blieb es beim 0:0.
Für Borussia war es der erste Punktverlust der laufenden Saison. Trotzdem war die Stimmung aufseiten des Spitzenreiters positiv. Marko Karamatic sagte: "Das war für uns ein absolutes Highlight. Für den ganzen Verein war es eine große Sache. Wir haben gehofft, dass wir gewinnen, aber wir haben trotzdem nicht verloren."
Ein Abend, der bleibt Dass die Nervosität bei Borussia eine Rolle spielte, liegt wohl auch an der jungen Mannschaft. "Wir haben nur drei Spieler, die schon vor so einer Kulisse gespielt haben. Der Gegner war heute reif und abgezockt", so Marko Karamatic. Trotzdem überwog die Freude über das Erlebnis: "Das war ein richtig guter Abend."
Als Schiedsrichter Aaron Fritz nach spannenden Schlussminuten abpfiff, war klar: Dieses Derby war kein normales Kreisoberliga-Spiel. Es war ein Fußballabend voller Leidenschaft, Emotionen und Energie. Und genau deshalb wird man in Fulda noch lange davon sprechen. (Constantin von Butler) +++
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