Hier - direkt vor dem Eingang zum Stadion - kam es zu der Massenschlägerei. - Foto: Rene Kunze

FULDA 40 Personen beteiligt

Massen-Schlägerei schockt: Vereine sehen SGB-Anhänger in der Verantwortung

19.09.25 - Es sollte ein Abend voll positiver Fußball-Emotionen werden - und das war er auch. Unabhängig davon bestimmten zumindest zeitweise Gewalt, Aggression und Chaos das Geschehen. Die brutale Massenschlägerei vor dem Stadtderby zwischen Borussia Fulda und Germania Fulda sorgt am Tag danach für Entsetzen. Jetzt melden sich auch die Vereine auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS selbst zu Wort - und finden deutliche Worte.

Laut offiziellen Angaben des Polizeipräsidiums Osthessen gingen etwa 40 Personen am Mittwochabend vor dem Johannisau-Stadion aufeinander los. Flaschen flogen, Männer prügelten sich und auch Kinder standen geschockt daneben. Die Polizei ermittelt nun wegen Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung.

Die meisten Fans feierten ein friedliches Fußballfest. Archivfoto: Carina Jirsch

"Da waren Kinder dabei"

Torsten Strott, Vorsitzender der Germania Fulda macht für die Gewaltszenen vor allem eine Gruppierung verantwortlich: "Die Massenschlägerei ging von vermummten Hooligans der SG Barockstadt aus." Nach seiner Darstellung begannen die Provokationen schon vor dem Anpfiff. "Die Germania hat damit aber nichts zu tun. Wir distanzieren uns klar von Gewalt", so Strott. Christian Geisendörfer, Vorstandsmitglied der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz, hält dagegen: "Wir lehnen sämtliche Gewalt und Provokationen in jede Richtung ab."

Weiter erklärt der Germania-Vorsitzende: "Provokativ sind 20-25 Hooligans der SG Barockstadt aus dem Stadion, haben Flaschen geworfen und wahllos auf Borussia-Fans eingeschlagen." Besonders empörte ihn, dass Unbeteiligte mit hineingezogen wurden: "Da waren Kinder dabei, die vor dem Einlass standen."

An die SG Barockstadt richtete Strott scharfe Kritik: "Sie brauchen sich nicht wundern, dass sie keine Zuschauer ins Stadion bekommen." Für ihn sei das Ganze ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die eigentlich friedlich feiern wollten: "Es war eigentlich so eine geile Atmosphäre - und dann kommen irgendwelche Vollidioten, die Stress provozieren wollen."

Laut Polizeiangaben waren 40 Personen an der Massenschlägerei beteiligt. ...Foto: Rene Kunze

SG Barockstadt distanziert sich von Gewalt

Christian Geisendörfer zeigte sich erschüttert: "Ich habe heute Morgen ein Video zugespielt bekommen - da habe ich zum ersten Mal etwas über den Vorfall erfahren."

Christian Geisendörfer aus dem Führungsteam der SG Barockstadt. Archivfoto: Maurice Schumacher

Der Barockstadt-Vorstand stellte auch klar, dass es aus Sicht seines Vereins keinerlei Vorzeichen gegeben habe. Er betonte, dass die SGB ein positives Miteinander pflege: "Wir haben zu allen Vereinen ein gutes und vertrauensvolles Verhältnis - das muss sich auch auf die Fanszene übertragen. In der Region stehen wir für Zusammenhalt - das muss einfach auch gelebt werden."

Die Schlägerei bezeichnete Geisendörfer als traurigen Einzelfall: "Das sind Fälle, die ein negatives Licht auf Vereine werfen. Es war nicht unsere aktive Fanszene."

Das Polizeipräsidium Osthessen ermittelt zu den Vorfällen. Archivfoto: Hans-Hubertus Braune

SGB-Anhänger stören Fußballfest

Vom Borussia-Vorstand meldete sich Katrin Heitz auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS: "Die Ermittlungen laufen, deshalb möchte ich zum genauen Ablauf nichts sagen." Deutlicher wurde sie jedoch in ihrer Enttäuschung über das Verhalten mancher Zuschauer: "Schade, dass einige Barockstadt-Fans diesen Tag gestört haben."

Zeugen, die Fotos, Videos oder weitere Hinweise zum Ablauf der Massenschlägerei haben, werden gebeten, sich beim Polizeipräsidium Osthessen unter Telefon 0661/105-0 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden. (cb) +++

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