Nachdem am Samstagnachmittag in einem Wettbüro am Gießener Markplatz mehrere Schüsse gefallen sind, sitzt jetzt ein 33-jähriger Mann in U-Haft. - Archivbild: O|N / Rene Kunze

GIEßEN In Wettbüro Feuer eröffnet

Neue Details nach Schüssen am Marktplatz: Mann (33) in U-Haft

13.10.25 - Nachdem am Samstagnachmittag in einem Wettbüro am Gießener Markplatz mehrere Schüsse gefallen sind, sitzt jetzt ein 33-jähriger Mann in U-Haft. Das berichten die Staatsanwaltschaft Gießen und das Polizeipräsidiums Mittelhessen in einer gemeinsamen Presseerklärung.

Der Beschuldigte sei demnach am Sonntag dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erging Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Heimtückemordes sowie der gefährlichen Körperverletzung.

"Der dringende Tatverdacht gründet insbesondere auf dem Ergebnis der Auswertung der Videoüberwachungsanlage des Wettbüros und diversen Zeugenhinweisen. Der Beschuldigte befindet sich nunmehr in einer hessischen Justizvollzugsanstalt", heißt es in der Mitteilung wörtlich.

Drei Männer durch Schüsse verletzt

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler betrat der 33-Jährige gegen 15:00 Uhr ein am Marktplatz gelegenes Wettbüro und gab dort mehrere Schüsse auf zu diesem Zeitpunkt an einem Tisch befindliche Personen ab. Drei Männer im Alter von 16, 27 und 40 Jahren wurden dabei durch mindestens 3 Schüsse im Bereich der Beine und des Oberkörpers verletzt. Konkrete Lebensgefahr bestand nicht.

Nach der Tat ergriff der Beschuldigte die Flucht. Hierbei gab er einen weiteren Schuss in Richtung Marktplatz ab, ohne jedoch Personen zu verletzen. Ob dieser offenbar ungezielte Schuss sich durch Unachtsamkeit gelöst hatte, ist Gegenstand der aktuellen Ermittlungen.

Tatverdächtiger festgenommen, Pistole sichergestellt

Der 33-Jährige konnte noch am Tatabend im Rahmen einer umgehend eingeleiteten Fahndung an seiner Wohnanschrift in Linden-Großen-Linden (Kreis Gießen) durch polizeiliche Operativkräfte festgenommen werden. An dem Einsatz waren insgesamt etwa 60 Beamtinnen und Beamte beteiligt. Die mutmaßliche Tatwaffe, eine Pistole, die der Beschuldigte zuvor auf der Flucht entsorgt hatte, wurde ebenfalls sichergestellt.

Bei dem Beschuldigten handelt es sich um einen türkischen Staatsangehörigen, der bereits wegen Körperverletzungsdelikten und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz strafrechtlich in Erscheinung getreten ist.

Hintergrund war wohl ein Streit einige Wochen zuvor

Die genauen Hintergründe der Tat sind noch unklar und Gegenstand der aktuellen Untersuchungen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist lediglich bekannt, dass es bereits vor einigen Wochen im selben Wettbüro zu einem Streit zwischen dem Beschuldigten und einem anderen Gast gekommen war. Ein etwaiger Tatzusammenhang wird geprüft. Die Geschädigten haben im Rahmen ihrer Vernehmungen angegeben, den Beschuldigten nicht oder allenfalls flüchtig zu kennen.

Laut den Ermittlern liegen keinerlei Hinweise auf eine politische Tatmotivation vor. Der Tatverdächtige selbst macht bislang keine Angaben zur Sache. Die umfangreichen Ermittlungen in Gestalt von Zeugenbefragungen, Videoauswertungen und Spurensicherungsmaßnahmen am Tatort dauern weiter an. "Bitte haben Sie Verständnis, dass weitere Auskünfte derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht erteilt werden können", heißt es abschließend. (mmb/pm) +++


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