
Prügeleien, Tritte, Spuk-Attacken und Co. - Gewalt an hessischen Sportstätten
31.10.25 - Leidenschaft, Emotionen, Teamgeist und ganz viel Spaß: Fußball bedeutet für viele Menschen auf der Welt einfach alles. Er fördert den Zusammenhalt, stärkt Knochen und Muskeln, verbessert das Herz-Kreislauf-System und trägt zu einer besseren körperlichen sowie psychischen Gesundheit bei. Fußball gehört für die meisten einfach zum Leben dazu - sei es aktiv auf dem Platz oder als Zuschauer, gemütlich vor dem Fernseher, um die Lieblingsmannschaft anzufeuern
Laut dem Hessischen Fußball-Verband (HFV) gibt es in unserem Bundesland über 2.000 verschiedene Fußballvereine. Von den Bambinis über die F- und E-Jugend bis hin zur B- und A-Jugend sowie den Senioren- und Herrenmannschaften ist für jeden etwas dabei. Viele Mädchen und Jungen nutzen diese Möglichkeiten, um Anschluss zu finden, sich auszutoben und um dem runden Leder nachzujagen. Fußball ist eigentlich eine tolle Sache – doch leider bringt dieser beliebte Sport auch Schattenseiten mit sich.
Gewalt sei nicht mit den Werten des Sports vereinbar Schlägereien, Tritte, Beleidigungen, Spuk-Attacken, rassistische Äußerungen und Co.: die Gewalt an Sportstätten - vor allem im Amateurbereich - erschüttert uns alle und ist nicht nur in Hessen, sondern in ganz Deutschland ein großes Problem. Erst vor kurzem berichteten wir über einen Spielabbruch in Bruchköbel (Main-Kinzig-Kreis), nachdem mehrere Fußballer aneinandergeraten sind. Der Hessische Landkreistag und das Land Hessen verurteilen diese Gewalt auf das Schärfste. "Gewalt, Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung haben in unserer Gesellschaft keinen Platz und sind mit den Werten des Sports nicht vereinbar", bringt es Sportministerin Diana Stolz (CDU) auf den Punkt. Doch wie sieht es eigentlich wirklich in Hessen aus?
Wie der HFV auf OSTHESSEN|NEWS-Nachfrage mitteilt, liegt die Zahl der Spielabbrüche aufgrund von Gewalt und Diskriminierung in der Saison 2024/25 bei 0,06 Prozent (63 Spielabbrüche bei 119.648 Spielen). In den Spielzeiten davor (Saison 2023/24 und Saison 2022/23) lag der Prozentsatz jeweils bei 0,08 Prozent. Das entspricht also jeweils einem Viertel (25 Prozent) mehr. Obwohl wahrscheinlich viele Menschen den Eindruck haben, dass die Gewalt auf Amateurplätzen weiter stetig zunimmt, lässt sich das also nicht mehr so bestätigen.
Gewaltprävention, Zusammenarbeit von HFV und Justiz, "Fair Play Hessen" Matthias Gast, Referent für Medien und Kommunikation des HFV, erklärt weiter, dass es bereits Bemühungen zur Gewaltprävention und zur konsequenten Ahndung von Fehlverhalten gibt. Zudem arbeitet die Justiz und die Fußball-Verbände in vielerlei Hinsichten zusammen. "Mit der Vereinbarung fokussieren wir uns auf strafrechtlich relevante Vorfälle von Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung sowie Gewalthandlungen gegen Schiedsrichter, Straftaten, bei denen es nach unserer Einschätzung nicht immer zur Einschaltung von Strafverfolgungsbehörden kommt", so Justizminister Christian Heinz (CDU). Mehr dazu lesen Sie hier. Gast hebt im O|N-Gespräch noch die Plattform "Fair Play Hessen" hervor. Die konzentriert sich auf Angebote wie etwa Prävention, Intervention, Integration, Kindeswohl und mehr Toleranz.
Im Großen und Ganzen müssen wir uns zukünftig Gedanken machen, warum Gewalt eigentlich an Sportstätten vorkommt. Ist es eine emotionale Aufladung von Wettkämpfen? Leistungsdruck oder Stress? Konkurrenzdenken, Frustration oder doch ein Gesellschaftsproblem? Klar ist, dass Schlägereien, Rassismus und verbale Auseinandersetzungen nicht auf den Platz gehören – denn das macht den Fußball nur kaputt.
Jetzt wollen wir Ihre Geschichten hören! Was haben Sie bereits in der Vergangenheit an Sportplätzen erlebt? Wie empfinden Sie die Problematik bezüglich Gewalt und Schlägereien? Schreiben Sie uns dazu gerne eine Mail an [email protected]. Wir bleiben am Thema dran. (js)+++

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