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Georg Frigger mit zwei Schülern auf dem Hoherodskopf mit ihren Plakaten

26.02.10 - Schotten

Verein Erneuerbare Energien: Dr. Jutta Kneißel zieht eindrucksvolle Jahresbilanz

Vor drei Jahren gegründet, zählt der Verein Erneuerbare Energien für Schotten (EES) inzwischen 60 Mitglieder und kann auf eine eindrucksvolle Bilanz an Aktivitäten zurückblicken. Das gilt auch für das abgelaufene Jahr 2009, wie die Vereinsvorsitzende Dr. Jutta Kneißel auf der Jahresmitgliederversammlung des EES berichtete. Ziel des Vereins sei es, Möglichkeiten für die erneuerbare Energiegewinnung und Energieeinsparung aufzuzeigen, Projekte anzustoßen und themenbezogene Veranstaltungen und Exkursionen zu organisieren.

Ein Schwerpunkt im vergangenen Jahr war die Windenergie, die effizienteste erneuerbare Energie. Obwohl sie teilweise kontrovers in der Öffentlichkeit – so auch in Schotten diskutiert wird – sind sich alle Fachleute und inzwischen auch die meisten Politiker darin einig, dass ohne den weiteren Ausbau der Windenergie das Ziel, in Hessen bis 2020 20 Prozent des Energieverbrauchs durch erneuerbare Energien zu decken, nicht gelingen kann. Auf drei Veranstaltungen wurden Möglichkeiten und Perspektiven der Windenergienutzung in Schotten sowie Bürgerbeteiligungsmodelle diskutiert. In Ulrichstein erläuterte Bürgermeister Erwin Horst, wie die Windenergieerträge den Bürgern unmittelbar u.a. durch niedrigere Abwassergebühren zugute kommen. Tenor in der Diskussion der Vereinsmitglieder war, dass Windenergieanlagen als Bürgerbeteilungsmodell an geeigneten Standorten in Schotten eine Option bleiben muss.

ZUM FOTO: Georg Frigger mit zwei Schülern auf dem Hoherodskopf mit ihren Plakaten

Mitte 2008 gründete sich im Schottener Ortsteil Sichenhausen eine Initiative für ein Nahwärmenetz. Wegen der Sanierung der Dorfstraße bestand die Möglichkeit, die Versorgungsleitungen kostengünstig mit zu verlegen. Mit Unterstützung des EES wurden Exkursionen nach Gunzenau und Sieblos in der Rhön organisiert, wo in jüngster Zeit mit Holzhackschnitzeln befeuerte Nahwärmenetze gebaut wurden. Der Planungsingenieur der Anlage in Sieblos entwickelte eine Machbarkeitsstudie für Sichenhausen. Leider fanden sich dann nicht genügend Bürger, die sich anschließen lassen wollten. Vielleicht war es der inzwischen wieder gesunkene Heizölpreis, der die anfängliche Euphorie abkühlte, resümierte die Vereinsvorsitzende.

Erfolgreicher war dagegen die Gründung einer Bürger-Solar-Gesellschaft. Mit dem Kapital von 28 Gesellschaftern konnten inzwischen vier Photovoltaikanlagen auf städtischen Dächern installiert werden. Die Gesellschaft wird ehrenamtlich von Jutta Kneißel und dem Rechner des Vereins Gerold Hirth geführt. Eine Veranstaltung des EES führte in das „Sonnenhaus“ nach Ranstadt, das seinen Wäremebedarf zu mehr als 90 Prozent aus Solarkollektoren deckt.

Besonderen Anklang fand das Projekt mit der Vogelsbergschule. Auf Anregung und mit Unterstützung des EES wurde ein Leistungskurs für Erneuerbare Energien eingerichtet. Er gehöre inzwischen zum festen Angebot der Schule, berichtete Klaus Tamme, Lehrer an der Schule. Auf einem gemeinsamen Stand mit dem EES – anlässlich des Energiewochenendes auf dem Hoherodskopf im Juni 2009 – präsentierten Schüler mit ihrem Lehrer Georg Frigger auf Plakaten Ergebnisse ihrer Arbeit.

Möglichkeiten und Perspektiven des Elektroautos, ein ZDF-Film von Frontal 21 über die Macht der Energiekonzerne mit dem Redakteur Hans Koberstein und ein Vortrag von Professor Peter Heck über eine nachhaltige Regionalentwicklung durch ökologische Kreislaufwirtschaft waren weitere Themen von Veranstaltungen in 2009. Ende des Jahres entwickelte der Verein dann auf einem Workshop mit Birgit Stingl von der hessenEnergie und Lorenz Kock vom Amt für den ländlichen Raum in Lauterbach Vorstellungen für weitere konkrete Projekte in diesem Jahr und den folgenden Jahren. Diese Ideen wurden auf einer Strategietagung der Stadt zum Thema „Erneuerbare Energien in Schotten“ im Dezember vorgestellt. Ein erstes Projekt daraus wird eine Pumpenaustausch-Aktion mit örtlichen Handwerksbetrieben im Frühjahr sein.

Nach der Erläuterung des Kassenberichtes durch den Rechner Gerold Hirth, die von den Revisoren Andreas Kröher und Helmut Klaus für gut geprüft wurden, entlasteten die Vereinsmitglieder einstimmig den Vorstand und bestätigten die Revisoren für eine weitere Amtszeit.

Auch für 2010 bietet der EES wieder spannende Themen an. Bereits fest geplant sind eine Diskussion mit dem OVAG-Vorstand Rolf Gnadl über die energiewirtschaftliche Strategie des Kommunalversorgers am 24. März, am 21. April geht es um die regionale Wasserversorgung im Vogelsberg und am 1. Mai können auf dem Hoherodskopf Elektrofahrräder ausprobiert werden. +++

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