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Eine beeindruckende Schauübung zeigen die Aktiven anlässlich des 35. Jubiläums der Jugendfeuerwehr Geislitz.
16.06.10 - Linsengericht
"Feuerlöschen wie 1910": Schauübung zum Jubiläum der Jugendfeuerwehr
Die Dachsirenen heulen und ein Trompeter bläst den „Angriffsmarsch“, während sechs Feuerwehrleute mit Stahlhelmen in Kombi-Anzügen und einer historischen Handpumpe im Schlepptau die Geislitzer Hauptstraße entlang gerannt kommen. Überraschend treffen auch Eidengesäßer Kameraden ein, die Wassermassen aus ihrer Handpumpe im kleinen Park vor dem Geislitzer Gerätehaus spritzen lassen. Die historische Schauübung im Rahmen des 35. Jubiläums der Geislitzer Jugendfeuerwehr am vergangenen Samstag, 12. Juni, bei der die restaurierte Handpumpe von 1895 erstmals vor großem Publikum präsentiert wurde, entwickelte sich bei sommerlichen Temperaturen für so manchen Feuerwehrmann zu einer „Riesengaudi“ und „feucht fröhlichen Angelegenheit.“
Für die Zuschauer, unter ihnen auch Bestatter- und Schreinermeister Andreas Tasch aus Eidengesäß, der die alte Handpumpe in knapp einem Jahr mühevoll restauriert hatte, war die Übung ein beeindruckendes Ereignis. „Als wir die Pumpe in einer Scheune fanden, war diese total zerfallen. Zum Verkommen war sie uns einfach zu Schade“, berichtete Wehrführer Holger Weber. Andreas Tasch, der den Brandschützern freundschaftlich verbunden ist, habe sich sofort bereit erklärt, die Pumpe wieder in den Originalzustand zu versetzen. So konnten auch einige Original-Teile, wie der große Krog im Inneren und die Lederbezüge, erhalten werden.
Tasch habe irgendwann damit aufgehört, die Stunden zu zählen, die er mit der Restauration verbringt, würdigte Weber das große Engagement. „Grundsätzlich sind sechs Mann mit solch einer Pumpe in den Einsatz gezogen; zwei an jedem Bügel und zwei am Strahlrohr,“ warf der Wehrführer einen Blick in die Geschichte. Natürlich sei die Pumpbewegung „hoch und runter“ auf den ersten Blick nicht gerade sehr fordernd, beanspruche aber bereits nach fünf Minuten die Armmuskulatur enorm.
Eine gelungene Hommage an die alten Zeiten lieferten die Brandschützer, unter ihnen auch ehemalige aus dem Einsatzdienst geschiedene Mitglieder, in ihren fast 20 Jahre alten Kostümen aus Restbeständen. Das Publikum würdigte die Vorführung mit großem Applaus und Wehrführer Holger Weber übergab Andreas Tasch zum Dank einen Gutschein zur Teilnahme am 4-Tages-Ausflug der Feuerwehr. Tasch, der für die Restauration „eigentlich nichts annehmen wollte“, zeigte sich gerührt: „Das wäre doch nicht nötig gewesen.“ (dbo) +++
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- Fotos: Bortz
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